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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Grenzländer. Konnte sie in der Fäule sein? Dieser Gedanke ließ ihr Blut erstarren. Sie hörte hinter sich den Aufprall schwerer Stiefel und von Hufen. Nicht alle Trollocs hatten menschliche Füße. Die Kreatur mit der Wolfsschnauze zog ein riesiges, wie eine Sichel gebogenes Schwert, das auf ihrem Rücken gehangen hatte, und lief auf sie zu. Beim Licht, das Ding war schnell! Sie hörte noch mehr laufende Füße, rennende Hufe. Vor ihr kamen noch mehr Trollocs über die Mauer, die Gesichter von Adlerschnäbeln und mit gekrümmten Hauern bewehrten Wildschweinschnauzen entstellt.
    Noch ein Schritt, und sie stand auf dem Stern. Augenblicklich umarmte sie Saidar und fing an zu weben. Zuerst das erforderte Gewebe, aber sobald das Fundament mit den ersten Strängen aus Luft, Erde und Geist stand, trennte sie ihre Flüsse und machte zwei weitere Gewebe aus Feuer. Es gab mehrere Möglichkeiten, Feuerkugeln zu produzieren, und sie wählte die einfachste. Sie warf sie mit beiden Händen, schleuderte sie dem Trolloc entgegen, der am nächsten war, und wirbelte herum, während sie noch immer Feuer webte. Sie musste mit dem viel wichtigeren Gewebe innehalten, aber solange sie schnell genug war … Beim Licht, auf dem Platz hielten sich ein Dutzend Trollocs auf, und noch mehr kamen über die Mauer! Sie warf mit beiden Händen, so schnell sie weben konnte, zielte auf die Nächststehenden, und wo ihre Feuerbälle trafen, explodierten sie, köpften eine Kreatur mit Widderschnauze und Hörnern, zerrissen einen ziegenhörnigen Trolloc in zwei Stücke, rissen Beine ab. Sie verspürte kein Mitleid. Trollocs machten menschliche Gefangene nur, um etwas zu fressen zu haben.
    Sie vollendete die Drehung, gerade noch rechtzeitig, um das Hauptgewebe am Zusammenbrechen zu hindern. Gerade noch rechtzeitig, um Feuerbälle zu schleudern, die nur wenige Schritte entfernt einen Kopf mit Adlerschnabel abrissen und einem Trolloc mit Wolfsschnauze den halben Torso wegrissen, der über den Rand des Sterns taumelte, bevor er leblos zusammenbrach. Es würde nicht funktionieren. Es waren zu viele Trollocs, und es kamen immer mehr über die Mauer, und sie konnte das wichtige Gewebe nicht vernachlässigen, selbst wenn sie so schnell webte, wie sie konnte. Es musste eine Möglichkeit geben. Sie würde nicht scheitern! Irgendwie kam ihr der Gedanke nicht, dass die Trollocs sie töten und fressen könnten. Sie würde nicht scheitern; allein darum ging es.
    Plötzlich kam ihr ein Gedanke, und sie lächelte und fing an, den schnellsten Hoftanz zu summen, den sie kannte. Vielleicht war es eine Möglichkeit; auf jeden Fall war es eine Chance. Die schnellen Schritte brachten sie am Rand des Sterns vorbei, ohne dabei die Sicht auf das Gewebe zu verlieren, das sie trotz allem vollenden musste. Und überhaupt, so schnell sich ihre Füße auch bewegten, was konnte würdevoller sein als ein Hoftanz, wenn ihr Gesicht die nötige Erhabenheit zeigte, als würde sie im Sonnenpalast tanzen? Sie webte die Fünf Mächte, so schnell sie konnte, schneller, als sie je zuvor gewebt hatte, davon war sie überzeugt. In gewisser Weise half der Tanz, und das komplizierte Gewebe nahm Gestalt an wie das feinste Spitzentuch aus Mandira. Sie webte tanzend, schleuderte mit beiden Händen Feuerbälle, tötete mit beiden Händen Schattengezücht. Manchmal kamen sie so nahe heran, dass ihr Blut ihr ins Gesicht spritzte, so nahe, dass sie ihnen aus dem Weg tanzen musste, wenn sie stürzten, von den Krummschwertern wegtanzen musste, aber sie ignorierte das Blut und tanzte.
    Der letzte Faden des Gewebes fädelte sich an Ort und Stelle ein, und sie ließ das ganze Gebilde sich auflösen, aber es waren noch immer Trollocs auf dem Platz. Ein schneller Schritt brachte sie in die Mitte des Sterns, wo sie in einem kleinen Kreis tanzte, Rücken an Rücken mit einem imaginären Tanzpartner. Drei verschiedene Gewebe zur gleichen Zeit zu erschaffen zehrte an ihren Kräften, aber sie schöpfte die nötige Kraft, um erneut drei Gewebe zu machen. Tanzend warf sie Feuer und rief Blitze vom Himmel und verheerte den Platz mit Explosionen.
    Schließlich bewegte sich nichts mehr bis auf ihre tanzende Gestalt. Sie machte drei weitere Kreise, bevor sie es erkannte, stehen blieb und zu summen aufhörte. In der Wand befand sich jetzt ein Torbogen, eine im Schatten liegende Öffnung, über der ein Stern eingraviert war. Ihr Herz verwandelte sich in einen Eisklumpen. Ein Torbogen, der dorthin führte, wo die Trollocs

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