Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)
begleitest du Elayne – und so viele Aes Sedai, wie mitkommen möchten – über Altara und Murandy nach Caemlyn. Wenn du meine Banner zeigst und ankündigst, was du tust, dann glaube ich nicht, dass die Altarener oder Murandianer große Schwierigkeiten machen, solange du weiterziehst. Wenn du unterwegs auf Drachenverschworene stößt, schließe sie dir ebenfalls an. Die meisten werden wahrscheinlich zu Banditen werden, wenn ich sie nicht bald an mich binde – ich habe bereits gerüchteweise davon gehört –, aber du wirst sie einziehen, lässt meine Banner flattern.« Er grinste plötzlich, was aber die glänzenden Augen unberührt ließ. »Wie viele Vögel mit einem Stein, Mat? Du reitest mit sechstausend Mann und mit dem Drachenschwert hinter dir durch Altara und Murandy und kannst mir vielleicht beide Länder übergeben.«
Dieser Plan beinhaltete so vieles, was Mat widerstrebte, dass es ihn nicht mehr kümmerte, welche Sorgen Rand hatte. Er sollte die Aes Sedai glauben lassen, er wollte sie angreifen? Bestimmt nicht. Und er sollte fünfzig von ihnen einschüchtern? Aes Sedai ängstigten ihn nicht, vielleicht nicht einmal fünf oder sechs zusammen, aber fünfzig? Er berührte erneut den Fuchskopf unter seinem Hemd. Er könnte vielleicht genauso gut herausfinden, wie viel Glück er wirklich hatte. Er konnte sich jetzt vorstellen, durch Altara und Murandy zu reiten. Jeder Adlige, dessen Land er passieren würde, würde sich wie ein eitler Pfau aufplustern und ihn in dem Moment zu hacken versuchen, in dem er ihm den Rücken kehrte. Wenn dieser Ta’veren -Wahnsinn ins Spiel kam, würde er wahrscheinlich einen Lord oder eine Lady entdecken, die unmittelbar vor seiner Nase ein Heer erhöben.
Er unternahm noch einen Versuch. »Rand, glaubst du nicht, dies könnte Sammaels Aufmerksamkeit auf den Norden ziehen? Du willst, dass er sich ostwärts wendet. Darum bin ich hier, erinnerst du dich? Um seine Aufmerksamkeit hierherzulenken.«
Rand schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Er wird nur eine Ehrengarde sehen, welche die Königin von Andor nach Caemlyn geleitet, und das auch nur, wenn er davon erfährt, bevor du Caemlyn erreichst. Wie schnell kannst du bereit sein?«
Mat öffnete den Mund, gab es aber dann auf. Er würde den Mann nicht überzeugen können. »Zwei Stunden.« Die Bande konnte schneller angezogen sein und gesattelt haben, aber er war nicht in Eile, und das Letzte, was er wollte, war, dass die Bande glaubte, sie starteten einen Angriff.
»Gut. Ich brauche selbst auch ungefähr eine Stunde.« Er sagte nicht wofür. »Bleib nahe bei Elayne, Mat. Sorge für ihre Sicherheit. Ich meine … das Ganze hat keinen Sinn, wenn sie nicht lebend zu ihrer Krönung nach Caemlyn gelangt.« Glaubte Rand, er wüsste nichts davon, dass er und Elayne in jedem Winkel des Steins herumgeknutscht hatten, als sie das letzte Mal zusammen waren?
»Ich werde sie wie meine eigene Schwester behandeln.« Seine Schwestern hatten ihr Möglichstes getan, ihm das Leben schwer zu machen. Nun, er erwartete von Elayne dasselbe, nur auf eine andere Art. Vielleicht wäre Aviendha wirklich ein wenig besser. »Ich werde sie nicht aus den Augen lassen, bis ich sie im Königlichen Palast abgeliefert habe.« Und wenn sie zu oft zu schmollen versucht, werde ich sie, verdammt noch mal, treten!
Rand nickte. »Das erinnert mich an etwas. Bodewhin ist in Caemlyn. Mit Verin und Alanna und einigen weiteren Zwei-Flüsse-Mädchen. Sie wollen sich zu Aes Sedai ausbilden lassen. Ich bin nicht sicher, ob sie es tun werden. So wie die Dinge im Moment stehen, werde ich sie sicherlich nicht zur Burg ziehen lassen. Vielleicht wird sich die Aes Sedai, die du zurückbringst, darum kümmern.«
Mat sperrte den Mund auf. Seine Schwester, eine Aes Sedai? Bode, die gewöhnlich loslief und ihrer Mutter sofort erzählte, wann immer er etwas zum Vergnügen tat?
»Noch etwas«, fuhr Rand fort. »Egwene wird vielleicht vor dir in Salidar sein. Sie haben anscheinend irgendwie herausgefunden, dass sie sich eine Aes Sedai nennt. Tu, was du kannst, um sie dort herauszubekommen. Sage ihr, dass ich sie so bald wie möglich zu den Weisen Frauen zurückbringe. Sie wird wahrscheinlich mehr als bereit sein, mit dir zu gehen. Vielleicht aber auch nicht. Du weißt, wie eigensinnig sie immer gewesen ist. Aber am wichtigsten ist Elayne. Denk daran, weiche nicht von ihrer Seite, bis sie Caemlyn erreicht hat.«
»Ich verspreche es«, murmelte Mat. Wie, unter dem Licht, konnte Egwene
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