Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
verkrampften sich vor Schmerz.
    Bashere stieg vor ihm von seinem stämmigen Braunen und betrachtete den linken Armstumpf stirnrunzelnd. Er löste den Helmriemen, nahm ihn ab und hielt ihn unter dem Arm. »Wenigstens seid Ihr noch am Leben«, sagte er rau. »Ich habe schon schlimmer verletzte Männer gesehen.«
    »Ich auch«, erwiderte Rand. »Aber ich werde den Schwertkampf noch einmal erlernen müssen.« Bashere nickte. Für die meisten Formen brauchte man zwei Hände. Rand beugte sich vor, um die Krone von Illian aufzuheben, aber Min ließ seinen Arm los und gab ihm hastig die Krone. Er setzte sie sich auf. »Ich werde alles neu lernen müssen.«
    »Du musst einen Schock haben«, sagte Nynaeve langsam. »Du hast gerade eine ernsthafte Verletzung erlitten. Vielleicht solltest du dich hinlegen. Lord Davram, einer Eurer Männer soll einen Sattel bringen, auf dem er die Füße hochlegen kann.«
    »Er hat keinen Schock«, sagte Min traurig. Der Bund war erfüllt von Niedergeschlagenheit. Sie hielt wieder seinen Arm, als wollte sie ihn stützen. »Er hat eine Hand verloren, aber da kann man nichts machen, also hat er das bereits hinter sich gelassen.«
    »Wollköpfiger Narr«, murmelte Nynaeve. Ihre noch mit Sandomeres Blut beschmierte Hand griff unwillkürlich nach dem dicken Zopf, der über ihrer Schulter hing, aber sie riss sie zurück. »Du bist schlimm verletzt worden. Zu trauern ist völlig in Ordnung. Sich betäubt zu fühlen ist völlig in Ordnung. Das ist normal!«
    »Dazu habe ich keine Zeit«, sagte er zu ihr. Mins Niedergeschlagenheit drohte alles im Bund zu übertönen. Beim Licht, er war in Ordnung! Warum war sie bloß so traurig?
    Nynaeve murmelte etwas wie »Wollschädel« und »Narr« und »stur wie ein Mann«, aber sie war noch nicht fertig. »Diese alten Wunden in deiner Seite sind wieder aufgebrochen«, knurrte sie beinahe. »Du blutest zwar nicht schlimm, aber du blutest. Vielleicht kann ich endlich etwas dagegen unternehmen.«
    Aber sosehr sie sich auch bemühte – und sie versuchte es dreimal –, es funktionierte nicht. Er spürte den langsamen Blutstrom seine Rippen hinuntertröpfeln. Die Wunden waren noch immer ein pulsierender Knoten des Schmerzes. Schließlich drängte er sanft ihre Hand zur Seite.
    »Du hast getan, was du konntest, Nynaeve. Es reicht.«
    »Narr.« Diesmal knurrte sie tatsächlich. »Wie kann es reichen, wenn du noch immer blutest?«
    »Wer ist die große Frau?«, fragte Bashere. Wenigstens er verstand es. Man verschwendete keine Zeit mit Sachen, die man nicht reparieren konnte. »Sie haben doch wohl nicht versucht, sie als die Tochter der Neun Monde auszugeben, oder? Nicht nachdem sie mir gesagt hatten, sie sei recht klein.«
    »Das haben sie«, erwiderte Rand und erklärte schnell alles.
    »Semirhage?«, murmelte Bashere ungläubig. »Wie könnt Ihr da so sicher sein?«
    »Sie ist Anath Dorje, nicht … nicht jene, die Ihr behauptet«, sagte da eine blonde Sul’dam mit schleppendem Akzent. Ihre dunklen Augen waren schräg, und ihr Haar war mit grauen Strähnen durchsetzt. Sie sah wie die älteste der Sul’dam aus und die am wenigsten verängstigte. Es war nicht so, dass sie keine Angst zu haben schien, aber sie hatte sie gut unter Kontrolle. »Sie ist die Wahrheitssprecherin der Hochlady.«
    »Falendre, sei still«, sagte Semirhage kalt und blickte über die Schulter. Ihr Blick versprach Schmerzen. Die Herrin des Schmerzes war gut darin, ihre Versprechen zu halten. Gefangene hatten sich umgebracht, nachdem sie erfahren hatten, wer sie da gefangen hielt, Männer und Frauen, die es geschafft hatten, mit Zähnen oder Fingernägeln Adern zu öffnen.
    Falendre schien ihn aber nicht zu bemerken. »Ihr habt mir nichts zu befehlen«, sagte sie verächtlich. »Ihr seid nicht einmal So’jhin .«
    »Wie könnt Ihr so sicher sein?«, wollte Cadsuane wissen. Die goldenen Monde und Sterne, Fische und Vögel baumelten, als sie ihren durchdringenden Blick von Rand zu Semirhage und zurück schweifen ließ.
    Semirhage ersparte ihm die Mühe, sich eine Lüge einfallen lassen zu müssen. »Er ist wahnsinnig«, sagte sie kühl. Wie sie da so stand, steif wie eine Statue, mit Mins Messergriff, der noch immer neben ihrem Schlüsselbein herausragte, und der blutverschmierten Kleiderbrust, hätte sie genauso gut eine Königin auf ihrem Thron sein können. »Graendal könnte es besser erklären als ich. Wahnsinn war ihre Spezialität. Aber ich werde es versuchen. Ihr habt von Leuten gehört, die

Weitere Kostenlose Bücher