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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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wenn Ihr so wollt.«
    »Das ist ein interessanter Vorschlag.«
    »Das ist die einzige Sache, die Sinn macht«, erwiderte Emarin und wandte sich ihrem Gefangenen zu. »Er hörte nicht, was wir besprachen?«
    »Nein«, sagte Pevara.
    »Dann befreit ihn. Ich will mit ihm sprechen.«
    Zögernd gehorchte die Aes Sedai. Dobser sackte zu Boden und wäre beinahe gestürzt. Er schwankte einen Moment lang, dann sah er sofort zur Tür.
    Emarin zog etwas von seinem Gürtel und warf es zu Boden. Einen kleinen Beutel. Es klirrte, als er auftraf. »Meister Dobser«, sagte Emarin.
    »Was ist das?«, fragte Dobser, ging misstrauisch in die Hocke und hob den Beutel auf. Er warf einen Blick hinein, und seine Augen weiteten sich.
    »Die Bezahlung«, sagte Emarin.
    Dobser runzelte die Stirn. »Um was zu tun?«
    »Ihr versteht nicht, Meister Dobser«, sagte Emarin. »Ich bitte Euch nicht, etwas zu tun, ich bezahle Euch, um mich zu entschuldigen. Ich beauftragte Androl hier, um Eure Hilfe zu bitten, und er scheint seine Befehle … etwas zu enthusiastisch ausgeführt zu haben. Ich wollte bloß mit Euch sprechen. Ich wollte Euch nicht in Luft gewickelt und gequält sehen.«
    Dobser blinzelte misstrauisch. »Wo habt Ihr so viel Geld her, Emarin? Wie kommt Ihr auf die Idee, Ihr könntet hier Befehle geben? Ihr habt bloß den Rang eines Soldaten …« Wieder warf er einen Blick auf den Inhalt des Beutels.
    »Wie ich sehe, verstehen wir uns«, sagte Emarin lächelnd. »Ihr werdet also meine Tarnung aufrechterhalten?«
    »Ich …« Dobsers Blick fiel auf Welyn und Leems, die bewusstlos am Boden lagen.
    »Ja«, sagte Emarin. » Das wird ein Problem sein, nicht wahr? Was meint Ihr, könnten wir Androl einfach an Taim ausliefern und ihn dafür verantwortlich machen?«
    »Androl?« Dobser schnaubte. »Den Pagen? Der zwei Asha’man besiegt? Das würde keiner glauben. Keiner.«
    »Das ist wohl wahr, Meister Dobser«, sagte Emarin betrübt.
    »Gebt ihnen doch einfach die Aes Sedai«, sagte Dobser und zeigte mit dem Finger auf Pevara.
    »Leider brauche ich sie noch. Das ist ein schrecklicher Schlamassel. Ganz schlimm.«
    »Nun«, sagte Dobser, »vielleicht könnte ich mich ja für Euch beim M’Hael verwenden. Ihr wisst schon, die Dinge klären.«
    »Das wüsste ich sehr zu schätzen«, sagte Emarin, holte einen der Hocker, die an der Wand standen, dann nahm er noch einen zweiten und baute ihn davor auf. Er setzte sich und bedeutete Dobser, ebenfalls Platz zu nehmen. »Androl, macht Euch nützlich. Holt mir und Meister Dobser etwas zu trinken. Tee. Mögt Ihr Zucker?«
    »Nein«, sagte Dobser. »Tatsächlich hörte ich, dass es hier irgendwo Wein geben sollte.«
    »Androl, Wein!« Emarin schnipste mit den Fingern.
    Nun, dachte Androl, dann spiele ich wohl mal besser diese Rolle. Er verneigte sich, warf Dobser einen wohlkalkulierten finsteren Blick zu, dann verließ er den Raum, um ein paar Becher und Wein zu holen. Bei seiner Rückkehr plauderten Dobser und Emarin freundlich.
    »Ich verstehe«, sagte Emarin. »Ich hatte ja solche Probleme, in der Schwarzen Burg vernünftige Helfer zu finden. Ihr müsst wissen, es ist unbedingt erforderlich, meine Identität zu wahren.«
    »Das kann ich verstehen, mein Lord«, sagte Dobser. »Hätte jemand gewusst, dass ein Hochlord aus Tear in unseren Rängen ist, dann hätte es kein Ende mit der Stiefelleckerei genommen. Das kann ich Euch sagen! Und der M’Hael, nun, es würde ihm gar nicht gefallen, wenn jemand mit so viel Autorität hier wäre. Nein, ganz und gar nicht!«
    »Ihr versteht, warum ich mich zurückhalten musste«, erklärte Emarin, streckte die Hand aus und akzeptierte einen Becher, den Androl dann mit Wein füllte.
    Ein Hochlord aus Tear?, dachte Androl belustigt. Dobser schien sich daran zu berauschen wie an harten Getränken.
    »Und wir alle glaubten, Ihr würdet Logain so schmeicheln, weil Ihr dumm seid!«, sagte Dobser.
    »Ach ja, die Gruppe, zu der ich gehören musste. Taim würde mich sofort durchschauen, verbrächte ich zu viel Zeit in seiner Nähe. Also musste ich zu Logain gehen. Er und dieser Drache, beide sind offensichtlich Bauern und erkennen keinen Mann von edlem Geblüt.«
    »Ich muss sagen, dass ich schon misstrauisch war, mein Lord.«
    »Das dachte ich mir.« Emarin nahm einen Schluck Wein. »Um zu beweisen, dass er nicht vergiftet ist«, erklärte er, bevor er Dobser den Becher gab.
    »Schon gut, mein Lord.« Dobser winkte ab. »Ich vertraue Euch.« Er stürzte den Wein hinunter.

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