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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Siedler waren nach Osten umgeleitet worden, nach Illian. Man hatte mit einem mächtigen Herrscher eine Allianz geschmiedet, von der man erwartete, dass sie der Hochlady Suroth Zugang zu einer großen Menge Land verschaffte. Die Frauen weigerten sich, sich davon überzeugen zu lassen, nichts auf Gerüchte zu geben. Irgendwie kamen sie auch nie dazu, die A’dam zu übergeben. Tatsächlich waren diese silbrigen Leinen und die drei Sul’dam der einzige richtige Hebel, den Mat bei den Aes Sedai ansetzen konnte. Dankbarkeit. Von einer Aes Sedai! Ha! Nicht, dass er ernsthaft darüber nachdachte, den Schwestern wieder die Kragen anlegen zu lassen. Jedenfalls nicht oft. Er saß fest. Und zwar richtig.
    Er brauchte das, was die Sul’dam und die Aes Sedai erfuhren, wirklich nicht. Er hatte bessere Quellen, Leute, denen er vertraute. Nun, er vertraute Thom, wenn man den weißhaarigen Gaukler davon losreißen konnte, mit Olver Schlangen und Füchse zu spielen oder über einem oft gelesenen Brief zu träumen, den er in der Manteltasche trug. Thom konnte eine Gaststube betreten, eine Geschichte erzählen, vielleicht etwas jonglieren, und ihn dann wieder verlassen, und er wusste genau, was jeden Mann dort beschäftigte. Mat vertraute auch Juilin – er war darin fast so gut wie Thom, auch ohne zu jonglieren oder Geschichten zu erzählen –, aber Juilin bestand immer darauf, Thera mitzunehmen, die sich geziert an seinem Arm festklammerte, wenn sie eine Stadt betraten. Damit sie sich wieder an ihre Freiheit gewöhnte, sagte er. Sie lächelte zu Juilin hinauf, ihre großen Augen leuchteten dunkel, und der volle kleine Mund bettelte darum, geküsst zu werden. Vielleicht war sie die Panarchin von Tarabon gewesen, so wie Juilin und Thom behaupteten, aber Mat fing an, daran zu zweifeln. Er hatte ein paar der Verrenkungskünstler darüber Witze reißen hören, wie die tarabonische Dienerin den tairenischen Diebefänger auslaugte, bis er kaum noch gehen konnte. Ob Thera aber nun Panarchin oder Dienerin war, sie fing noch immer an, sofort auf die Knie zu gehen, sobald sie einen lang gezogenen Akzent hörte. Mat ging davon aus, dass jeder Seanchaner, der ihr eine Frage stellte, ihr ganzes Wissen mitgeteilt bekommen würde, angefangen mit Juilin Sandar bis zu dem Wagen, in dem die Aes Sedai wohnten, und sie würde alle Antworten auf den Knien heraussprudeln. Seiner Meinung nach war Thera eine größere Gefahr als die Aes Sedai und Sul’dam zusammen. Aber Juilin sträubte sich bei der kleinsten Andeutung, seine Frau könnte unzuverlässig sein, und ließ den Bambusstab herumwirbeln, als wollte er Mat damit den Schädel einschlagen. Es gab keine Lösung, aber Mat fand einen Notbehelf, eine Methode, eine kleine Vorwarnung zu bekommen, falls das Schlimmste geschah.
    »Natürlich kann ich ihnen folgen«, sagte Noal mit einem zahnlückigen Grinsen, das besagte, dass er es für ein Kinderspiel hielt. Er legte einen knotigen Finger an die schiefe Nase und schob die andere knubbelige Hand unter den Mantel, wo er seine Messer aufbewahrte. »Seid Ihr sicher, dass es nicht besser wäre, einfach dafür zu sorgen, dass sie mit keinem reden kann? Nur ein Vorschlag, mein Junge. Wenn Ihr Nein sagt, dann nicht.« Mat sagte ganz entschieden Nein. Er hatte in seinem Leben eine Frau getötet und eine andere zurückgelassen, damit man sie abschlachten konnte. Er würde keinen dritten Mord auf sein Gewissen laden.
    »Es hat den Anschein, als hätte Suroth eine Allianz mit irgendeinem König geschlossen«, berichtete Juilin mit einem Lächeln bei einem Becher Wein. Immerhin schien Thera ihn öfter lächeln zu lassen. Sie hockte in dem engen Zelt neben Juilins Hocker, den Kopf auf seinen Schoß gelegt, und er streichelte ihr mit der freien Hand sanft über den Kopf. »Zumindest wird viel über einen mächtigen neuen Verbündeten gesprochen. Und diese Siedler haben alle schreckliche Angst vor den Aiel.«
    »Die meisten Siedler scheinen nach Osten geschickt worden zu sein«, sagte Thom und schaute traurig in seinen Becher. Wo Juilin jeden Tag einen glücklicheren Eindruck machte, schien er trauriger zu werden. Noal war unterwegs und beschattete Juilin und Thera, und Lopin und Nerim saßen mit untergeschlagenen Beinen im hinteren Teil des Zeltes, aber die beiden Cairhiener hatten ihre Nähkörbe geholt und sahen Mats gute Mäntel aus Ebou Dar nach möglicherweise nötigen Ausbesserungen durch, sodass das kleine Zelt wieder überfüllt wirkte. »Und auch viele

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