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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Elayne blickte, zu Areina, und zuckte die Achseln. »Sie begreift es. Sie ist nicht glücklich darüber. Ich selbst kann es kaum erwarten aufzubrechen.«
    Elayne zögerte nur einen Moment. Sie hatte versprochen, die Geheimnisse zu bewahren, was ihr nicht gefiel, aber sie hatte nicht versprochen, die andere Frau nicht weiterhin davon zu überzeugen zu wollen, dass es nicht nötig und sinnlos war, »Birgitte, Egwene …«
    »Nein!«
    »Warum nicht?« Elayne hatte Birgitte noch nicht lange als Behüterin, als sie beschloss, dass sie Rand, wenn sie sich mit ihm verbände, irgendwie das Versprechen abringen könnte zu tun, was ihm gesagt wurde, zumindest wenn es wichtig war. In letzter Zeit hatte sie sich auf andere Maßnahmen verlegt. Er würde ihre Fragen beantworten müssen. Birgitte antwortete, wenn sie es wollte, wich aus, wenn sie es wollte, und nahm manchmal einfach einen sturen Gesichtsausdruck an, wie sie es auch jetzt tat. »Sag mir, warum nicht, und wenn es ein guter Grund ist, werde ich niemals wieder fragen.«
    Zunächst sah Birgitte sie nur finster an, aber dann nahm sie Elaynes Arm und drängte sie fast zum Eingang einer Gasse. Niemand der Vorübergehenden gewährte ihnen einen zweiten Blick, und Areina blieb, wo sie war, wenn ihr Gesicht auch düsterer wirkte als zuvor, aber Birgitte sah sich dennoch vorsichtig um und sprach im Flüsterton. »Wann immer mich das Rad herausschleuderte, wurde ich geboren, lebte und starb, ohne jemals zu wissen, dass ich an das Rad gebunden war. Ich wusste es nur zwischendrin, in Tel’aran’rhiod . Manchmal wurde ich bekannt, sogar berühmt, aber ich war wie alle anderen, niemand aus einer Legende. Dieses Mal wurde ich herausgerissen, nicht herausgeschleudert. Da ich zum ersten Mal in Fleisch und Blut bin, weiß ich, wer ich bin. Und zum ersten Mal werden es auch andere Menschen erkennen. Thom und Juilin erkennen es. Sie sagen nichts, aber ich bin mir sicher. Sie sehen mich nicht auf die gleiche Weise an wie andere Menschen. Wenn ich sagte, ich würde einen Glasberg erklimmen und mit bloßen Händen einen Riesen töten wollen, würden sie mich nur fragen, ob ich unterwegs Hilfe brauchte, und nicht erwarten, dass dem so wäre.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Elayne zögernd, und Birgitte seufzte und ließ den Kopf hängen.
    »Ich weiß nicht, ob ich dem gerecht werden kann. In anderen Leben tat ich, was ich tun musste, was richtig zu sein schien, was für Maerion oder Joana oder jede andere Frau genügte. Jetzt bin ich Birgitte aus den Geschichten. Jedermann, der das weiß, wird Erwartungen haben. Ich fühle mich wie ein Federtänzer, der in eine Geheimversammlung der Tovan gerät.«
    Elayne fragte nicht nach. Wenn Birgitte Dinge aus früheren Leben erwähnte, waren Erklärungen meist verwirrender als Unwissenheit. »Das ist Unsinn«, erwiderte sie bestimmt und umfasste die Arme der anderen Frau. » Ich weiß es, und ich erwarte sicherlich nicht von dir, dass du irgendwelche Riesen tötest. Egwene auch nicht. Und sie weiß es ebenfalls .«
    »Solange ich es nicht eingestehe«, murmelte Birgitte, »ist es, als wüsste sie es nicht. Mach dir nicht die Mühe, mir zu sagen, dass es Unsinn ist. Ich weiß, dass es das ist, aber das ändert nichts.«
    »Was ist dann damit? Sie ist die Amyrlin, und du bist eine Behüterin. Sie verdient dein Vertrauen, Birgitte. Sie braucht es.«
    »Seid Ihr immer noch nicht mit ihr fertig?«, fragte Areina aus einem Schritt Entfernung. »Wenn Ihr schon fortgeht und mich zurücklasst, könntet Ihr mir wenigstens beim Bogenschießen helfen, wie Ihr es gesagt habt.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte Birgitte ruhig zu Elayne. Dann wandte sie sich zu Areina um und ergriff weit oben ihren Zopf. »Wir werden über das Bogenschießen sprechen«, sagte sie, während sie Areina zur Straße schob, »aber zunächst werden wir über Manieren sprechen.«
    Elayne schüttelte den Kopf, erinnerte sich plötzlich Aviendhas und eilte davon. Das Haus war nicht weit entfernt.
    Sie brauchte einen Moment, um Aviendha wiederzuerkennen. Elayne war ihren Anblick im Cadin’sor gewöhnt, das dunkle, rötliche Haar kurz geschnitten, und nicht in Rock und Bluse und Stola, das Haar bis über die Schultern gewachsen und mit einem gefalteten Tuch nach hinten genommen. Sie schien zumindest auf den ersten Blick nicht in Schwierigkeiten zu sein. Sie saß eher unbeholfen auf einem Stuhl – Aiel waren nicht an Stühle gewöhnt – und schien mit fünf Schwestern in einem

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