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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Rüstung erhöhten noch den Eindruck des Schlangenhaften, genau wie die geschmeidigen Bewegungen. Der schwarze Umhang hing reglos herunter, wie er sich auch bewegte. Der Blick der Augenlosen brachte Angst mit sich, doch Angst war ein sehr entferntes Gefühl im Nichts. Sie zögerten, als sie ihn erblickten. Dann hob der Halbmensch sein Schwert mit der schwarzen Klinge. Die Männer, die noch nicht blankgezogen hatten, legten nun die Hände auf die Hefte ihrer Schwerter.
    Rand – er glaubte jedenfalls, das sei sein Name – gebrauchte die Macht auf eine Weise, wie er sie noch nie gebraucht hatte, soweit er sich erinnern konnte.
    Männer und Myrddraal erstarrten, wie sie dastanden. Weißer Rauhreif bildete sich in einer dicken Schicht auf ihnen, und er dampfte ähnlich wie Mats Stiefel. Der erhobene Arm des Myrddraal brach mit einem lauten Knacken ab. Als er auf die Bodenfliesen aufschlug, zersplitterten Arm und Schwert.
    Rand spürte die Kälte – ja, so hieß er wirklich; Rand –, die wie ein Messer zubiss, als er an ihnen vorbei und in den Korridor hineinschritt aus dem sie gekommen waren. Kalt, aber wärmer als Saidin .
    Ein Mann und eine Frau kauerten verängstigt an einer Wand, Diener in rot-weißer Livree, beide fast schon mittleren Alters. Sie klammerten sich schutzsuchend aneinander. Als sie Rand erblickten – da gehörte noch etwas zum Namen, nicht nur Rand –, wollte sich der Mann erheben, der sich noch eben vor der von dem Myrddraal geführten Bande ängstlich versteckt hatte, aber die Frau hielt ihn am Ärmel zurück.
    »Geht in Frieden«, sagte Rand und streckte seine Hand aus. Al’Thor. Ja, Rand al’Thor. »Ich werde Euch nichts antun, aber Ihr könntet verletzt werden, wenn Ihr hierbleibt.«
    Die braunen Augen der Frau weiteten sich, und sie wäre zusammengebrochen, hätte der Mann sie nicht aufgefangen. Sein schmaler Mund bewegte sich unablässig, als bete er, könne die Worte aber nicht herausbringen.
    Rand blickte hinunter, um zu sehen, was den Mann so erschreckte. Seine Hand war weit genug aus dem Ärmel gerutscht, um den Drachenkopf mit der goldenen Mähne freizulegen, der ein Teil seiner Haut war. »Ich werde Euch nichts tun«, sagte er noch einmal, ging weiter und ließ sie dort zurück. Er musste sich um Rahvin kümmern, musste Rahvin töten. Und dann?
    Kein Geräusch außer dem Knarren seiner Stiefelsohlen auf den Fliesen. Und tief in seinem Kopf murmelte ein schwaches Stimmchen traurig etwas von Ilyena und Vergebung. Er strengte alle Sinne an, um festzustellen, ob Rahvin die Macht benutzte, ob sich der Mann mit Energie aus der Wahren Quelle vollsog. Nichts. Saidin versengte seine Knochen, ließ sein Fleisch erfrieren, brannte in seine Seele hinein, aber von außen her war es schwierig, so etwas festzustellen, bis man nahe genug war. Ein Löwe im hohen Gras, so hatte Asmodean es einst beschrieben. Ein räudiger Löwe. Sollte er Asmodean der Liste jener hinzufügen, die nicht hätten sterben sollen? Oder Lanfear? Nein. Nicht …
    Er hatte nur den Bruchteil einer Sekunde der Vorwarnung, um sich platt auf den Boden zu werfen; eine hauchdünne Scheibe Zeit zwischen dem urplötzlichen Wissen, dass Stränge der Macht verwoben wurden, und einem armdicken Strahl weißen Lichts, flüssigen Feuers, der die Wand durchschnitt und wie eine Schwertklinge hindurch schoss, wo sich sein Brustkorb befunden hatte. Wo dieser Strahl im Korridor auftraf, hörten Wände und Stuckfriese, Türen und Wandbehänge einfach auf zu existieren. Durchtrennte Wandteppiche, Steinbrocken und Gips regneten auf den Fußboden herab.
    Also keine Spur von der Furcht der Verlorenen vor dem Gebrauch des Baalsfeuers. Wer hatte ihm das gesagt? Moiraine. Sie hätte es sicherlich verdient gehabt, weiterzuleben.
    Baalsfeuer erstrahlte aus seinen Händen. Ein gleißend-weißer Lichtbalken, der in die Richtung wies, aus der jener andere Strahl kam. Dieser erlosch, als der seine die Wand durchdrang und purpurne Lichtreflexe in seinen Augen hinterließ. Er ließ seinen Strahl wieder verlöschen. Hatte er es endlich geschafft?
    Also stand er etwas mühsam auf und lenkte einen Strang aus Luft, der die kaputten Türen mit solcher Gewalt aufbrach, dass ihre Reste aus den Scharnieren gefetzt wurden. Der Raum dahinter war leer. Es war eine Art von Wohnzimmer, in dem man einige Stühle vor einem mächtigen Marmorkamin aufgestellt hatte. Sein Baalsfeuer hatte einen Teil eines Torbogens herausgeschnitten, der in einen kleinen Innenhof mit einem

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