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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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keine
große Rolle. Wenn Trollocs hinter dir her sind, bist du in Tar Valon sicherer,
als du es hier je sein könntest. Denk nur daran, auf der Hut zu bleiben. Aes
Sedai tun manches aus Gründen, die nicht immer dasselbe bedeuten, was du
glaubst.«
    Â»Das hat der Gaukler auch gesagt«,
entgegnete Rand langsam.
    Â»Dann weiß er, wovon er spricht. Du hörst
genau zu, denkst gut nach und hältst deine Zunge im Zaum. Das ist ein guter Rat
in Bezug auf alles, was du außerhalb der Zwei Flüsse antriffst und
insbesondere, was die Aes Sedai angeht. Und die Behüter. Erzähl Lan etwas, und
du hast es auch Moiraine erzählt. Wenn er ein Behüter ist, dann ist er ihr so
sicher zugeschworen, wie die Sonne heute Morgen aufging, und er wird nicht
viel, wenn überhaupt etwas vor ihr geheim halten.«
    Rand wusste wenig über das Zuschwören
eines Behüters mit einer Aes Sedai, obwohl es eine wichtige Rolle in jeder
Geschichte über die Behüter spielte. Es hatte etwas mit der Macht zu tun, so
etwas wie ein Geschenk an den Behüter oder vielleicht auch irgendein Austausch.
Den Geschichten nach hatten die Behüter zahlreiche Vorteile davon. Ihre Wunden
heilten schneller als bei anderen Menschen, und sie konnten länger ohne Essen
oder Wasser oder Schlaf auskommen. Man nahm auch an, sie könnten Trollocs
spüren, wenn sie nahe genug waren, oder auch andere Kreaturen des Dunklen
Königs, und das erklärte auch, warum Lan und Moiraine versucht hatten, das Dorf
vor dem Angriff zu warnen. Was die Aes Sedai davon hatten, darüber schwiegen
die Geschichten, aber er konnte nicht glauben, dass sie keinen Vorteil aus
dieser Verbindung zogen.
    Â»Ich werde aufpassen«, sagte Rand. »Doch wüsste
ich gern, warum. Es ergibt alles keinen Sinn. Warum ich? Warum wir?«
    Â»Ich möchte es auch gern wissen, Junge.
Blut und Asche, ich möchte es wirklich wissen!« Tam seufzte tief. »Na ja, man
kann ein ausgeschlagenes Ei nicht wieder in die Schale zurückstecken. Wann
brecht ihr auf? Ich bin in ein oder zwei Tagen wieder auf den Beinen …«
    Â»Moiraine … Die Aes Sedai sagt, dass du
im Bett bleiben musst. Wochenlang, meinte sie.« Tam öffnete den Mund, doch Rand
fuhr fort. »Und sie hat mit Frau al’Vere darüber gesprochen.«
    Â»Oh? Na ja, vielleicht kann ich Marin
doch kleinkriegen.« Allerdings klang Tams Stimme nicht sehr hoffnungsvoll. Er
sah Rand scharf an. »Die Art, wie du eine klare Antwort vermieden hast,
bedeutet wahrscheinlich, dass du bald weg musst. Morgen? Oder heute Nacht?«
    Â»Heute Nacht«, sagte Rand leise, und Tam
nickte traurig.
    Â»Wenn es schon sein muss, dann darfst du
dich nicht aufhalten. Aber was die ›Wochen‹ betrifft, ist das letzte Wort noch
nicht gesprochen.« Er zupfte eher ratlos als kraftvoll an seiner Decke herum.
»Vielleicht komme ich sowieso in ein paar Tagen nach, und hole dich unterwegs
ein. Wir werden ja sehen, ob mich Marin im Bett festhalten kann, wenn ich
aufstehen will.«
    Jemand klopfte an die Tür, und Lan
steckte den Kopf herein. »Sag schnell auf Wiedersehen, Schäfer, und komm! Es
könnte Schwierigkeiten geben.«
    Â»Schwierigkeiten?«, fragte Rand, und der
Behüter knurrte ihn ungeduldig an. »Mach schnell!«
    Hastig schnappte Rand sich seinen Umhang.
Er wollte das Schwert abschnallen, doch Tam erhob Einspruch.
    Â»Behalt es! Du wirst es nötiger brauchen
als ich, obwohl, so das Licht es will, vielleicht keiner von uns so etwas
braucht. Pass auf dich auf, Junge! Verstanden?«
    Rand überhörte Lans fortgesetztes Knurren
und beugte sich über Tam. Sie nahmen sich in die Arme. »Ich komme zurück. Das
verspreche ich dir.«
    Â»Natürlich kommst du wieder.« Tam lachte.
Er erwiderte die Umarmung schwach und klopfte Rand schließlich auf den Rücken.
»Das weiß ich. Und wenn du zurückkehrst, werde ich doppelt so viele Schafe
haben, die du dann hüten musst. Jetzt geh aber, bevor dieser Bursche
durchdreht.«
    Rand suchte nach Worten, um die Frage zu
formulieren, die er eigentlich nicht hatte stellen wollen, aber Lan kam ins
Zimmer, packte ihn am Arm und zog ihn hinaus in den Flur. Der Behüter hatte
sich ein mit Metallschuppen bedecktes graugrünes Wams übergezogen. Seine Stimme
klang rau vor Ärger.
    Â»Wir müssen uns beeilen! Verstehst du das
Wort Schwierigkeiten nicht?«
    Draußen wartete Mat.

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