Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Nalesean hatte nicht viel geschlafen? Ha! Sie alle waren während des Festes ausgegangen und hatten sich amüsiert. Nicht dass er sich nicht auch amüsiert hätte, aber nur, wenn er vergessen konnte, dass er mit einer Frau zusammen war, die ihn für eine verdammte Puppe hielt. »Welche Meervolk-Frauen?«
    »Als Nynaeve Sedai letzte Nacht zurückkam, brachte sie ein Dutzend oder mehr von ihnen mit.« Beslan stieß den Atem aus und machte mit den Händen wiegende Bewegungen. »Wie sie sich bewegen, Mat …«
    Mat schüttelte den Kopf. Er konnte nicht klar denken. Tylin raubte ihm den Verstand. Nynaeve und Elayne hatten ihm von den Windsucherinnen erzählt, widerwillig und in verschwörerischem Tonfall, nachdem sie ihm zunächst nicht sagen wollten, wo Nynaeve hingehen wollte, und noch viel mehr warum. »Frauen halten Versprechen stets auf ihre eigene Art«, hieß ein Sprichwort. Wenn er darüber nachdachte, waren Lawtin und Belvyn nicht bei den übrigen Rotwaffen gewesen. Vielleicht wollte Nynaeve etwas wiedergutmachen, indem sie sie jetzt bei sich behielt. »Auf ihre eigene Art.« Aber wenn sie die Windsucherinnen bereits in den Palast gebracht hatte, würde es sicherlich keine halbe Woche dauern, die Schale zu benutzen. Licht, bitte nicht!
    Als hätten seine Gedanken sie herbeigerufen, schritt Nynaeve durch den Pflanzenschirm in den Hof. Mats Kinn sank herab. Der große Mann in einem dunkelgrünen Mantel an ihrem Arm war Lan! Oder genauer gesagt ging sie an seinem Arm, klammerte sich mit beiden Händen daran und schaute lächelnd zu ihm auf. Bei jeder anderen Frau hätte Mat behauptet, es sei ein erstaunter und träumerischer Blick, aber hier ging es um Nynaeve.
    Sie zuckte zusammen, als sie erkannte, wo sie sich befand, trat hastig einen Schritt zur Seite, hielt sich aber noch einen Moment an Lans Hand fest. Sie hatte ihre Kleidung nicht besser erwählt als Elayne, ganz in blauer Seide mit grüner Stickerei, ausreichend tief ausgeschnitten, um einen schweren Goldring freizugeben, der bequem über ihre beiden Daumen gepasst hatte und an einer dünnen Goldkette in ihrem Dekolleté hing. Der breite Hut, den sie an den Bändern hielt, war mit blauen Federn geschmückt, und ihr Staubmantel war aus grünem Leinen mit blauer Stickerei. Nynaeve und Elayne ließen die anderen Frauen in ihrer Tuchkleidung vergleichsweise fade erscheinen.
    Auf jeden Fall war Nynaeve, auch wenn sie eben noch große Augen gemacht hatte, jetzt wieder ganz sie selbst, während sie sich an ihrem Zopf zu schaffen machte. »Schließ dich jetzt den anderen Männern an, Lan«, sagte sie gebieterisch, »dann können wir gehen. Die letzten vier Kutschen sind für die Männer bestimmt.«
    »Wie du meinst«, erwiderte Lan und verbeugte sich mit einer Hand auf dem Schwertgriff.
    Sie beobachtete mit verwundertem Gesichtsausdruck, wie er auf Mat zuschritt – wahrscheinlich konnte sie nicht glauben, dass er so sanftmütig gehorchte –, schüttelte sich dann und gewann ihr sprödes Selbst zurück. Sie versammelte Elayne und die anderen Frauen und drängte sie wie eine Gänsehirtin auf die ersten beiden Kutschen zu. So wie sie jemanden anschrie, er solle die Hoftore öffnen, hatte niemand vermutet, dass sie den Aufbruch verzögert hatte. Sie schrie auch die Kutscher an und veranlasste sie damit, die Zügel hochzureißen und ihre langen Peitschen zu schwingen. Es war ein Wunder, dass sie noch warteten, bis jedermann eingestiegen war.
    Mat kletterte hinter Lan und Nalesean und Beslan unbeholfen in die dritte Kutsche, lehnte seinen Speer quer vor die Tür und setzte sich mit dem Korb auf dem Schoß unsanft hin, als die Kutsche schwankend losfuhr. »Wo seid Ihr hergekommen, Lan?«, platzte er heraus, sobald die Vorstellungen beendet waren. »Euch hätte ich als Letzten hier erwartet. Wo wart Ihr? Licht, ich dachte, Ihr wärt tot. Ich weiß, dass Rand das auch befürchtet. Und Euch von Nynaeve herumkommandieren zu lassen. Warum, im Licht, tut Ihr das?«
    Der Behüter mit dem starren Gesicht schien zu überlegen, welche Frage er zuerst beantworten sollte. »Nynaeve und ich wurden gestern Abend von der Herrin der Schiffe getraut«, sagte er schließlich. »Die Atha’an Miere haben mehrere … unübliche … Hochzeitsbräuche. Sie waren für uns beide Überraschungen.« Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, wenn es auch nichts sonst miteinbezog. Er zuckte kaum merklich die Achseln. Anscheinend wollte er keine weiteren Antworten geben.
    »Das Licht segne

Weitere Kostenlose Bücher