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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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jemanden weitergegeben werden musste, selbst
an uns, bevor sie starb. Es gingen auch Männer hin zu den anderen, um zu sehen,
ob man ihnen helfen konnte – sie konnten ihrer Blutspur leicht folgen –, aber
sie waren alle tot, genauso wie die dreifache Anzahl von Trollocs.«
    Elyas fuhr hoch, sodass ihm beinahe die
Pfeife aus dem Mund gefallen wäre. »Hundert Meilen weit in der Wüste?
Unmöglich! Djevik K’Schar wird die Wüste von den Trollocs genannt. Die Sterbestätte.
Sie würden nicht einmal hundert Meilen weit in die Wüste gehen, wenn alle
Myrddraal der Fäule sie dorthin trieben!«
    Â»Ihr wisst eine Menge über Trollocs,
Elyas«, sagte Perrin.
    Â»Fahr fort mit deiner Geschichte«,
forderte Elyas Raen grob auf.
    Â»Den Trophäen nach zu schließen, die von
den Aiel mitgebracht worden waren, kamen sie aus der Fäule. Die Trollocs waren
ihnen gefolgt, aber den Spuren nach überlebten nur wenige und konnten
zurückkehren, nachdem sie die Aiel getötet hatten. Was das Mädchen betrifft, so
ließ sie sich von niemandem berühren, nicht einmal, um ihre Wunden zu
versorgen. Doch sie packte den Sucher dieses Stammes am Mantel, und nun gebe ich
euch wörtlich wieder, was sie sagte: ›Der Blattverderber will das Auge der Welt
blenden, Verlorener. Er will die Große Schlange töten. Warne die Menschen,
Verlorener. Der Sichtblender kommt. Sag ihnen, sie sollen sich bereithalten für
den, Der mit der Morgendämmerung kommt. Sag ihnen …‹ Und dann starb sie.
Blattverderber und Sichtblender«, fügte Raen für Perrin hinzu, »sind Aielnamen
für den Dunklen König, aber sonst verstehe ich kein Wort. Und doch hielt sie es
für wichtig genug, um sich an jene zu wenden, die sie offensichtlich
verachtete, damit sie es mit ihrem letzten Atemzug weitergeben konnte. Aber für
wen? Wir sind wir, das Volk, aber ich glaube kaum, dass es für uns bestimmt
war. Die Aiel? Sie würden uns nicht dazu kommen lassen, es ihnen zu erzählen,
auch wenn wir es versuchten.« Er seufzte schwer. »Sie nannte uns die Verlorenen. Ich
hatte nicht gewusst, wie sehr sie uns verachten.« Ila legte ihr Strickzeug in
den Schoß und berührte sanft seinen Kopf.
    Â»Etwas, das sie in der Fäule erfahren
haben«, überlegte Elyas laut. »Aber nichts ergibt einen Sinn. Die Große
Schlange töten? Die Zeit selbst ermorden? Und das Auge der Welt blenden? Da
kann man genauso gut behaupten, er wolle einen Felsen aushungern. Vielleicht
hat sie nur phantasiert, Raen? Verwundet, im Sterben – sie könnte im Fieberwahn
gesprochen haben. Vielleicht wusste sie nicht einmal, wer diese Tuatha’an
waren?«
    Â»Sie wusste, was sie sagte und zu wem sie
es sagte. Es war für sie wichtiger als ihr eigenes Leben, und wir verstehen es
noch nicht einmal. Als ich dich in unser Lager kommen sah, dachte ich, wir
könnten endlich die Antwort auf dieses Rätsel finden, denn du bist« – Elyas
machte eine schnelle Handbewegung, und Raen sagte offensichtlich etwas anderes,
als er vorgehabt hatte – »ein Freund und kennst viele seltsame Dinge.«
    Â»Aber nichts darüber«, sagte Elyas in
einem Ton, der eindeutig das Gespräch abschloss. Die Stille am Lagerfeuer wurde
nur noch von Musik und Gelächter unterbrochen, die von anderen Teilen des
Lagers herübertrieben.
    Als er dann mit der Schulter an einen der
Baumklötze am Lagerfeuer gelehnt dalag, bemühte sich Perrin, die Botschaft der
Aielfrau zu enträtseln, aber sie ergab für ihn auch nicht mehr Sinn als für
Raen oder Elyas. Das Auge der Welt. Das hatte er mehr als einmal in seinen
Träumen gesehen, aber über diese Träume wollte er nicht nachdenken. Aber wie
stand es mit Elyas? Da gab es eine Frage, auf die er gern eine Antwort gehabt
hätte. Was hatte Raen über den bärtigen Mann sagen wollen, und warum hatte
Elyas ihn dabei unterbrochen? Auch da hatte er kein Glück. Er versuchte sich
vorzustellen, wie die Aielmädchen sein mochten – unterwegs in der Fäule, wo
sich seines Wissens nur Behüter hineinwagten, um gegen Trollocs zu kämpfen –,
als er hörte, dass Egwene vor sich hinsingend zurückkam.
    Er rappelte sich hoch und empfing sie am
Rand des Feuerscheins. Sie blieb stehen und sah ihn mit schräg geneigtem Kopf
an. Im Dunklen konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht sehen.
    Â»Du warst lange

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