Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
Lächeln.
»Meister Gill hat mir Eure Geschichte erzählt, Frau Dorlain«, sagte er. »Ihr habt harte Zeiten durchgestanden, aber seid versichert, dass Euch hier nichts geschehen kann, bis Ihr Euch zu gehen entschließt.« Die Frau murmelte über den Rand ihres Bechers hinweg einen Dank, aber sie roch wachsam und versuchte, ihn mit ihrem Blick wie ein offenes Buch zu lesen.
»Maighdin hat mir ihre Geschichte auch erzählt, Perrin«, sagte Faile, »und ich möchte ihr ein Angebot machen. Maighdin, Ihr und Eure Freunde habt bedrückende Monate durchgestanden und mir gesagt, dass Ihr keine Aussichten auf Besserung seht. Warum tretet Ihr nicht alle in meinen Dienst ein? Ihr werdet weiterhin reisen müssen, aber die Umstände werden weitaus angenehmer sein. Ich zahle gut, und ich bin keine strenge Herrin.« Perrin zeigte sich sofort einverstanden. Wenn Faile ihren Launen nachgehen wollte, indem sie Heimatlose aufnahm, wollte er diesen Leuten auch helfen. Vielleicht wären sie zudem bei ihm sicherer, als wenn sie allein umherzogen.
Maighdin verschluckte sich an ihrem Tee und hätte beinahe den Becher fallen lassen. Sie sah Faile blinzelnd an, während sie mit einem spitzengesäumten Leinentaschentuch die Flüssigkeit von ihrem Kinn tupfte, und ihr Stuhl knarrte leise, als sie sich seltsamerweise zu Perrin umwandte. »Ich … danke Euch«, sagte sie schließlich zögernd. »Ich denke …« Sie blickte Perrin weiterhin prüfend an und sprach dann weiter. »Ja, ich danke Euch, und ich nehme Euer freundliches Angebot gerne an. Ich muss es sogleich meinen Begleitern erzählen.« Sie erhob sich, zögerte, bevor sie ihren Becher auf das Tablett stellte, und richtete sich dann nur auf, um ihre Röcke in einem Hofknicks auszubreiten, der jedem Palast zur Ehre gereicht hätte. »Ich werde versuchen, Euch eine gute Dienerin zu sein, Herrin«, sagte sie ruhig. »Darf ich mich zurückziehen?« Auf Failes Erlaubnis hin vollführte sie erneut einen Hofknicks und wich zwei Schritte zurück, bevor sie sich umwandte und ging! Perrin kratzte sich den Bart. Noch eine Frau, die es auf ihn abgesehen hätte, wann immer Faile sich umdrehte.
Der Zelteingang war kaum hinter Maighdin zugefallen, als Faile ihren Becher absetzte, auflachte und mit den Fersen auf den Teppich trommelte. »Oh, ich mag sie, Perrin. Sie hat Mut! Ich wette, sie hätte dir über jene Banner hinweg den Bart versengt, wenn ich dich nicht gerettet hätte. O ja. Mut!«
Perrin brummte. Das war genau das, was er brauchte – noch eine Frau, die ihm den Bart versengte. »Ich habe Meister Gill versprochen, mich um sie zu kümmern, Faile, aber … Kannst du dir vorstellen, was Lini gesagt hat? Sie wollte, dass ich Maighdin mit diesem Burschen Tallanvor verheirate. Sie einfach verheirate, egal, was sie sagen! Sie hat behauptet, die beiden wollten es.« Er goss Tee in einen Silberbecher und ließ sich auf den von Maighdin verlassenen Stuhl fallen, ohne auf sein alarmierendes Knarren unter seinem plötzlichen Gewicht zu achten. »Auf jeden Fall ist dieser Unsinn nur die geringste meiner Sorgen. Meister Gill sagt, die Seanchaner hätten Amador eingenommen, und ich glaube ihm. Licht! Die Seanchaner!«
Faile legte die Fingerspitzen aneinander und starrte darüber hinweg ins Leere. »Vielleicht ist es genau das«, sann sie. »Die meisten Diener arbeiten besser, wenn sie verheiratet sind. Vielleicht sollte ich es arrangieren. Und auch für Breane. So wie sie hier herausgestürmt ist, um diesen großen Burschen abzufangen, sobald ihr Gesicht gesäubert war, vermute ich, dass sie bereits verheiratet sein sollten. Ihre Augen schimmerten. Ich will ein solches Verhalten bei meinen Dienern nicht, Perrin. Es führt nur zu Tränen und Beschuldigungen und Schmollen.«
Perrin starrte sie an. »Hast du mir zugehört?«, fragte er leise. »Die Seanchaner haben Amador eingenommen! Die Seanchaner, Faile!«
Sie zuckte zusammen – sie hatte wirklich darüber nachgedacht, diese Frauen zu verheiraten! – und lächelte ihn dann belustigt an. »Amador ist noch weit entfernt, und wenn wir diesen Seanchanern begegnen, wirst du gewiss mit ihnen fertig werden. Immerhin hast du mich gezähmt, nicht wahr?« Das behauptete sie, obwohl er niemals ein Anzeichen davon bemerkt hatte.
»Sie sind vielleicht ein wenig schwieriger, als du es warst«, sagte er trocken, und sie lächelte erneut. Sie roch aus einem unbestimmten Grund höchst erfreut. »Ich erwäge, Grady oder Neald loszuschicken, um Rand zu warnen,
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