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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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meiste ihres Geldes und ihrer sonstigen Wertsachen, die wiedergefundenen Ter’angreale eingeschlossen. Dann jedoch sahen sie sich im Zimmer um, warfen sich einen Blick zu und schwiegen. In Bezug auf ihre Klagen jedenfalls.
    »Wir werden runtergehen und sehen, was wir im Schankraum in Erfahrung bringen können«, sagte Thom, sobald die letzte Truhe hereingezwängt war. Sie hatten gerade noch genug Platz, um den Waschtisch zu erreichen.
    »Vielleicht sehen wir uns auch im Ort um«, fügte Juilin hinzu. »Wenn etwas sie so erregt hat, wie wir das bei unserer Ankunft sahen, dann reden Männer sehr gern.«
    »Das ist ausgezeichnet«, sagte Elayne. Sie legten offensichtlich größten Wert darauf, mehr zu tun, als nur Dinge zu schleppen. Gut, in Tanchico hatten sie wirklich ganz andere Aufgaben gehabt – und in Mardecin natürlich auch –, und das kam bestimmt auch wieder, aber hier war ja wohl nichts los. »Nehmt Euch aber gut in acht, dass Ihr keine Schwierigkeiten mit den Weißmänteln bekommt!« Sie tauschten einen leidenden Blick, als habe sie nicht bemerkt, wie sie von ihren ›Informationsgängen‹ verschrammt und mit blutenden Gesichtern zurückgekehrt waren, doch sie verzieh ihnen und lächelte Thom an. »Ich kann es gar nicht erwarten, zu hören, was Ihr in Erfahrung bringt.«
    »Morgen früh«, sagte Nynaeve entschieden. Sie vermied so betont jeden Blick in Richtung Elayne, dass sie sie genauso gut hätte anfunkeln können. »Falls Ihr uns vorher stört und nicht wenigstens Trollocs zu vermelden habt, werdet Ihr es bereuen.«
    Der Blick, den die beiden Männer tauschten, sprach Bände. Nynaeve zog bereits die Augenbrauen hoch, aber dann entschloss sie sich doch zögernd, ihnen ein paar Münzen in die Hand zu drücken, worauf sie versprachen, die Frauen ungestört schlafen zu lassen.
    »Wenn ich noch nicht einmal mit Thom sprechen kann …«, begann Elayne, kaum, dass die Männer draußen waren, doch Nynaeve schnitt ihr das Wort ab.
    »Ich werde nicht zulassen, dass sie hereinspazieren, wenn ich im Hemd daliege.« Sie knöpfte sich bereits ungeschickt ihr Kleid am Rücken auf. Elayne wollte ihr helfen, doch sie sagte: »Ich schaffe es schon. Hol du den Ring für mich heraus.«
    Elayne schnaubte und hob dann ihren Rock an, damit sie die kleine Tasche erreichen konnte, die sie über dem Saum innen eingenäht hatte. Sollte sich doch Nynaeve gereizt anstellen; sie würde nicht darauf eingehen, selbst wenn sie wieder wütend loslegte. In der Tasche lagen zwei Ringe. Sie ließ den goldenen mit der Großen Schlange, den sie bei ihrer Erhebung zur Aufgenommenen bekommen hatte, wo er war und nahm den Steinring heraus.
    Überall Flecken und Streifen in Rot und Blau und Braun, zu groß, um auf einen Finger zu passen, abgeflacht und verdreht: ein eigenartiger Ring. Außerdem hatte er nur eine Kante. Wenn man mit dem Finger an der Kante entlangfuhr, kam man ganz von selbst nach innen und wieder heraus, bis man den Anfangspunkt wieder erreichte. Er war ein Ter’angreal und gestattete der Trägerin den Zugang nach Tel’aran’rhiod , der Welt der Träume. Das galt sogar für diejenigen, die nicht über das Talent Egwenes und der Aiel-Traumgängerinnen verfügten. Alles, was man tun musste, war, mit dem Ring auf der Haut einzuschlafen. Im Gegensatz zu den beiden Ter’angrealen , die sie sich von den Schwarzen Ajah zurückgeholt hatten, war es hier nicht notwendig, die Macht zu benützen. Soweit Elayne es überblicken konnte, war es möglich, dass auch ein Mann den Ring zum gleichen Zweck gebrauchen konnte.
    Nur mit ihrem leinenen Hemd angetan, hängte Nynaeve den Ring an die Lederkordel neben Lans Siegelring und ihren eigenen Großen Schlangenring, verknotete die Kordel wieder und schlang sie sich um den Hals. Dann legte sie sich auf eines der Betten. Sorgfältig schob sie die Ringe zurecht, damit der Steinring auf ihrer Haut lag, und legte den Kopf bequem zurück auf ihr Kopfkissen.
    »Ist noch Zeit, bis Egwene und die Weisen Frauen ankommen?«, fragte Elayne. »Ich komme nie darauf, welche Zeit es gerade in der Wüste ist.«
    »Es ist noch Zeit, außer, sie käme verfrüht, was ich nicht glaube. Die Weisen Frauen halten sie ziemlich kurz an der Leine. Aber auf die Dauer gesehen tut ihr das gut. Sie war schon immer so eigensinnig.« Nynaeve öffnete die Augen und sah sie geradewegs an – ausgerechnet sie! –, als gelte das auch für ihr Gegenüber.
    »Denk daran, Egwene zu sagen, sie solle Rand wissen lassen, dass

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