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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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in den Wahnsinn getrieben und mir die Erinnerungen an mein früheres Leben gegeben. Sie kamen, als Lews Therin anfing, mir zuzuflüstern. Aber ausgerechnet dieser Wahnsinn gibt mir die Hinweise, die ich brauche, um zu siegen. Verstehst du nicht? Falls ich siegreich bin, wird es der Makel selbst sein, der zum Sturz des Dunklen Königs führt.«
    Perrin stieß einen leisen Pfiff aus.
    Wiedergutmachung, dachte Rand. Als ich das das letzte Mal versuchte, hat uns mein Wahnsinn zerstört.
    Dieses Mal rettet er uns.
    »Geh zu deiner Frau, Perrin«, sagte er und blickte zum Himmel. »Das ist für dich die letzte Nacht vor dem Ende, die wenigstens einen Hauch von Frieden haben wird. Ich erkundige mich danach, wie schlimm die Dinge in Andor stehen.« Er sah zurück zu seinem Freund. »Ich vergesse mein Versprechen nicht. Einigkeit muss vor allem anderen kommen. Aus genau diesem Grund scheiterte ich das letzte Mal, weil ich die Einigkeit gering schätzte.«
    Perrin nickte, dann legte er Rand die Hand auf die Schulter. »Das Licht erleuchte dich.«
    »Dich auch, mein Freund. Dich auch.«

KAPITEL 2
    Die Entscheidung einer Ajah
    P evara gab sich alle Mühe, so zu tun, als hätte sie nicht die geringste Angst.
    Hätten diese Asha’man sie besser gekannt, dann wäre ihnen aufgefallen, dass sie normalerweise niemals still und leise in der Ecke saß. Sie griff auf die Grundlagen ihrer Aes-Sedai-Ausbildung zurück: immer den Eindruck erwecken, alles unter Kontrolle zu haben, auch wenn genau das Gegenteil zutrifft.
    Sie zwang sich aufzustehen. Canler und Emarin hatten sich zurückgezogen, um die Männer von den Zwei Flüssen zu besuchen und sich davon zu überzeugen, dass sie nur zu zweit gingen. Damit waren sie und Androl wieder allein. Er bastelte stumm an seinen Ledergurten herum, während draußen der Regen fiel. Er nähte mit zwei Nadeln zugleich, kreuzte die Löcher auf jeder Seite. Der Mann hatte die Konzentration eines Handwerksmeisters.
    Pevara ging langsam zu ihm hinüber, was ihn scharf aufsehen ließ, als sie näher kam. Sie unterdrückte ein Lächeln. Man sah es ihr vermutlich nicht an, aber falls nötig, konnte sie sich sehr leise bewegen.
    Sie starrte aus dem Fenster. Der Regen war schlimmer geworden, sprühte gegen die Scheibe. »Nachdem es so viele Wochen ausgesehen hat, als würde der Sturm jeden Moment losbrechen, ist er endlich da.«
    »Irgendwann mussten diese Wolken aufbrechen«, meinte Androl.
    »Der Regen fühlt sich nicht natürlich an.« Sie verschränkte die Hände auf dem Rücken. Die Kälte war durch das Glas hindurch zu spüren. »Da gibt es keinen Rhythmus. Stets nur der gleiche regelmäßige Guss. Viele Blitze, aber nur wenig Donner.«
    »Glaubt Ihr, hier handelt es sich um einen dieser …?« Androl musste nicht erklären, was er damit meinte. Früher in dieser Woche hatten sich Menschen in der Burg – aber keine Asha’man – unvermittelt selbst entzündet. Sie hatten einfach gebrannt, ohne jede Erklärung. Vierzig Leute hatten sie verloren. Viele machten dafür noch immer einen abtrünnigen Asha’man verantwortlich, dabei hatten die Männer geschworen, dass niemand in der Nähe die Macht gelenkt hatte.
    Sie schüttelte den Kopf und sah eine Gruppe Leute auf der schlammigen Straße vorbeitrotten. Zuerst hatte sie zu jenen gehört, die die Todesfälle zum Werk eines verrückt gewordenen Asha’man erklärt hatten. Jetzt hatte sie akzeptiert, dass diese Geschehnisse und andere Merkwürdigkeiten etwas viel Schlimmeres bedeuteten.
    Die Welt löste sich in ihre Bestandteile auf.
    Sie musste stark sein. Pevara selbst hatte den Plan entwickelt, Frauen an diesen Ort zu bringen, um mit diesen Männern den Behüterbund einzugehen, auch wenn der Vorschlag ursprünglich von Tarna gekommen war. Sie durfte sie nicht herausfinden lassen, wie sehr es ihr zu schaffen machte, hier gefangen zu sein und Feinden gegenüberzustehen, die einen Menschen auf die Seite des Schattens zwingen konnten. Ihre einzigen Verbündeten waren Männer, die sie noch vor wenigen Monaten hartnäckig gejagt und gnadenlos für immer von der Einen Macht abgeschnitten hätte.
    Sie setzte sich auf den Hocker, den Emarin zuvor benutzt hatte. »Ich möchte gern über diesen ›Plan‹ sprechen, den Ihr entwickelt.«
    »Ich bin mir nicht sicher, dass ich tatsächlich schon einen geschmiedet habe, Aes Sedai.«
    »Vielleicht könnte ich ein paar Vorschläge beisteuern.«
    »Ich hätte nichts dagegen, sie zu hören«, sagte Androl, obwohl er die

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