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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Federklumpen zerhackt. Und noch zwei weitere
Füchse.
    Er erinnerte sich an etwas, das Lan
gesagt hatte. Alle Kreaturen des Dunklen Königs töten aus Lust daran. Die Macht
des Dunklen Königs ist der Tod. Und falls die Raben sie fanden? Gnadenlose
Augen, die wie schwarze Perlen schimmerten. Hackende Schnäbel überall um sie
herum. Nadelspitze Schnäbel, die sie blutig hackten. Hundert? Oder können sie
noch mehr von ihrer Sorte herbeirufen? Vielleicht
alle, die an der Jagd beteiligt sind? Ein
Bild entstand in seinem Geist, das ihn krank machte: ein hügelgroßer Haufen von
Raben, wie Würmer durcheinander krabbelnd, die sich um ein paar blutige Fetzen
rissen.
    Plötzlich wurde dieses Bild von anderen
verdrängt, jedes zu Beginn einen Moment lang klar, die dann wirbelten und sich
neu formten. Die Wölfe hatten im Norden Raben vorgefunden. Kreischende Vögel
stießen auf sie herab, flatterten auf und stießen wieder herab. Bei jedem
Angriff ließen sie blutige Spuren zurück. Knurrende Wölfe wichen aus, sprangen
hoch und drehten sich in der Luft mit schnappenden Kiefern herum. Wieder und
wieder spürte Perrin Federn im Mund und den fauligen Geschmack flatternder
Raben, die von den kräftigen Kiefern zermalmt wurden. Er spürte den Schmerz von
blutenden Rissen am ganzen Körper und wusste verzweifelt, doch nie auch nur in
Gedanken aufgebend, dass all seine Mühe vergebens war. Plötzlich wirbelten die
Raben davon und kreisten über den Wölfen mit einem letzten wütenden Kreischen.
Wölfe starben nicht so schnell wie Füchse, und sie hatten eine Aufgabe zu
erfüllen. Ein kurzes Schlagen schwarzer Flügel, und sie waren weg. Ein paar
schwarze Federn trieben herunter und senkten sich auf die Kadaver. Wind leckte
über ein Loch in seinem linken Vorderbein. Mit einem von Springers Beinen
stimmte etwas nicht. Scheckie ignorierte ihre eigenen Verwundungen und trieb
sie mit schmerzerfüllten Sätzen in die Richtung, die die Raben genommen hatten.
Ihr Fell war blutverschmiert. Wir kommen. Gefahr
kommt noch vor uns.
    In taumelndem Trab begriffen, sahen
Perrin und Elyas einander an. Die gelben Augen des Mannes waren ausdruckslos,
doch er wusste Bescheid. Er sagte nichts, beobachtete lediglich Perrin und
wartete, ohne dieses mühelos scheinende Laufen zu unterbrechen.
    Er wartet auf mich. Wartet darauf, dass ich
zugebe, die Wölfe fühlen zu können.
    Â»Raben«, schnaufte Perrin zögernd.
»Hinter uns.«
    Â»Er hatte Recht«, hauchte Egwene. »Du
kannst mit ihnen sprechen.«
    Perrins Füße schienen schwer wie
Bleigewichte, doch er bemühte sich, sie noch schneller zu bewegen. Wenn er nur
schneller als diese Augen rennen könnte, schneller als die Raben, schneller als
die Wölfe, aber vor allem schneller als Egwenes Blick! Nun hatte sie ihn
durchschaut, sie wusste, was er war. Was bist du
denn? Gezeichnet, Licht noch mal! Verflucht!
    Seine Kehle brannte, wie sie selbst in
Rauch und Hitze von Meister Luhhans Schmiede nicht gebrannt hatte. Er taumelte
und hängte sich an Egwenes Steigbügel, bis sie herabkletterte und ihn trotz
seiner Proteste beinahe in den Sattel hob. Allerdings dauerte es nicht lang,
und sie hielt sich mit einer Hand am Steigbügel fest, während sie mit der
anderen ihre Röcke hochraffte. Kurze Zeit später stieg er mit wackligen Knien
ab. Er musste sie hochheben, damit sie seinen Platz übernehmen konnte, und sie
war zu müde, um sich dagegen zu wehren.
    Elyas dachte nicht daran, langsamer zu
gehen. Er trieb sie an, schimpfte mit ihnen, und sie hielten sich so nah hinter
den suchenden Raben im Süden, dass Perrin glaubte, ein Blick eines der Raben
nach hinten würde genügen. »Bewegt euch gefälligst, Licht noch mal! Glaubt ihr,
euch würde es besser gehen als dem Fuchs, wenn sie uns fangen? Dem sie die
Eingeweide auf den Schädel geworfen haben?« Egwene wankte aus dem Sattel und
übergab sich geräuschvoll. »Ich wusste doch, dass ihr euch daran erinnert.
Lauft nur noch ein Stück weiter! Das ist alles. Nur ein bisschen weiter noch.
Das Licht verbrenne euch, aber ich dachte, Bauernkinder seien ausdauernd. Den
ganzen Tag arbeiten und die Nacht durchtanzen. Es sieht eher so aus, als hättet
ihr den ganzen Tag und die ganze Nacht über geschlafen! Bewegt eure blutigen
Füße!«
    Sie marschierten hügelabwärts, sobald der
letzte Rabe über dem

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