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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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oder mehr von seinen Gästen nach dem Schreck verloren, und die sind alle hierhergekommen.« Frau Jharens Lächeln drückte eher Befriedigung aus denn Mitgefühl. »Ich habe aber noch ein Zimmer übrig.«
    »Ich bin sicher, das wird unseren Ansprüchen genügen. Wenn Ihr uns eine kleine Erfrischung und etwas Wasser zum Waschen bringen würdet? Ich denke, ich werde mich heute sehr früh zurückziehen.« Durch die Fenster drang noch Sonnenschein, aber sie hielt graziös eine Hand vor den Mund, als unterdrücke sie ein Gähnen.
    »Selbstverständlich, meine Lady. Wir Ihr wünscht. Hier entlang, bitte.«
    Frau Jharen schien zu glauben, sie müsse Elayne andauernd unterhalten, während sie die beiden in den zweiten Stock führte. Die ganze Zeit über plapperte sie, wie überfüllt die Schenke sei und was für ein Wunder es sei, dass sie noch ein Zimmer übrig habe, über die Vagabunden mit ihren Tieren und wie man sie aus dem Ort gejagt habe und dass es dem Pack recht geschehe, über all die Adligen, die sich im Laufe der Jahre in ihrem Etablissement aufgehalten hatten und dass einmal sogar der kommandierende Lordhauptmann der Kinder des Lichts hier übernachtet habe. Obendrein sei erst gestern ein Jäger des Horns durchgekommen. Er sei auf dem Weg nach Tear, denn man behauptete, irgendein falscher Drache habe den Stein von Tear erobert. War das nicht schrecklich, dass Männer solche schlimmen Dinge anrichteten? »Ich hoffe, sie finden es niemals.« Die grauen Locken der Wirtin flogen, als sie den Kopf schüttelte.
    »Das Horn von Valere?«, fragte Elayne. »Warum sollen sie es nicht finden?«
    »Aber, Lady, wenn sie es finden, bedeutet es doch, dass die Letzte Schlacht nahe ist. Und der Dunkle König bricht aus.« Frau Jharen schauderte. »Das Licht gebe, dass man das Horn niemals findet. Auf die Weise kann es doch auch nicht zur Letzten Schlacht kommen, oder?« Auf diese Art von Logik gab es wohl kaum eine schlüssige Antwort.
    Das Zimmer war recht gemütlich, wenn auch ein bisschen eng. Zwei schmale Betten mit gestreiften Bettdecken standen zu beiden Seiten eines Fensters, aus dem man auf die Straße hinausblickte. Zwischen den Betten und bis zu den weiß getünchten Wänden blieben allerdings nur wenige Schritte. Unter dem Fenster stand ein kleiner Tisch mit einer Lampe und einer Zunderschachtel, auf dem Boden lag ein winziger, geblümter Läufer, und den Rest des Mobiliars stellte ein Waschtisch mit einem kleinen Spiegel darüber dar. Alles war jedoch sauber und in bestem Zustand.
    Die Wirtin schüttelte die Kissen auf und strich die Bettdecke glatt. Sie sagte, die Matratzen seien mit den besten Gänsedaunen gefüllt und die Bediensteten der Lady würden ihre Koffer die Hintertreppe heraufbringen und alles werde sehr gemütlich, und wenn die Lady das Fenster öffnete und die Tür einen Spaltbreit offenließ, würde es angenehm kühl durchziehen bei Nacht. Als werde sie bei geöffneter Tür schlafen, wenn sich draußen ein jedem zugänglicher Flur befand! Zwei Mädchen mit Schürzen schleppten einen großen, blauen Krug mit dampfendheißem Wasser und ein großes, lackiertes und mit einem weißen Tuch abgedecktes Tablett herein, bevor Elayne es endlich schaffte, Frau Jharen loszuwerden. Unter dem Tuch zeichneten sich auf der einen Seite die Umrisse eines Weinkrugs und zweier Becher ab.
    »Ich denke, sie glaubte, wir könnten doch eventuell in Der Königin Pikeur ausweichen, trotz des Lochs in der Wand dort«, sagte Elayne, sobald sich die Tür ganz geschlossen hatte. Sie sah sich im Zimmer um und verzog das Gesicht. Es gab kaum genug Platz für sie und ihr Gepäck. »Vielleicht sollten wir es sogar versuchen.«
    »Ich schnarche nicht«, sagte Nynaeve mit leiser Stimme.
    »Sicher nicht. Aber ich musste doch irgendetwas sagen.«
    Nynaeve räusperte sich laut, doch alles, was sie sagte, war: »Ich bin froh, dass ich müde genug bin, um jetzt schon ins Bett zu gehen. Von dieser Spaltwurzel abgesehen, habe ich keinerlei Schlafmittel unter den Dingen entdeckt, die diese Macura gesammelt hat.«
    Thom und Juilin mussten dreimal gehen, bis sie die eisenbeschlagenen Koffer oben hatten. Sie brummten die ganze Zeit vor sich hin, wie es bei Männern so üblich ist, weil sie das Gepäck die enge Hintertreppe der Schenke hinaufwuchten mussten. Und sie meckerten auch darüber, dass sie im Stall schlafen mussten, während sie den ersten Koffer zu zweit hereinschleppten. Er hatte blattförmige Scharniere, und in ihm befand sich das

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