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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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an der Seite seines Kopfes, wo ihn etwas wie ein Axthieb getroffen hatte. Sie fühlte trotzdem nach seinem Hals, ob noch ein Pulsschlag zu spüren sei. Am liebsten hätte sie vor Zorn laut aufgeheult. Menschen sollten am Ende eines langen Lebens in ihren Betten sterben, von der Familie und Freunden umringt. Alles andere war Verschwendung von Leben. Reine verfluchte Verschwendung!
    »Also habt Ihr heute Nacht Saidar gefunden, Nynaeve. Gut.«
    Nynaeve fuhr zusammen und blickte zu Anaiya hoch. Ihr wurde bewusst, dass sie tatsächlich Saidar in sich aufgenommen hatte. Und selbst dann war sie noch nutzlos. Sie erhob sich, klopfte sich innerlich erschöpft den Staub von den Knien und bemühte sich, den toten Mann nicht mehr anzusehen. Wäre sie schneller gewesen, hätte das einen Unterschied gemacht?
    Das Glühen der Macht umgab Anaiya, aber nicht nur sie: Das Licht umfasste auch noch zwei weitere vollständig bekleidete Aes Sedai, eine Aufgenommene in einem Bademantel und drei Novizinnen im Nachthemd. Eine dieser drei war Nicola. Nynaeve bemerkte nun andere dieser glühenden Gruppen, viele Dutzende sogar, die sich auf den Straßen bewegten. Manche schienen nur aus Aes Sedai zu bestehen, doch die meisten waren gemischt.
    »Öffnet Euch der Verknüpfung«, fuhr Anaiya fort. »Und Ihr, Elayne, und … Was stimmt mit Emara und Ronelle nicht?« Als sie erfuhr, den beiden sei lediglich schlecht, knurrte sie leise etwas vor sich hin und befahl ihnen dann, eine Gruppe zum Verknüpfen zu finden, sobald sie wieder klar im Kopf seien. Schnell erwählte sie vier weitere Aufgenommene aus dem Gedränge um Elayne. »Sammael – falls er es ist und keiner der anderen – wird erfahren, dass wir keineswegs hilflos sind. Nun macht schnell. Berührt die Quelle, aber verhaltet an dem Berührungspunkt. Ihr seid offen und gebt dem Strom nach.«
    »Das stammt nicht von einem der Verlorenen«, fing Nynaeve an, doch die mütterliche Aes Sedai schnitt ihr energisch das Wort ab: »Widersprecht nicht, Kind, öffnet Euch nur. Wir haben einen Angriff erwartet, wenn auch nicht gerade so wie jetzt, und uns darauf vorbereitet. Schnell, Kind. Wir haben keine Zeit für müßiges Geschwätz.«
    Nynaeve klappte den Mund zu und bemühte sich, zu jener Schwelle zurückzukehren, an der man Saidar gerade berühren und sich der Macht hingeben konnte. Es war nicht leicht. Zweimal spürte sie, wie die Macht nicht nur in sie einströmte, sondern durch sie hindurch in Anaiya, und zweimal brach der Strom ab und zuckte zur Quelle zurück. Anaiya verzog ärgerlich den Mund und sah Nynaeve an, als glaube sie, die jüngere Frau habe das mit Absicht getan. Beim dritten Mal fühlte sie sich, als habe sie jemand am Kragen gepackt. Saidar rauschte durch Nynaeve in Anaiya, und als sie versuchte, die Macht zurückzuhalten – es hatte doch an ihr gelegen und nicht an dem Strom selbst wurde ihr jetzt bewusst –, wurde der Strom festgehalten und vereinigte sich mit einem noch stärkeren.
    Ehrfurcht machte sich in ihr breit. Sie ertappte sich dabei, wie sie die Gesichter der anderen musterte und sich fragte, ob sie das Gleiche fühlten. Sie war ein Teil von etwas, das mehr als nur sie selbst war, größer als sie allein. Das lag nicht nur an der Einen Macht. Gefühle überschlugen sich in ihrem Inneren, Furcht und Hoffnung und Erleichterung, und, ja, Ehrfurcht, stärker als alle anderen Gefühle, und eine innere Ruhe und Gelassenheit, die von den Aes Sedai ausgehen musste. Und sie wusste nicht zu sagen, welche dieser Gefühle ihre eigenen seien und welche nicht. Eigentlich hätte sie einen kalten Schauer verspüren sollen, und doch fühlte sie eine Nähe zu diesen Frauen, größer als die Nähe zu einer Schwester. Es war, als seien sie alle ein Fleisch und ein Blut. Eine schlaksige Graue namens Aschmanaille lächelte sie warmherzig an, da sie offenbar ihre Gedanken spürte.
    Nynaeve stockte der Atem, als ihr auffiel, dass sie nicht mehr wütend war. Der Zorn war verschwunden, vom puren Staunen verschluckt. Und doch, nun, da die Blaue Schwester die Kontrolle über die Macht übernommen hatte, blieb der Strom Saidars durch sie beständig. Ihr Blick fiel auf Nicola, und statt eines schwesterlichen Lächelns las sie in deren Miene nur berechnende Nachdenklichkeit. Zurückschreckend versuchte Nynaeve, sich aus der Verknüpfung zu lösen, aber nichts geschah. Bis Anaiya den Zirkel auflöste, war sie ein Teil davon, ob sie nun wollte oder nicht.
    Elayne schloss sich dem Zirkel viel

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