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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie ihn betrachtet wissen. Zumindest nicht offen. Eine weiße Scheide … aber er wusste bereits, dass sie Witwe war. Nicht, dass es von Bedeutung gewesen wäre. Er würde sich mit einer Königin ungefähr genauso bereitwillig einlassen wie mit der fuchsgesichtigen Schattenfreundin. Es war schwer, gar nicht hinzusehen, aber es gelang ihm. Höchstwahrscheinlich würde sie eher Wächter rufen, als den mit Edelsteinen versehenen Dolch ziehen, der hinter einem zu der Halskette mit dem Hochzeitsdolch passenden Gürtel aus geflochtenem Gold steckte. Vielleicht rollten deshalb die Würfel in seinem Kopf noch immer. Die Möglichkeit einer Begegnung mit dem Scharfrichter würde sie am ehesten in Bewegung versetzen.
    Schichten von Seide kräuselten sich weiß und gelb, als sie den Raum durchquerte und langsam zu ihm herankam. »Ihr sprecht die Alte Sprache«, stellte sie fest, als sie erneut vor ihm stehen blieb. Ihre Stimme war dunkel und melodiös. Die Königin glitt ohne auf eine Antwort zu warten, zu einem Sessel und setzte sich hin, während sie ihre grünen Röcke richtete. Eine unbewusste Geste. Ihr Blick blieb auf ihn geheftet. Er hatte das Gefühl, dass ihn dieser Blick durchdrang. »Ihr wollt eine Nachricht hinterlassen. Ich habe alles Notwendige hier.« Der Spitzenbesatz an ihrem Handgelenk schwang, als sie auf einen kleinen Schreibtisch unter einem goldgerahmten Spiegel deutete. Alle Möbel waren vergoldet und mit floralen Ornamenten verziert.
    Hohe dreigeteilte Bogenfenster führten auf einen schmiedeeisernen Balkon und ließen eine Meeresbrise herein, die überraschend wohltuend wirkte, wenn auch nicht wirklich kühl, und doch fühlte sich Mat erhitzter als auf der Straße, und es hatte nichts mit ihrem Blick zu tun. Deyeniye, dyu ninte concion ca’lyet ye. Das hatte er gesagt. Die verdammte Alte Sprache strömte wieder aus seinem Mund, ohne dass er es merkte. Er dachte, er hätte dieses kleine Problem unter Kontrolle. Er wusste nicht, wann diese verdammten Würfel zum Stillstand kommen würden und warum. Er sollte sich besser auf sich besinnen und so weit wie möglich den Mund halten. »Ich danke Euch, Majestät.« Er sprach diese Worte sehr bewusst aus.
    Dicke Blätter hellen Papiers warteten bereits auf einem schrägen Tisch mit bequemer Schreibhöhe. Er lehnte seinen Hut gegen das Tischbein. Er konnte sie im Spiegel sehen. Sie beobachtete ihn. Warum hatte er seine Zunge nicht im Zaum gehalten? Er tauchte eine goldene Feder ein – womit sonst würde eine Königin schreiben? – und formulierte, was er zu Papier bringen wollte, zunächst in Gedanken, bevor er sich mit einem um das Blatt gelegten Arm darüberbeugte. Seine Hand bewegte sich unbeholfen. Er schrieb nicht gern.
    Ich bin einer Schattenfreundin bis zu einem Palast gefolgt, den Jaichim Carridin gepachtet hat. Sie hat mich einmal zu töten versucht, und vielleicht auch Rand. Sie wurde wie eine alte Freundin des Hauses begrüßt.
    Er betrachtete die Zeilen einen Moment und kaute auf dem Ende der Feder, bevor er erkannte, dass er das weiche Gold einkerbte. Vielleicht würde Tylin es nicht bemerken. Sie mussten von Carridin erfahren. Was noch? Er fügte schließlich einige sachlich formulierte Zeilen hinzu. Er wollte sie nicht verärgern.
    Seid vernünftig. Wenn ihr hier herumlungern müsst, lasst mich euch wenigstens einige Männer schicken, die verhindern können, dass man euch die Köpfe einschlägt. Wäre es übrigens nicht an der Zeit, dass ich euch zu Egwene zurückbringe? Hier gibt es nur Hitze und Fliegen, und davon können wir auch in Caemlyn genug finden.
    So. Freundlicher hätte er es nicht ausdrücken können.
    Er löschte die Seite sorgfältig mit Streusand ab und faltete sie viermal. Sand in einer kleinen goldenen Schale bedeckte ein Stück Kohle. Er blies darauf, bis sie glühte, benutzte sie dann zum Entzünden einer Kerze und nahm ein Stück rotes Wachs auf. Als das Siegelwachs auf das Papier tropfte, fiel ihm plötzlich ein, dass er einen Siegelring in der Tasche trug. Nur ein Probestück des Ringmachers, der sein Können zeigen wollte, aber besser als ein ungesiegelter Klumpen Wachs. Der Ring war ein wenig breiter als der sich bereits erhärtende Wachsfleck, aber der größte Teil des Motivs war dennoch zu sehen.
    Er konnte zum ersten Mal genau betrachten, was er gekauft hatte. In einer Umgrenzung großer Halbmonde schreckte ein Fuchs im Lauf anscheinend zwei Vögel auf. Das ließ ihn grinsen. Zu schade, dass es keine Hand für die

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