Das Programm
uns.«
Duncan lächelte. »Soll ich ihm sagen, dass du nach reiflicher Überlegung zu dem Ergebnis gekommen bist, dass du ihn gerade noch unterbringen kannst?«
»Genau das sagst du ihm«, sagte Chris. »Gut gemacht, Duncan! Ich schulde dir was.«
»Kein Stück«, sagte Duncan. »Freut mich, wenn ich dir aus der Klemme helfen konnte.«
Chris lächelte und hob sein Glas. »Auf Khalid.« Sie tranken beide.
»Also«, sagte Duncan und setzte sein Bier ab, »ich glaube, ich muss dir dafür danken, dass du mit Pippa gesprochen hast.«
Chris zögerte einen Augenblick. Er hatte gehofft, Duncan würde von dem Gespräch nichts erfahren. Aber er schien nicht sauer zu sein. »Warum?«, fragte Chris vorsichtig.
»Ich weiß nicht, was du ihr gesagt hast, aber es scheint das Richtige gewesen zu sein.«
Chris sah ihn verblüfft an. »Soweit ich mich erinnern kann, hat sie gesagt, du seiest ein Blödmann, und ich hab ihr zugestimmt.«
»Na ja, wir sind Freitagabend aus gewesen, und ich glaub, wir kommen wieder zusammen.«
»Wunderbar«, sagte Chris. Und dann: »Ist das denn gut?«
»Ich glaub schon. Du hattest Recht, und sie auch. Ich war ein Blödmann. Aber damit ist jetzt Schluss. Warten wir’s ab. Einen Versuch ist es allemal wert.«
Chris blickte Duncan an und lächelte. »Bestimmt. Viel Glück!«
»Was ist mit dir? Warum hast du so schlechte Laune? Das ist doch nicht das erste Mal, dass der Markt im Keller ist.«
»Na, dann will ich dir mal was erzählen«, sagte Chris. Er nahm einen Schluck Bier und schilderte alles, was geschehen war, seit er nach Amerika aufgebrochen war, einschließlich der Drohungen, die Megan und er erhalten hatten. Duncan hörte mit offenem Mund zu.
Als Chris fertig war, blickte ihn Duncan fassungslos an. »Also hab ich Alex gar nicht auf dem Gewissen?«
»Sieht ganz so aus«, sagte Chris.
Duncan schüttelte den Kopf. »All die Jahre habe ich mir Vorwürfe gemacht. Und Ian hat die ganze Zeit gewusst, dass es nicht meine Schuld war?«
»Genau das.«
In Duncans Gesicht arbeitete es. Bier schwappte aus den Gläsern, als seine Faust die Tischplatte traf. »Dieses Arschloch!« Das Paar am Nebentisch starrte ihn an. Duncan bemerkte es und senkte die Stimme. »Also, was hat Lenka gemeint?«
»Megan und ich haben da eine Vermutung, aber sag zuerst, was du glaubst.«
»Okay.« Duncan dachte nach. »Wir wissen, dass Alex ertrunken ist. Wenn ich ihn also nicht umgebracht habe, als ich ihn geschlagen habe und er ins Wasser gefallen ist, dann … muss ihn jemand anders ertränkt haben. Nachdem er ins Wasser gefallen war?«
Chris nickte.
»Es kann nur einer von denen gewesen sein, die hinterhergesprungen sind, um ihn zu retten. Abgesehen von mir … Ian und Eric?«
Chris nickte wieder.
»Na ja, dann muss es Ian sein, oder?«
»Das scheint uns auch das Wahrscheinlichste.«
»Ich fass es nicht. Ein Scheißmörder! Und du glaubst, Lenka hat er auch auf dem Gewissen?«
»Ja, oder er hat jemanden bezahlt, der es für ihn erledigt hat.«
»Mein Gott! Und was machen wir jetzt?«
»Das ist schwierig. Ich hab dir ja von der Attacke auf mich in New York erzählt. Und dann das Messer auf Megans Kopfkissen letzte Nacht …«
»Schon, aber wir können doch nicht die Hände in den Schoß legen und ihn einfach so davonkommen lassen.«
»Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig. Zumindest im Augenblick.«
»Ist das dein Ernst?« Duncan sah ihn entgeistert an. »Hast du Schiss?«
»Nein, ich bin nur vernünftig.«
Duncan zog ein finsteres Gesicht.
»Sieh mal, wenn die Drohung mir allein gegolten hätte, hätte ich weitergemacht. Ich schulde Lenka ‘ne Menge und würde das Schwein gern kriegen, auch wenn es nicht ganz ungefährlich wäre. Aber ich kann doch Megans Leben nicht aufs Spiel setzen.«
Duncan blickte ihn scharf an. »Da läuft was zwischen euch, nicht wahr?«
»Ja.« Chris nickte.
Duncan lachte spöttisch auf.
»Sei vernünftig, Duncan. Auch wenn wir nichts miteinander hätten, würde ich ihr Leben nicht aufs Spiel setzen. Und das solltest du auch nicht. Auf jeden Fall ist Ian bis Ende der Woche in Paris.«
»Du kannst ja untätig herumsitzen, wenn du willst«, sagte Duncan. »Deswegen muss ich das noch lange nicht tun.«
»Was wirst du unternehmen?«, fragte Chris.
Duncan gab keine Antwort. Er leerte sein Glas und stand auf.
»Sei um Gottes willen vorsichtig«, sagte Chris, aber Duncan beachtete ihn nicht, als er sich durch die dicht gedrängten Gäste einen Weg zur Tür
Weitere Kostenlose Bücher