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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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weit ausgestreckten Armen wagte, da bewegte sich diese Glocke mit ihm. Nach einem weiteren Schritt berührten seine Hände den Schrank. Er tastete sich daran entlang bis zur Kante, dann noch ein Stück. Schließlich hatte er die Tür erreicht.
    Er ließ den Behandlungsraum hinter sich und bog am Ende des schmalen Flurs nach links ab. Nach etwa zehn Metern glaubte er, vor sich ein ganz schwaches Leuchten zu erkennen. Wenn er sich nicht täuschte, würde er bald wieder dem Restleuchten der gelben Linie bis zu der Stelle folgen können, an der Manuela neben Jens auf ihn wartete. Als er dann tatsächlich etwa fünfzehn Meter vor sich den leichten Gelbschimmer erkannte, beschleunigte er seine Schritte. Er hatte die Stelle fast erreicht, als von rechts ein Schatten auftauchte und ihm den Weg versperrte, so dicht vor ihm, dass Frank nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte und gegen Torstens gewaltigen Brustkorb prallte.
    »Wohin denn so eilig, Fränkie-Boy?«, fragte Torsten und ließ im gleichen Moment das Display seines Telefons aufleuchten. Trotz des Schreckens, der Frank durch alle Glieder fuhr, kam ihm sofort der Gedanke, ob es Torstens eigenes Handy war oder das von Jens, das er selbst noch kurz zuvor bei sich gehabt hatte.
    Frank machte einen Schritt zurück und blinzelte in Torstens Richtung, ohne viel erkennen zu können. »Und wie du aussiehst. Krach mit der kleinen Manu gehabt?«
    »Nein. Ich war in der Krankenstation und habe Verbandsmaterial gesucht, weil Jens niedergestochen wurde. Mit einem Schraubenzieher.«
    »Oh«, machte Torsten. »Wer war es? Manu oder du?«
    Frank hatte Angst vor Torsten, aber in diesem Moment, in dem der Kerl ihn so provokant angrinste, vergaß er alle Vorsicht und sagte: »Von uns war es niemand. Fragt sich nur, wer dann noch bleibt?«
    »Ah ja, ich verstehe. Diese Nummer wieder. Das hatten wir ja vor ein paar Stunden schon mal. Da hast du mich auch verdächtigt, und wie sich herausgestellt hat, war ich der Einzige, der sich an unsere Abmachung gehalten hatte.«
    »Ach ja?«, Franks Wut wurde größer und größer. Sollte Torsten ihn eben noch mal niederschlagen. »Und gerade eben, in dem Behandlungszimmer? Das war wahrscheinlich auch Manu, die mir dort mit einem Schlag das Nasenbein gebrochen hat, wie?«
    Torsten machte einen Schritt auf Frank zu. Er wich zurück. »Du lernst es nicht, Fränkie, oder? Nicht ich bin hier das Arschloch. Ihr seid Arschlöcher. Ihr und der Kerl, der das alles inszeniert hat. Kapiert? Wenn du denkst, ich habe Jens niedergestochen und dir die Nase gebrochen, dann bist du noch dämlicher, als ich dachte. Was hätte ich denn davon?«
    »Du hättest schon zwei Punkte. Den, den du Manu und mir gestohlen hast, und den von Jens.«
    »Du Idiot.« Torsten machte noch einen Schritt auf Frank zu und stand nun dicht vor ihm. »Dieses dämliche Stethoskop habe ich behalten, weil ihr mich beschissen habt. Aber der Punkt von Jens hat wahrscheinlich nie existiert. Wenn er niedergestochen wurde, und ihr beide wart es nicht, dann war es dieser Kerl. Offensichtlich kapierst du selbst nicht, was du uns schon ein paarmal so superschlau erklären wolltest. Das ist doch genau das, was dieser Irre will. Dass wir uns gegenseitig verdächtigen.«
    »Du behauptest also, der Kerl hat Jens niedergestochen und mir dann im Krankenzimmer das Nasenbein gebrochen.«
    »Ja, das behaupte ich. Vorausgesetzt, ihr beide habt nichts damit zu tun, und da bin ich mir noch nicht so sicher.«
    Frank dachte nach. »Und? Wie geht’s jetzt weiter? Kommst du jetzt wieder zu uns? Damit wir für dich die Aufgabe lösen und du dann mit dem Punkt abhauen kannst?«
    Eine Weile sahen sie sich in die Augen, dann sagte Torsten: »Du überhebliches Arschloch. Wie kannst du dir so sicher sein, dass ihr die Aufgabe löst? Hältst du dich für so viel schlauer? Aber ich will dir deine Frage gerne beantworten: Nein, ich werde nicht wieder zu euch kommen. Weil ich keinem von euch traue. Ich habe noch keine Ahnung, was diese dritte Aufgabe bedeutet, aber ich werde es herausfinden, mir den nächsten Punkt schnappen und in ein paar Stunden hier raus sein. Ich bin nämlich genauso schlau wie du, Fränkie-Boy. Und ihr könnt von mir aus bleiben, wo der Pfeffer wächst.« Damit schob er sich an Frank vorbei. Sofort war es wieder dunkel, und kurz danach waren auch Torstens Schritte nicht mehr zu hören. Frank war wieder allein.
    Aber war er das wirklich? Er wagte nicht, sich zu rühren. Er lauschte angestrengt in die

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