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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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nach meinen Wegetoren fragen. Es gibt einen Grund, warum Coteren mich Page nennt. Denn das Einzige, in dem ich gut bin, ist, Leute von einem Ort zum anderen zu bringen.«
    »Das ist ein erstaunliches Talent, Androl. Ich bin überzeugt, die Burg würde es mit Begeisterung studieren. Ich frage mich, wie viele Menschen damit geboren wurden und es niemals wussten, weil die Gewebe zum Reisen unbekannt waren.«
    »Ich gehe nicht zur Weißen Burg, Pevara«, sagte er und legte die Betonung auf Weiße .
    Sie wechselte das Thema. »Ihr sehnt Euch zu Reisen, und doch wollt Ihr die Schwarze Burg nicht verlassen. Also wieso spielt dieses Ter’angreal eine Rolle?«
    »Wegetore wären … nützlich.«
    Er dachte etwas, aber sie konnte es nicht verstehen. Ein schnelles Aufblitzen von Bildern und Eindrücken.
    »Aber wenn wir nirgendwohin gehen …«, protestierte sie.
    »Ihr wärt überrascht«, meinte er und hob den Kopf, um über den Fenstersims in die Gasse zu spähen. Draußen nieselte es; der Regen ließ endlich nach. Aber der Himmel war noch dunkel. Bis zur Morgendämmerung dauerte es noch ein paar Stunden. »Ich habe … experimentiert. Ein paar Dinge ausprobiert, die meiner Meinung nach noch nie zuvor jemand versucht hat.«
    »Ich bezweifle, dass es Dinge gibt, die noch nie jemand versucht hat«, sagte sie. »Die Verlorenen hatten Zugang zu dem Wissen von Äonen.«
    »Glaubt Ihr wirklich, einer von ihnen hat hier die Finger im Spiel?«
    »Warum nicht? Wenn Ihr Euch auf die Letzte Schlacht vorbereiten würdet und sichergehen wolltet, dass Eure Feinde keinen Widerstand leisten können, würdet Ihr die besten Machtlenker zusammen üben lassen, sie stark werden lassen?«
    »Ja«, sagte er leise. »Das würde ich, und dann würde ich sie stehlen.«
    Pevara schloss den Mund. Vermutlich stimmte das sogar. Über die Verlorenen zu sprechen bereitete Androl Unbehagen; sie konnte seine Gedanken klarer als zuvor wahrnehmen.
    Dieser Behüterbund war unnatürlich. Sie musste ihn loswerden. Danach würde es sie nicht stören, auf die richtige Weise mit ihm verbunden zu werden.
    »Ich übernehme nicht die Verantwortung für diese Situation, Pevara«, sagte Androl und sah wieder hinaus. »Ihr habt mir zuerst den Behüterbund auferlegt.«
    »Nachdem Ihr zuerst das Vertrauen verraten habt, das ich Euch anbot, indem ich mich mit Euch zu einem Zirkel verknüpfte.«
    »Ich habe Euch nicht verletzt. Was habt Ihr denn erwartet? War es nicht der Zweck eines Zirkels, unsere Kräfte zu vereinen?«
    »Diese Diskussion ist sinnlos.«
    »Das sagt Ihr nur, weil Ihr darin unterliegt.« Er sagte es ganz ruhig, und er war innerlich auch ganz ruhig. Sie kam zu der Erkenntnis, dass Androl nur schwer zu reizen war.
    »Ich sage das, weil es wahr ist. Stimmt Ihr mir darin nicht zu?«
    Sie spürte seine Belustigung. Wieder übernahm sie die Führung dieser Unterhaltung. Und … es schien ihn nicht nur zu amüsieren, sondern tatsächlich auch zu beeindrucken. Er wollte lernen, wie sie das immer machte.
    Die Tür zum Hinterzimmer öffnete sich quietschend, und Leish spähte herein. Sie war eine weißhaarige Frau, angenehm und korpulent, eine seltsame Wahl für den mürrischen Asha’man Canler, den sie geheiratet hatte. Sie nickte Pevara zu und signalisierte damit, dass die halbe Stunde vorbei war, dann schloss sie die Tür. Angeblich war Canler mit der Frau den Behüterbund eingegangen, was sie zu einer Art von … ja, was eigentlich machte? Zur Behüterin?
    Bei diesen Männern war alles auf den Kopf gestellt. Pevara konnte sich vorstellen, warum man den Bund mit seiner Ehefrau teilte, und selbst wenn es nur um den Trost ging, zu wissen, wo der andere war, aber es schien einfach nicht richtig zu sein, den Bund für so banale Dinge zu benutzen. Das war eine Sache für Aes Sedai und Behüter, und nicht für Ehemann und Ehefrau.
    Androl musterte sie und versuchte offensichtlich ihre Gedanken zu ergründen – auch wenn diese Gedanken komplex genug waren, um ihm Schwierigkeiten zu bereiten. Dieser Androl Genhald war ein so seltsamer Mann. Wie konnte er nur Entschlossenheit und Hemmungen so sehr miteinander vermischen, als wären es zwei miteinander verwobene Stränge der Macht? Er tat, was getan werden musste, und rang die ganze Zeit mit der Überzeugung, dass er doch in Wirklichkeit gar nicht der Richtige dafür war.
    »Ich verstehe es selbst nicht«, sagte er.
    Außerdem konnte er einen so wütend machen. Wie war er nur so gut darin geworden, ihre Gedanken zu

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