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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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verausgabt.
    Gareth Bryne hatte sie noch immer nicht gefunden, aber das kam nicht unerwartet. Er war ständig unterwegs. Silviana machte Jagd auf ihn und würde sich bald melden.
    Man hatte nach Aes Sedai geschickt, um die Verletzten nach Mayene zu bringen. Die Sonne stand niedrig am Himmel, wie ein Augenlid, das einfach nicht geöffnet bleiben wollte. Egwenes Hände mit der Tasse zitterten. Sie konnte die Schlacht noch immer hören. Anscheinend würden die Trollocs bis in die Nacht hinein kämpfen und die Soldaten gegen den Fluss drängen.
    In der Ferne ertönten Rufe wie das Gebrüll einer wütenden Menge, aber die von den Machtlenkern erzeugten Explosionen waren weniger geworden.
    Sie schaute Gawyn an. Er erschien überhaupt nicht müde, auch wenn er auf eine seltsame Weise blass war. Egwene trank kleine Schlucke von ihrem Tee und verfluchte Gawyn stumm. Das war ungerecht, aber im Augenblick war ihr das egal. Sie konnte sich über ihren Behüter ärgern. Dazu waren sie ja schließlich da, nicht wahr?
    Ein Windstoß fuhr durch das Lager. Sie befand sich ein paar Hundert Schritte östlich von der Furt, aber sie konnte das Blut in der Luft riechen. In der Nähe spannte eine Abteilung Bogenschützen nach dem Befehl ihres Kommandanten die Bögen und schoss eine Salve ab. Augenblicke später trudelten zwei Draghkar mit schwarzen Schwingen zu Boden und schlugen direkt hinter der Lagergrenze mit einem dumpfen Laut auf. Es würden noch weitere kommen, denn es wurde dunkel, und zu dieser Zeit waren sie nicht mehr so einfach am Himmel auszumachen.
    Mat. Der Gedanke an ihn bereitete ihr auf eine seltsame Weise Unbehagen. Er war so ein Aufschneider. Ein Säufer, der jede Frau lüstern anstarrte, die ihm über den Weg lief. Er behandelte sie wie ein Gemälde und nicht wie jemanden aus Fleisch und Blut. Er … er …
    Er war eben Mat. Einmal – sie musste da so ungefähr dreizehn Jahre alt gewesen sein – war er einfach in den Fluss gesprungen, um Liem Lewin vor dem Ertrinken zu retten. Dabei war sie natürlich gar nicht in Gefahr gewesen, zu ertrinken. Eine Freundin hatte sie lediglich untergetaucht, und Mat war angerannt gekommen und hatte sich ins Wasser gestürzt, um zu helfen. Damit hatten ihn die Männer von Emondsfelde noch Monate später aufgezogen.
    Im nächsten Frühling hatte Mat Jer al’Hune aus demselben Fluss gezogen und dem Jungen damit das Leben gerettet. Danach hatten die Leute eine Weile damit aufgehört, sich über ihn lustig zu machen.
    So war Mat eben. Den ganzen Winter über hatte er sich darüber beklagt, dass man sich über ihn lustig machte und dass er sie beim nächsten Mal eben ertrinken lassen würde. Und in dem Augenblick, in dem er jemanden in Gefahr entdeckte, hatte er sich ohne zu zögern ins Wasser gestürzt. Egwene konnte sich noch genau daran erinnern, wie der schlaksige Mat aus dem Fluss gestolpert kam und sich der kleine Jer hustend und mit einem Ausdruck völligen Entsetzens in den Augen an ihm festklammerte.
    Jer war untergegangen, ohne dabei den geringsten Laut zu machen. Egwene war bis dahin gar nicht klar gewesen, dass so etwas überhaupt möglich war. Dass Leute, die ertranken, gar nicht brüllten oder Wasser spuckten oder um Hilfe riefen. Sie glitten einfach unter die Wasseroberfläche, während alles andere friedlich erschien. Solange Mat nicht in der Nähe war und zusah.
    Er ist für mich in den Stein von Tear geklettert, dachte sie. Natürlich hatte er auch versucht, sie vor den Aes Sedai zu retten, weil er einfach nicht hatte glauben wollen, dass sie die Amyrlin war.
    Also was traf hier zu? Ertrank sie oder nicht?
    Wie sehr vertraust du Matrim Cauthon?, hatte Min gefragt. Licht. Ich vertraue ihm. Sosehr mich das auch zu einer Närrin macht, aber das tue ich wirklich. Mat konnte sich irren. Er irrte sich häufig.
    Aber wenn er recht hatte, rettete er Leben.
    Egwene zwang sich auf die Beine. Sie schwankte, und Gawyn war sofort an ihrer Seite. Sie tätschelte ihm den Arm, dann löste sie sich von ihm. Sie würde ihr Heer seine Amyrlin nicht so schwach sehen lassen, dass sie sich auf jemanden stützen musste. »Welche Berichte haben wir von den anderen Kriegsschauplätzen?«
    »Heute ist nicht viel hereingekommen«, sagte Gawyn. Er runzelte die Stirn. »Tatsächlich ist es ausgesprochen still gewesen.«
    »Elayne sollte vor Cairhien kämpfen«, meinte Egwene. »Es war eine wichtige Schlacht.«
    »Sie könnte zu beschäftigt sein, um uns zu unterrichten.«
    »Ich will, dass du

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