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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sollte, die sie bekämpften.
    »Sie versammeln sich am Passeingang für den nächsten Vorstoß!«, brüllte jemand in die Nacht hinein, und andere Rufe bestätigten es. Ituralde spähte in den Nebel, das Licht der Feuer half ihm, etwas zu erkennen. In der Tat formierten sich die Ungeheuer neu.
    »Zieht die Siebte und Neunte Infanteriekompanie zurück«, befahl Ituralde. »Sie sind zu lange im Feld. Holt die Vierte und Fünfte aus der Reserve und stellt sie an den Flanken auf. Bereitet mehr Pfeile vor. Und …« Stirnrunzelnd brach er ab. Was taten diese Trollocs da? Sie hatten sich weiter als erwartet in die Dunkelheit des Passes zurückgezogen. Sie konnten doch wohl nicht abrücken, oder?
    Eine finstere Woge strömte aus dem Pass. Myrddraal. Aberhunderte von ihnen. Schwarze Umhänge, die sich nicht bewegten, obwohl der Wind wehte. Augenlose Gesichter. Hämisch grinsende Lippen, schwarze Schwerter. Die Halbmenschen bewegten sich geschmeidig wie Aale.
    Sie ließen keine Zeit für Befehle, keine Zeit für eine Reaktion. Sie schlängelten sich in die Formationen der Verteidiger, wanden sich an den Piken vorbei und schlugen mit den tödlichen Klingen um sich.
    »Aiel!«, brüllte Ituralde. »Bringt die Aiel! Sie alle, und Machtlenkerinnen! Alle bis auf die, die den Krater des Verderbens bewachen! Bewegt euch, los, los!«
    Boten rannten los. Ituralde sah entsetzt zu. Eine Armee von Myrddraal. Beim Licht, das war genauso schlimm wie in seinem Albtraum!
    Die Siebte Infanterie brach durch die Wucht des Angriffs zusammen, das Rechteck zerbrach. Ituralde öffnete den Mund, um den Befehl zu geben, dass die Hauptreserve – die seine Stellung verteidigte – zur Unterstützung ausrückte. Die Kavallerie musste losreiten und den Druck von der Infanterie nehmen.
    Ihm stand nicht viel Kavallerie zur Verfügung; die meisten Reiter wurden an den anderen Fronten gebraucht, und dagegen hatte er auch nichts einzuwenden gehabt. Aber ein paar hatte er. Sie wurden jetzt dringend gebraucht.
    Andererseits …
    Er kniff die Augen zusammen. Beim Licht, er war so erschöpft. Das Denken fiel ihm schwer.
    Zieh dich vor dem Angriff zurück, schien ihm eine Stimme zuzuraunen. Zieh dich zu den Aiel zurück, dann versammle dort alle und kämpfe.
    »Zurückziehen …«, flüsterte er. »Zurückziehen …«
    Etwas daran erschien falsch, sogar ausgesprochen falsch. Warum bestand sein Verstand darauf?
    Hauptmann Tihera, wollte er flüstern. Ihr habt den Befehl. Die Worte wollten nicht über seine Lippen kommen. Etwas beinahe schon Körperliches schien ihm den Mund zuzuhalten.
    Männer schrien. Was geschah dort? Dutzende Männer konnten im Kampf gegen einen einzigen Myrddraal sterben. In Maradon hatte er eine ganze Bogenschützenkompanie – einhundert Männer – an zwei Blasse verloren, die sich in der Nacht in die Stadt geschlichen hatten. Seine Verteidigungskompanien waren auf Trollocs eingestellt, sie sollten sie mit durchschnittenen Sehnen zu Boden werfen und dann töten.
    Die Blassen würden die Pikenformationen wie ein Ei aufschlagen. Niemand tat, was getan werden musste.
    »Mein Lord Ituralde?«, sagte Hauptmann Tihera. »Mein Lord, was habt Ihr gesagt?«
    Wenn sie sich zurückzogen, würden die Trollocs sie einkreisen. Sie mussten standhalten.
    Ituraldes Lippen öffneten sich, um den Befehl zum Rückzug zu geben. »Zieht die …«
    Wölfe.
    Wölfe erschienen wie Schatten im Nebel. Knurrend sprangen sie die Myrddraal an. Ituralde zuckte zusammen und fuhr auf dem Absatz herum, als ein in Felle gekleideter Mann sich nach oben auf den Felsvorsprung zog.
    Tihera stolperte zurück und rief nach ihren Leibwächtern. Der Fremde in Fellen stürzte sich auf Ituralde und riss ihn vom Felsen.
    Ituralde wehrte sich nicht. Wer auch immer dieser Mann war, Ituralde war ihm dankbar und verspürte einen Augenblick des Triumphs, während er stürzte. Den Befehl zum Rückzug hatte er nicht erteilt.
    Nicht viel tiefer landete er auf dem Boden, und es trieb ihm die Luft aus den Lungen. Wölfe schnappten sanft nach seinen Armen und zerrten ihn in die Dunkelheit, während sein Bewusstsein langsam schwand.
    Egwene saß im Lager, während die Schlacht um die Grenze von Kandor weiterging.
    Ihr Heer wehrte die Trollocs ab.
    Die Seanchaner kämpften direkt jenseits des Flusses an der Seite ihrer Truppen.
    Egwene hielt eine kleine Tasse Tee in Händen.
    Beim Licht, es war einfach zum Aus-der-Haut-Fahren. Sie war die Amyrlin . Aber sie hatte sich völlig

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