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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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zu zeigen. »Die Raute mit dem Strich.«
    Das ihnen mittlerweile nicht bloß bekannte, sondern durchaus vertraute Symbol schloss die Worte Nam et ipsa scientia potestas est anstelle eines Satzzeichens ab.
    In das altehrwürdige Hauptgebäude der Universität und dort zum Arkadenhof zu gelangen, bereitete ihnen auch zu dieser abendlichen Stunde keine sonderliche Mühe. An der Universität waren Zehntausende von Studenten eingeschrieben. Von denen tummelten sich um diese Zeit zwar längst nicht mehr alle auf dem Campus, aber immer noch genug, um Theo und Sara nur zwei Leute unter vielen sein zu lassen.
    Die Suche nach Wolffs Büste erwies sich als etwas schwieriger.
    Sie ließen den Blick über den abendlichen Arkadenhof schweifen und fanden die lange Reihe der Professoren, denen die Ehre einer Verewigung in Stein zuteil geworden war.
    »Sigmund Freud«, las Theo im Vorbeigehen, und: »Franz Brentano.«
    Neben den Berühmtheiten fand er etliche Namen von Männern, die ihm nichts sagten und ihn zu der Vermutung veranlassten, dass deren Verdienste die Zeiten nicht überdauert hatten und heute keine Rolle mehr spielten.
    »Urbanus«, meinte er schließlich, und es hörte sich selbst in seinen Ohren so an, als begrüße er namentlich einen alten Bekannten, der ihm überraschend begegnet war.
    Tatsächlich erkannte er Urbanus Wolff nicht, weil sein Blick auf den Namen fiel, sondern am Gesicht. Und nun wusste er auch mit endgültiger Sicherheit, wer der bis dato namenlose Mann gewesen war, der gestern Nacht bei dem Brand ums Leben gekommen war: Nathan Wolff. Hätte es noch Zweifel an einer Verbindung zwischen den beiden Männern gegeben, die über den gemeinsamen Namen hinausging, waren diese jetzt ausgeräumt. Die Ähnlichkeit mochte zwar nicht verblüffend sein – immerhin trennten Ahnherr und Nachkomme fast 400 Jahre -, aber sie war auch nicht zu übersehen. Zumal, wenn man einem der beiden hilflos beim Sterben hatte zusehen müssen.
    Und die Augen …
    Natürlich waren die Augen von Urbanus Wolff nicht von kristallenem Grün, so wie bei Nathan Wolff. Sie waren aus Stein, grau und leer. Dennoch war da etwas, das Theo auffiel. Es schien, als blickten hinter diesen steinernen Augen andere hervor, dasselbe Gefühl weckend wie Nathan Wolffs Blick – etwas, das Theo erst jetzt, da er es noch einmal zu verspüren glaubte, wirklich bewusst wurde.
    »Da ist er«, sagte er, und Sara kam zu ihm. Sie strich mit der Hand über die Plakette, in die Titel, Name und Leitspruch sowie das Symbol eingraviert waren. Er sah sogar, wie sie ein wenig dagegen drückte. Als würde sich sogleich eine geheime Tür öffnen oder der ganze Sockel der Büste zur Seite schwingen und eine darunter liegende Treppe enthüllen.
    So einfach war es sicher nicht.
    Viel schwieriger war es auch nicht.
    Man brauchte nur zu wissen, wonach man Ausschau halten musste. Und das wusste Theo inzwischen. Immerhin hatte das verfluchte Rautensymbol sie von Berlin, vom Leichnam seiner Mutter aus, bis hierher in eine der ältesten Universitäten Europas geführt.
    Jemand stieß, im Laufen in ein Buch vertieft, gegen Theo. Die junge Frau schaute kurz auf, sagte nichts, lächelte kurz und entschuldigend und ging weiter.
    Theo sah ihr nach.
    Sie hatte keine Ähnlichkeit mit Fio, dem Mädchen, dem er gestern begegnet war und dessen Schicksal so ungewiss war wie alles andere in dieser Sache. Trotzdem erinnerte sie ihn an Fio. Es war gut vorstellbar, dass sie an dieser Universität studierte … oder studiert hatte.
    So wie auch dieser Mratschek im richtigen Studentenalter gewesen – und nicht darüber hinausgekommen war.
    So tragisch dies alles auch war, Theo empfand Zuversicht, weil es endlich Dinge gab, die zueinander zu passen schienen und sich wenigstens zur Ahnung einer Spur verdichteten.
    »Da«, sagte er und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf eine Tür, die nicht wirklich »geheim« aussah, aber doch unauffällig war. Auffällig war hingegen – und das auch nur, wenn man bewusst danach suchte – das kleine Rautensymbol, das in eine der oberen Ecken ins dunkle Holz geschnitzt oder gebrannt worden war.
    Öffnen ließ sich die Tür nicht.
    »Stell dich so hin, dass man mich nicht sieht«, forderte Sara ihn auf, holte etwas aus der Hosentasche und machte sich am Schloss zu schaffen. Sekunden später winkte sie ihm, ihr zu folgen.
    Hinter der Tür lag ein Raum, der zur Lagerung von allen möglichen Dingen diente. An der Wand lehnten mannshohe, eingerollte, staubige

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