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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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etwas anderes vorhat.« Ihr Lächeln schwand jäh. »Und bezeichne dich nicht als Dummkopf, Perrin t’Bashere Aybara. Nicht einmal beiläufig. Du bist kein Dummkopf, und ich mag es nicht, wenn du es sagst.« Ihr Geruch erinnerte an winzige Dornen. Es war nicht wirklicher Zorn, aber entschiedenes Missfallen.
    Quecksilber. Ein schneller als ein Gedanke vorüberhuschender Eisvogel. Sicherlich schneller als seine Gedanken. Es wäre ihm niemals in den Sinn gekommen, sich so … schändlich zu verbergen. Aber er konnte den Sinn erkennen. Es war, als würde man die Tatsache verbergen, dass man ein Mörder war, indem man vorgab, ein Dieb zu sein. Und doch könnte es funktionieren.
    Er kicherte und küsste ihre Fingerspitzen. »Das Banner bleibt«, sagte er. Vermutlich bedeutete das, dass auch der Wolfskopf blieb. Blut und blutige Asche! »Alliandre muss jedoch die Wahrheit erfahren. Wenn sie glaubt, Rand wolle mich zum König von Manetheren ernennen und ihr Land einnehmen …«
    Faile erhob sich so jäh und wandte sich so plötzlich ab, dass er befürchtete, er hätte einen Fehler begangen, als er die Königin erwähnt hatte. Alliandre konnte nur zu leicht zu Berelain führen, und Faile roch … heikel … wachsam. Aber sie sagte über die Schulter: »Alliandre wird Perrin Goldauge keinerlei Schwierigkeiten bereiten. Dieser Vogel ist so gut wie gefangen, mein Gemahl, also sollten wir überlegen, wie wir Masema finden.« Sie kniete sich anmutig neben eine Kiste an der Zeltwand, die als einzige nicht abgedeckt war, hob den Deckel an und begann zusammengerollte Landkarten hervorzuholen.
    Perrin hoffte, dass sie mit ihrer Einschätzung Alliandres recht hatte, weil er nicht wusste, was er tun sollte, wenn sie sich irrte. Wenn er nur halbwegs der wäre, für den sie ihn hielt. Alliandre war ein gefangener Vogel, die Seanchaner würden für Perrin Goldauge wie Puppen katzbuckeln, und er würde sich den Propheten greifen und ihn zu Rand bringen, während Masema zehntausend Männer um sich geschart hatte. Er erkannte nicht zum ersten Mal, dass er ihre Enttäuschung fürchtete, wie sehr ihr Zorn ihn auch verletzte und verwirrte. Wenn er jemals Enttäuschung in ihren Augen sähe, würde es ihm das Herz brechen.
    Er kniete sich neben sie, half ihr, die größte Karte auszubreiten, die den Süden Ghealdans und den Norden Amadicias zeigte, und betrachtete sie so, als würde ihn Masemas Name von dem Pergament anspringen. Er hatte mehr Grund als Rand, erfolgreich sein zu wollen. Was auch immer geschehen mochte – er durfte Faile nicht enttäuschen.
    Faile lag in der Dunkelheit, lauschte, bis sie sicher war, dass Perrin fest schlief, und schlüpfte dann unter den Decken hervor, die sie miteinander teilten. Reumütige Belustigung vereinnahmte sie, während sie sich ihr Leinennachtgewand über den Kopf zog. Glaubte er wirklich, sie würde nicht herausfinden, dass er das Bett eines Morgens tief in einem Gebüsch verborgen hatte, während die Karren entladen wurden? Nicht dass es ihr etwas ausmachte. Zumindest nicht viel. Sie hatte sicherlich ebenso häufig auf dem Boden geschlafen wie er. Sie hatte natürlich Überraschung geheuchelt und die Geschichte heruntergespielt. Bei jeder anderen Reaktion hätte er sich entschuldigt und wäre vielleicht sogar zurückgegangen, um das Bett wieder zu holen. Zu wissen, wie man einen Gemahl zu nehmen hatte, war eine Kunst, hatte ihre Mutter stets gesagt. Hatte Deira ni Ghaline es jemals als so schwierig empfunden?
    Sie schlüpfte barfuß in ihre Pantoffeln, zog ein Seidengewand über, zögerte dann und schaute auf Perrin hinab. Er würde sie deutlich sehen können, wenn er aufwachte, aber er war für sie nur eine umschattete Erhebung. Sie wünschte, ihre Mutter wäre jetzt hier, um ihr einen Rat zu geben. Sie liebte Perrin mit jeder Faser ihres Seins, aber er verwirrte sie vollkommen. Es war natürlich nicht möglich, Männer wirklich zu verstehen, aber er war so anders als alle, mit denen sie aufgewachsen war. Er prahlte niemals, und anstatt über sich selbst zu lachen, war er … bescheiden. Sie hatte nicht geglaubt, dass ein Mann bescheiden sein konnte ! Er beharrte darauf, dass nur der Zufall ihn zum Anführer gemacht hatte, behauptete nicht zu wissen, wie man Menschen führte, obwohl Menschen, die ihm begegneten, ihm bereits nach einer Stunde bereitwillig folgten. Er tat sein Denken als schwerfällig ab, obwohl er so einfühlsam war, dass sie sich sehr anstrengen musste, wenn sie überhaupt

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