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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gesicht und der Halbglatze musste Basel Gill sein, der Wirt. Er hatte sich einen alten Lederharnisch übergezogen, auf den Stahlplatten genäht waren und der sich gewaltig um seinen Bauch spannte, und auch er trug ein Schwert an der Hüfte.
    »Meine Königin«, sagte Gill, »ich habe schon jahrelang kein Schwert mehr getragen – seit dem Aielkrieg nicht mehr –, aber ich betrachtete es als eine Ehre, wenn ich Euch folgen dürfte.« Es hätte eigentlich lächerlich wirken sollen, war es aber nicht.
    Morgase musterte die anderen beiden, einen kräftig gebauten Mann im groben, grauen Mantel, die Nase oftmals gebrochen, wie sie deutlich sehen konnte, wie geschwollen wirkende Augenlider und Narben im Gesicht, und dazu eine kleine, hübsche Frau von noch nicht ganz mittleren Jahren. Sie schien zu diesem Straßenschläger zu gehören, doch ihr hochgeschlossenes blaues Wollkleid war von zu feiner Machart, um von einem wie ihm zu stammen.
    Trotz seines trägen Blicks schien der Kerl ihre Zweifel wahrzunehmen. »Ich heiße Lamgwin, meine Königin, und ich bin ein treuer Gefolgsmann meiner Königin. Was geschehen ist, das war nicht recht, und es muss geändert werden. Ich möchte ebenfalls mit Euch gehen. Breane und ich, wir beide wollen mit Euch kommen.«
    »Erhebt Euch«, sagte sie zu ihnen. »Es kann noch einige Tage dauern, bis Ihr mich öffentlich als Eure Königin ansprechen könnt. Ich akzeptiere Eure Begleitung sehr gern, Meister Gill. Und auch Eure, Meister Lamgwin, doch es wird sicherer für Eure Frau sein, wenn sie hier in Caemlyn bleibt. Es stehen uns harte Zeiten bevor.«
    Breane wischte Strohhalme von ihrem Rock und warf ihr und Lini dabei einen scharfen Blick zu. »Ich habe schon schwere Zeiten mitgemacht«, sagte sie im Dialekt Cairhiens. Wenn sich Morgase nicht irrte, war sie von adliger Herkunft; vielleicht eine der Flüchtlinge. »Und ich habe nicht gewusst, was ein guter Mann ist, bis ich Lamgwin fand. Oder bis er mich fand. Die Loyalität und Liebe, die er für Euch empfindet, die empfinde ich ihm gegenüber noch zehnmal so stark. Er folgt Euch, doch ich folge ihm. Ich werde nicht zurückbleiben.«
    Morgase atmete tief durch und nickte dann zustimmend. Die Frau schien sowieso nicht davon abzubringen zu sein. Ein prächtiger Grundstock für das Heer, das ihren Thron zurückgewinnen sollte: ein junger Soldat, der ständig an ihr herumkritisierte, ein fast kahlköpfiger Wirt, der wirkte, als habe er zwanzig Jahre lang nicht mehr auf einem Pferd gesessen, ein Straßenschläger, der aussah, als schlafe er beinahe ein, und dazu eine geflohene Adlige aus Cairhien, die ihr klargemacht hatte, dass ihre Loyalität lediglich ihm gegenüber bestand. Und natürlich Lini. Lini, die sie behandelte, als gehöre sie noch immer ins Kinderzimmer. In der Tat, das war wirklich ein prächtiger Grundstock!
    »Wohin gehen wir, meine Königin?«, fragte Gill, während er die bereits gesattelten Pferde aus ihren Boxen holte. Lamgwin bewegte sich überraschend schnell und geschmeidig, um einen weiteren an beiden Seiten hochgezogenen Damensattel für Lini um den Bauch eines Pferdes zu gürten. Morgase bemerkte erschrocken, dass sie daran überhaupt nicht gedacht hatte. Licht, Gaebril kann mir doch wohl nicht derart den Verstand geraubt haben! Dabei spürte sie nach wie vor den Drang, in ihr Gemach zurückzukehren. Es lag nicht an ihm. Sie hatte sich bereits darauf konzentrieren müssen, den Palast zu verlassen und hierherzukommen. Einst wäre sie zuerst zu Ellorien geflohen, aber Pelivar oder Arathelle sollten es auch tun. Sobald sie einen Weg gefunden hatte, ihnen zu erklären, wieso sie sie damals ins Exil geschickt hatte.
    Bevor sie den Mund aufbekam, sagte Tallanvor: »Wir müssen zu Gareth Bryne gehen. Unter den Großen Häusern bestehen Euch gegenüber einige Ressentiments, meine Königin, aber wenn Bryne Euch folgt, werden sie Euch wieder Gefolgschaft geloben, wenn auch nur, weil sie wissen, dass Bryne jede Schlacht gewinnen wird.«
    Sie biss sich fast auf die Zunge, damit sie sich nicht augenblicklich weigerte. Bryne war ein Verräter. Aber er war auch einer der besten Heerführer dieses Zeitalters. Seine Gegenwart würde tatsächlich überzeugend wirken, wenn sie Pelivar und die anderen vergessen machen wollte, was sie ihnen angetan hatte. Also gut. Zweifellos würde er die Chance beim Schopf ergreifen, wieder Generalhauptmann der Königlichen Garde zu werden. Und wenn nicht, käme sie auch ohne ihn aus.
    Als die Sonne den

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