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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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in ihrem Magen, dass sie wünschte, sie hätte ein wenig Gansminze aus ihrer Kräutertasche dabei. Ich habe es so … so verdammt satt, ständig Angst auszustehen!
    Vor einem der Häuser stand eine Bank. Von ihr aus konnte sie den Anlegesteg und den Fluss überblicken. Also setzte sie sich und betrachtete ihre Lage noch einmal von allen Seiten. Es war lächerlich. Die Wahre Quelle war hier recht blass geworden. Sie wob sich eine kleine Flamme, die über ihrer Hand flackerte. Sie selbst mochte ja fest und stofflich wirken – jedenfalls in ihren eigenen Augen –, doch durch dieses Feuerchen hindurch konnte sie deutlich den Fluss sehen. Sie band den Strang ab, und die Flamme verblasste wie feiner Dunst, sobald sie den Knoten fertig hatte. Wie konnte sie Moghedien gegenübertreten, wenn ihr noch die schwächste Novizin in Salidar an Stärke gleichkam oder sogar überlegen war? Deshalb war sie hierhergeflohen, statt Tel’aran’rhiod zu verlassen. Furcht, und Zorn dieser Furcht wegen, zu wütend, um klar zu denken und sich über die eigene Schwäche klarzuwerden.
    Sie würde aus dem Traum heraustreten. Was Siuan auch vorgehabt hatte, hatte sich nun erledigt; sie würde von nun an das gleiche Risiko tragen müssen wie Nynaeve. Der Gedanke an weitere Stunden des Bodenschrubbens ließ ihre Hand sich um den Zopf verkrampfen. Wahrscheinlich nicht nur Stunden, sondern Tage, und nebenbei noch Sheriams Rute spüren. Vielleicht würden sie ihr verbieten, die Ter’angreale wieder zu verwenden, mit deren Hilfe man die Welt der Träume betreten konnte, oder vielleicht überhaupt jedes Ter’angreal . Sie würden sie in Faolains Obhut geben anstatt weiter in die Theodrins. Keine weiteren Untersuchungen mehr an Siuan und Leane, geschweige denn an Logain; vielleicht sogar das Ende ihres Studiums der Heilkunst.
    Wütend lenkte sie die Macht und brachte wieder eine kleine Flamme zuwege. Falls sie diesmal etwas größer war, konnte sie das jedenfalls nicht sehen. Das war’s ja wohl mit dem Einfall, ihren Zorn zu steigern, in der Hoffnung, es werde helfen. »Ich kann ja wohl nichts anderes mehr tun, als ihnen zu erzählen, dass ich Moghedien getroffen habe«, knurrte sie und riss so hart an ihrem Zopf, dass es schmerzte. »Licht, sie werden mich Faolain übergeben. Da würde ich doch beinahe lieber sterben!«
    »Aber es scheint Euch Spaß zu machen, kleine Botengänge für sie zu verrichten.«
    Die spöttische Stimme riss Nynaeve von der Bank hoch, als habe sie unvermittelt eine Hand auf ihrer Schulter verspürt. Moghedien stand mitten auf der Straße, ganz in Schwarz gekleidet, und schüttelte bei diesem Anblick den Kopf. Mit aller Kraft wob Nynaeve eine Abschirmung aus dem Element Geist und schleuderte sie zwischen die andere und Saidar . Besser: Sie versuchte die Abschirmung dorthin zu schleudern, doch es war, als wolle sie einen Baum mit einer Papieraxt fällen. Moghedien lächelte doch tatsächlich, bevor sie sich dazu herabließ, Nynaeves Gewebe zu durchtrennen, und das so beiläufig, als wische sie sich ein Beißmich aus dem Gesicht. Nynaeve blickte sie wie vom Schlag getroffen an. Nach alledem nun dies. Die Eine Macht – nutzlos. All der Zorn, der in ihr kochte – nutzlos. All ihre Pläne, ihre Hoffnungen – nutzlos. Moghedien machte sich gar nicht erst die Mühe, zurückzuschlagen. Sie wob noch nicht einmal eine eigene Abschirmung. Sie schien nur Verachtung für Nynaeves Fähigkeiten zu empfinden.
    »Ich fürchtete schon, dass Ihr mich gesehen habt. Ich war unvorsichtig, als ich zusah, wie Ihr und Siuan begannt, Euch gegenseitig umzubringen. Mit bloßen Händen.« Moghedien lachte ein wenig herablassend. Sie webte etwas, und das völlig ungerührt, denn sie hatte keinen Grund zur Eile. Nynaeve wusste nicht, was sie webte, doch sie hätte am liebsten losgeschrien. Der Zorn kochte in ihr, doch die Furcht lähmte ihren Verstand und ließ ihre Füße am Boden kleben. »Manchmal glaube ich, ihr alle seid einfach viel zu unwissend, um überhaupt ausgebildet zu werden, Ihr und die frühere Amyrlin und der ganze Rest. Aber ich kann nicht zulassen, dass Ihr mich verratet.« Dieses Gewebe griff nun nach ihr. »Es ist an der Zeit, Euch endlich meiner Sammlung hinzuzufügen, wie mir scheint.«
    »Halt, Moghedien!«, schrie Birgitte.
    Nynaeves Mund stand offen. Es war tatsächlich Birgitte, wie sie früher aussah, in ihrem kurzen weißen Mantel und den gelben Pumphosen, den kunstvoll geflochtenen goldenen Zopf nach vorn über eine

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