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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schieferplatten dahin.
    »Meine Tochter Iselle.« Einen Augenblick lang wärmten Stolz und Zuneigung Edeyns Stimme. »Erinnerst du dich an sie? Sie ist jetzt siebzehn. Sie hat ihren Carneira noch nicht gewählt.« Junge Männer wurden von ihren Carneira ausgewählt; junge Frauen wählten ihre aus. »Aber ich glaube, es ist ohnehin Zeit, dass sie heiratet.«
    Er erinnerte sich dunkel an ein Kind, das ständig Diener herumscheuchte, der Augenstern seiner Mutter, aber damals hatte er nur Edeyn im Kopf gehabt. Beim Licht, die Frau erfüllte seine Gedanken jetzt, genau wie der Duft ihres Parfüms seine Nase füllte. »Sie ist so schön wie ihre Mutter, da bin ich sicher«, sagte er höflich. Er drehte den Daori in den Händen. Solange er das Band hielt, war ihre Überlegenheit zu groß, viel zu groß, aber sie musste es ihm abnehmen. »Edeyn, wir müssen miteinander reden.« Sie ignorierte ihn.
    »Es wird auch Zeit, dass du heiratest, Süßer. Da von deinen weiblichen Verwandten niemand mehr am Leben ist, ist es meine Aufgabe, eine Hochzeit zu arrangieren.« Sie lächelte warmherzig zu dem Mädchen dort unten, das Lächeln einer liebevollen Mutter.
    Er stöhnte bei dem Gedanken daran, was sie vorzuschlagen schien. Zuerst konnte er es nicht glauben. » Iselle ?«, sagte er heiser. » Deine Tochter?« Sie mochte das Brauchtum auf ihre Art auslegen, aber das war skandalös. »Ich werde mich nicht in etwas so Schändliches hineinziehen lassen, Edeyn. Weder durch dich noch durch das hier.« Er schüttelte den Daori , aber sie sah ihn nur an und lächelte.
    »Natürlich lässt du dich nicht hineinziehen, Süßer. Du bist ein Mann, kein Knabe. Aber du ehrst die Bräuche«, sagte sie nachdenklich und strich mit einem Finger über das Band aus Haaren, das zwischen seinen Händen zitterte. »Vielleicht müssen wir doch miteinander reden.«
    Aber sie führte ihn zum Bett. Wenigstens würde er dort etwas an verlorenem Boden wettmachen, ob sie den Daori nun aus seinen Händen entgegennahm oder nicht. Er war ein Mann, kein Rehbock, sosehr sie auch eine Löwin sein mochte. Allerdings war er nicht überrascht, als sie ihm sagte, er könne ihn zur Seite legen, um ihr beim Ausziehen zu helfen. Edeyn würde niemals ihre sämtlichen Vorteile aufgeben. Nicht, bis sie seinen Daori seiner Braut an seinem Hochzeitstag präsentierte. Und er sah keine Möglichkeit, wie er verhindern konnte, dass diese Braut Iselle war.

KAPITEL 23

    Der Abendstern
    M oiraine gestattete sich ein kleines Lächeln, als Lans Freunde hinter ihm hergaloppierten. Wenn er so schnell von ihr fortkommen wollte, dann hatte sie Eindruck gemacht. Ein noch nachdrücklicherer Eindruck würde warten müssen. Also glaubte er, sie müsste die verrufeneren Viertel Chachins meiden? Die Art und Weise, wie sie mit den Straßenräubern umgegangen war, hätte ihn eines Besseren belehren müssen.
    Sie strich ihn aus ihren Gedanken und machte sich auf die Suche nach genau diesen verrufenen Vierteln. Als sie und Siuan als Aufgenommene Ausflüge nach Tar Valon hatten unternehmen dürfen, hatten sich die Gasthäuser, die Siuan gefielen, immer in solchen Vierteln befunden. Essen und Wein waren billig, und es war unwahrscheinlich, dass hier Aes Sedai hereinkamen, die es sicherlich missbilligt hätten, wenn Aufgenommene an einem solchen Ort einen Becher Wein tranken. Außerdem behauptete Siuan, sich in solchen Schenken wohler zu fühlen als in den besseren Etablissements, in denen Moiraine lieber gegessen hätte. Davon abgesehen, so geizig wie Siuan war, würde sie bestimmt ein Zimmer in dem billigsten Gasthaus genommen haben, das sie gefunden hatte.
    Moiraine ritt durch die belebten Straßen, bis sie hinter der ersten Mauer eine Stelle fand, an der es keine Sänften oder Straßenmusikanten gab und die vereinzelten Karrenhändler keine Kunden hatten und auf den Gesichtern auch keine Hoffnung lag, dass bald welche kommen würden. Die Steingebäude entlang der schmalen Straße hatten ein schäbiges Aussehen, das im Gegensatz zu den hellen Dachschindeln stand; die Farbe an den Türen und Fensterrahmen war gesprungen, falls es überhaupt Farbe gab, die Fenster waren schmutzig und wiesen zersprungene Scheiben auf. Zerlumpte Kinder spielten lachend und rannten umher, aber Kinder spielten und lachten in der trostlosesten Umgebung. Ladenbesitzer mit Keulen bewachten die Waren, die auf den Tischen vor ihren Geschäften ausgebreitet lagen, und musterten die Passanten, als trauten sie jedem von ihnen einen

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