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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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fuhren alle gleichzeitig herum. Von der Tür her waren seltsam raschelnde Geräusche zu hören. Frank starrte angestrengt zur Tür, doch es dauerte eine Weile, bis seine Augen sich wieder an den schwachen Schein der grünen Türumrandung gewöhnt hatten. Dann erkannte er, was die Geräusche verursachte, und diese Erkenntnis jagte ihm einen eisigen Schauer über den Rücken. »Ratten«, flüsterte er.
    »O Scheiße«, stieß Manuela aus und kletterte panisch auf ihren Stuhl. »Gott, bitte, nur das nicht. Nein, bitte keine Ratten, nein.« Ihre Stimme überschlug sich, es hörte sich an, als würde sie jeden Moment einen hysterischen Anfall bekommen. »Ich ertrage das nicht. O Gott, bitte … ich habe panische Angst vor Ratten.«
    Mittlerweile war auch hektisches Fiepen zu hören, das sich schnell überall im Raum ausbreitete. Frank erkannte schemenhaft die vielen schwarzen Körper, die wellengleich in den Raum hereinschwappten. Es mussten Hunderte sein. Kaum hatte er das registriert, waren hinter ihm Schreie zu hören. Sie kamen aus Lautsprechern, die irgendwo neben der Leinwand stehen mussten, und sie stammten von der Filmszene, die sie alle schon einmal gesehen hatten, und die gerade wieder ablief: Ein nackter, bärtiger Mann, auf dem Boden festgebunden, wurde von Hunderten hungriger Ratten gleichzeitig gebissen.
    Frank wandte sich von der grausigen Szene ab, seine Gedanken rasten. Jemand hatte die Ratten unmittelbar vor dem Eingang zu diesem Raum freigelassen, so dass sie alle, oder zumindest die meisten von ihnen, zu ihnen hereinströmten. Ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, dass es womöglich die gleichen Ratten waren, die den Mann bei lebendigem Leib gefressen hatten. Sein Magen begann zu rebellieren, er musste sofort etwas unternehmen. »Kommt mit«, rief er den anderen zu und machte ein paar Schritte, darauf bedacht, nicht auf einen der dunklen Körper zu treten, die über den Boden wuselten. Als Manuela verzweifelt seinen Namen rief, blieb er stehen. Sie war auf ihrem Stuhl in die Hocke gegangen und sah ihn hilfesuchend an. Noch bevor er reagieren konnte, war Torsten bei ihr, zog sie an den Händen hoch, umschlang mit einem Arm ihre Hüfte und legte den anderen unter ihre Kniekehlen. Dann hob er sie an und nickte Frank zu.
    »O verdammter Mist«, stöhnte Jens, während er ganz vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte. »Scheiße, da war eine an meinem Bein. Ich finde die Viecher so ekelhaft. Ob die uns auch beißen?«
    »Ich weiß es nicht.« Frank hatte den Eingang erreicht und warf einen Blick in den angrenzenden Raum. Auch hier konnte er die kleinen, durch die beiden leuchtenden Türrahmen grünlich schimmernden Körper schattengleich über den Boden huschen sehen, aber es waren lange nicht so viele wie nebenan. »Kommt, weiter, hier werden es weniger.«
    Hinter ihm quietschte eine Ratte, dann schrie Torsten auf: »Au, verdammte Scheiße, das Drecksvieh hat mich ins Bein gebissen.« Frank sah undeutlich, wie Torsten jetzt wie wild auf dem Boden herumtrampelte. Dabei hatte er Manuela noch immer auf den Armen. Sie begann zu schreien. Mehrere Ratten quietschten und fiepten laut, als Torsten sie traf. Das schien ein Signal zu sein, denn aus dem Beamer-Raum antwortete hundertfaches Quietschen und Fiepen, dann wurde das Getrappel der kleinen Füße schnell lauter. Es war, als wollten alle Ratten ihren Gefährten zu Hilfe eilen.
    »Raus hier, schnell«, rief Frank und stürmte, nun ungeachtet dessen, ob er dabei auf einen der pelzigen Körper trat, aus dem Raum in den grün schimmernden Flur. Er blieb gleich neben der Tür stehen, ließ erst Jens passieren, der beim Laufen wimmernde Geräusche von sich gab, half dann Torsten mit Manuela durch den engen Türrahmen und schob, kaum dass sie frei war, die Tür zu. Es fühlte sich so an, als würde er dabei einige der Tiere zerquetschen, aber das war ihm egal. Schweratmend lehnte er sich gegen die geschlossene Tür und sah sich auf dem Boden um. Hier und da huschte ein schwarzer Schatten durch den Flur, aber so wie es aussah, waren es nur wenige. Die meisten Ratten hatte er eingeschlossen.
    »Mein Gott«, sagte Jens. »War das ekelhaft. Ich glaube, wenn wir nicht abgehauen wären, hätten wir jetzt ein Problem.«
    »Du siehst da was falsch, Kupfer.« Torsten setzte Manuela vorsichtig ab und nickte ihr zu, bevor er sich wieder an Jens wandte. »Wir haben immer noch ein Problem. Wir sind in diesem Scheißbunker eingeschlossen und sollen uns gegenseitig

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