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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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aber im Augenblick … ja, das ging. Noch einen kurzen Augenblick. Das Muster würde es erlauben.
    »Elayne?«, sagte sie. »Weißt du etwas? Über den Drachen?«
    Im schwindenden Licht zuckte Elayne mit den Schultern. Die beiden standen hinten in der Menge, die sich versammelt hatte, um dabei zuzusehen, wie der Scheiterhaufen des Wiedergeborenen Drachen entzündet wurde.
    »Ich weiß, was du vorhast«, sagte sie zu Elayne. »Mit dem Horn.«
    »Und was habe ich vor?«
    »Es zu behalten«, sagte Birgitte. »Und den Jungen. Es als andoranischen Schatz zu behalten, vielleicht als Waffe der Nation.«
    »Vielleicht.«
    Birgitte lächelte. »Dann ist es ja gut, dass ich ihn fortgeschickt habe.«
    Elayne wandte sich ihr zu und ignorierte die Vorbereitungen an Rands Scheiterhaufen. »Du hast was?«
    »Ich schickte Olver fort«, sagte Birgitte. »Mit Leibwächtern, denen ich vertraue. Ich habe Olver gesagt, er soll einen Ort finden, wo niemand suchen würde, einen Ort, den er wieder vergessen kann, und das Horn dort hineinwerfen. Vorzugsweise auf dem Ozean.«
    Elayne atmete leise aus, dann wandte sie sich wieder dem Scheiterhaufen zu. »Unerträgliche Frau.« Sie zögerte. »Danke, dass du mir diese Entscheidung abgenommen hast.«
    »Ich dachte mir, dass du es so siehst.« Tatsächlich hatte Birgitte angenommen, dass es lange Zeit dauern würde, bevor Elayne verstand. Aber Elayne war in den letzten Wochen gewachsen. »Davon abgesehen muss ich alles andere als unerträglich sein, da es dir in den vergangenen Monaten nicht schwergefallen ist, mich zu ertragen.«
    Elayne wandte sich ihr wieder zu. »Das klingt wie ein Abschied.«
    Birgitte lächelte. Manchmal konnte sie es fühlen, wenn es kam. »Das ist es.«
    Elayne sah traurig aus. »Muss es sein?«
    »Ich werde wiedergeboren, Elayne«, flüsterte Birgitte. »Jetzt. Irgendwo liegt eine Frau in den Wehen, und ich werde in diesen Körper schlüpfen. Es geschieht.«
    »Ich will dich nicht verlieren.«
    Birgitte kicherte. »Nun ja, vielleicht begegnen wir uns ja wieder. Aber jetzt freu dich für mich. Das bedeutet, dass der Zyklus fortgeführt wird. Ich werde wieder mit ihm vereint werden. Gaidal … Ich werde bloß ein paar Jahre jünger als er sein.«
    Elayne umarmte sie mit Tränen in den Augen. »Liebe und Frieden, Birgitte. Ich danke dir.«
    Birgitte lächelte, dann schloss sie die Augen und ließ sich davontreiben.
    Als sich der Abend auf das Land legte, ließ Tam den Blick über den Ort schweifen, der einst der gefürchtetste Ort von allen gewesen war. Shayol Ghul. Das letzte Flackern des Tageslichts zeigte das hier wachsende Grün, blühende Blumen, Gras, das an herumliegenden Waffen vorbei und über Leichen spross.
    Ist das dein Geschenk an uns, mein Sohn?, fragte er sich. Ein letztes Geschenk?
    Tam entzündete seine Fackel an der kleinen, flackernden Flamme, die in der Nähe in einer Feuergrube prasselte. Er setzte sich in Bewegung, ging an den Reihen aus all jenen vorbei, die in der Nacht standen. Sie hatten nicht vielen von Rands Bestattungszeremonie erzählt. Jeder hätte kommen wollen. Vielleicht hätten es auch alle verdient. Die Aes Sedai planten eine aufwendige Gedenkfeier für Egwene. Tam zog für seinen Sohn ein stilles Gedenken vor.
    Rand konnte endlich ruhen.
    Er ging an Leuten vorbei, die dort mit gesenkten Köpfen standen. Niemand außer Tam hielt ein Licht. Die anderen warteten in der Dunkelheit, eine kleine Menge von vielleicht zweihundert Leuten, die den Scheiterhaufen umringten. Tams Fackel warf flackerndes rotes Licht in ernste Gesichter.
    Am Abend fiel es selbst mit seiner Fackel schwer, Aiel von Aes Sedai und Männer aus den Zwei Flüssen vom König von Tear zu unterscheiden. Sie alle waren Umrisse in der Dunkelheit, die dem toten Wiedergeborenen Drachen salutierten.
    Tam erreichte den Scheiterhaufen und stellte sich vor Thom und Moiraine, die sich mit ernsten Gesichtern bei den Händen hielten. Moiraine drückte sanft Tams Arm. Tam sah den Leichnam an, blickte im Licht des Feuers in das Gesicht seines Sohnes. Er wischte sich die Tränen nicht ab.
    Das hast du gut gemacht. Mein Junge … das hast du so gut gemacht.
    Mit andächtiger Hand entzündete er den Scheiterhaufen.
    Min stand vorn in der Menge. Sie sah zu, wie Tam mit gebeugten Schultern sein Haupt vor den Flammen senkte. Schließlich trat der Mann zurück und gesellte sich zu den Leuten aus den Zwei Flüssen. Abell Cauthon umarmte ihn und flüsterte seinem Freund leise etwas zu.
    Köpfe

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