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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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vorbeidrängten, schlug Egwene gerade die Augen auf. Die Weisen Frauen knieten sich neben die jungen Frauen nieder und sprachen leise miteinander, während sie Egwene untersuchten.
    »Ich fühle mich …«, begann Egwene mit schwacher Stimme und hielt inne, um zu schlucken. Ihr Gesicht war blutleer und bleich. »Es … tut weh.« Eine Träne quoll ihr aus dem Auge.
    »Selbstverständlich«, sagte Sorilea kurz angebunden. »So etwas passiert eben, wenn man sich in die Angelegenheiten eines Mannes verwickeln lässt.«
    »Sie kann nicht mit Euch gehen, Rand al’Thor.« Melaine mit dem sonnenfarbenen Haar war ganz offensichtlich wütend, blickte ihn aber nicht direkt an. Ihr Zorn mochte gegen ihn gerichtet sein, vielleicht aber auch allgemein gegen das, was nun einmal geschehen war.
    »Ich … bin bald wieder munter wie ein Fisch im Wasser … wenn ich … ein bisschen ausgeruht habe«, flüsterte Egwene.
    Bair befeuchtete ein Tuch an einem Wasserschlauch und legte es auf Egwenes Stirn. »Es wird Euch wieder gut gehen, wenn Ihr lange genug geruht habt. Ich fürchte, heute Abend werdet Ihr Euch nicht mit Nynaeve und Elayne treffen. Ihr werdet ein paar Tage lang von Tel’aran’rhiod fernbleiben, bis Ihr wieder stärker seid. Seht mich nicht so widerspenstig an, Kind. Falls notwendig, werden wir Eure Träume überwachen, und wenn Ihr auch nur daran denkt, ungehorsam zu sein, werden wir Euch Sorilea zur Pflege übergeben.«
    »Mir werdet Ihr höchstens einmal zuwiderhandeln, Aes Sedai oder nicht«, versprach Sorilea, aber das Mitgefühl in ihrer Stimme widersprach dem grimmigen Ausdruck auf ihrem wettergegerbten Gesicht. Egwenes Miene sprach von abgrundtiefer Niedergeschlagenheit.
    »Ich wenigstens fühle mich gut genug, um zu unternehmen, was vollbracht werden muss«, sagte Aviendha. In Wirklichkeit sah sie nicht viel besser aus als Egwene, aber sie brachte einen trotzigen Blick in Rands Richtung zustande, von dem sie offensichtlich Widerspruch erwartete. Ihr Trotz verflog ein wenig, als ihr bewusst wurde, dass alle vier Weisen Frauen sie anblickten. »Es stimmt aber«, knurrte sie.
    »Natürlich«, murmelte Rand mit flauem Gefühl im Magen.
    »Wirklich«, beharrte sie darauf. Sie sprach mit ihm und mied ängstlich jeden Blick in die Augen der Weisen Frauen. »Lanfear hatte mich etwas kürzer in den Klauen als Egwene. Das macht einen entscheidenden Unterschied. Ich habe ein Toh dir gegenüber, Rand al’Thor. Ich glaube nicht, dass wir auch nur einige Augenblicke länger überlebt hätten. Sie war sehr stark.« Ihr Blick huschte zu dem brennenden Wagen hinüber. Das wilde Flammenmeer hatte ihn bereits zu einem formlosen, verkohlten Haufen innerhalb des gläsern wirkenden Schornsteins zusammensinken lassen. Von dem steinernen Ter’angreal war nichts mehr zu sehen. »Ich habe nicht mehr beobachten können, was noch geschah.«
    »Sie sind …« Rand musste sich räuspern. »Sie sind beide weg. Lanfear ist tot und Moiraine auch.« Egwene begann zu weinen. Trotz Aviendhas festem Griff schüttelte das Schluchzen ihren ganzen Körper durch. Aviendha ihrerseits senkte den Kopf bis auf die Schulter der anderen, als wolle auch sie gleich in Tränen ausbrechen.
    »Ihr seid ein Narr, Rand al’Thor«, sagte Amys und stand auf. Dieses so überraschend jugendliche Gesicht unter dem Kopftuch, das ihr weißes Haar bedeckte, wirkte steinhart. »In dieser Hinsicht und auch in Bezug auf viele andere Dinge seid Ihr ein Narr.«
    Er wandte sich vor der Anklage in ihrem Blick ab. Moiraine war tot. Tot, weil er sich nicht hatte dazu überwinden können, eine der Verlorenen zu töten. Er konnte sich nicht zwischen Lachen und Weinen entscheiden. Falls er eines von beiden tat, würde er nicht mehr aufzuhören in der Lage sein.
    Die Hafenstraßen, die sich schlagartig geleert hatten, als er die Kuppel schuf, füllten sich nun wieder, obwohl die meisten der Menschen sich nicht näher herantrauten als bis dorthin, wo die milchig-graue Kuppelwand sich befunden hatte. Weise Frauen gingen umher und kümmerten sich um die Menschen, die Brandwunden davongetragen hatten, und sie sprachen den Sterbenden Trost zu. Weißgekleidete Gai’shain und Männer im Cadin’sor waren ihnen behilflich. Das Stöhnen und Schreien traf ihn immer noch bis ins Mark. Er war nicht schnell genug gewesen. Moiraine tot, und so konnte niemand die am schlimmsten Verletzten mithilfe der Macht heilen. Weil er … Ich konnte nicht. Licht, hilf mir, ich habe es nicht

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