Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
Alliandre Maritha Kigarin, gelobe Lord Perrin Aybara von den Zwei Flüssen jetzt und für alle Zeit Treue und Ergebenheit, es sei denn, er beschließt, mich von sich aus freizugeben. Meine Länder und Throne gehören ihm, denn ich lege sie in seine Hände. Das schwöre ich.«
Einen Moment herrschte Schweigen, nur unterbrochen durch Gallennes Keuchen und den gedämpften Laut seines auf dem Teppich aufschlagenden Weinbechers.
Dann hörte er Failes Stimme so leise, dass niemand in ihrer Nähe ihre Worte hätte verstehen können. »Unter dem Licht, ich nehme Euer Gelöbnis an und werde Euch und die Euren im Kampf und in Winterstürmen und vor allem, was die Zeit an Unheil bringen mag, beschützen. Die Länder und Throne von Ghealdan übergebe ich Euch als pflichtgetreue Vasallin. Unter dem Licht, ich werde …« Das musste die saldaeanische Art der Annahme sein. Dank dem Licht war sie zu beschäftigt mit ihm, um Berelain ihm heftig zunicken und ihn gleichfalls drängen zu sehen. Sie beide wirkten fast, als hätten sie dies erwartet! Annoura erschien mit ihrem offen stehenden Mund jedoch ebenso erstaunt wie er – wie ein Fisch, der gerade das Wasser schwinden sah.
»Warum?«, fragte er sanft, Failes enttäuschten Zischlaut und Berelains verärgertes Brummen gleichermaßen missachtend. Verdammt, dachte er, ich bin ein einfacher Schmied! Niemand schwor einem Schmied die Treue. »Man hat mir gesagt, ich sei ein Ta’veren . Vielleicht wollt Ihr Euch dies noch einmal überlegen.«
»Ich hoffe, dass Ihr ein Ta’veren seid, mein Lord.« Alliandre lachte wenig belustigt und ergriff seine Hände noch fester, als fürchte sie, er könnte sie ihr entziehen. »Ich hoffe es von ganzem Herzen. Ich fürchte, nichts Geringeres wird Ghealdan retten. Ich bin zu dieser Entscheidung gelangt, als die Erste mir sagte, warum Ihr hier seid, und die Begegnung mit Euch hat mich nur in meinem Entschluss bestärkt. Ghealdan braucht Schutz, den ich ihm nicht geben kann, sodass ich verpflichtet bin, Schutz zu suchen. Ihr könnt es beschützen, mein Lord, Ihr und der Wiedergeborene Drache, dessen Name im Licht gesegnet sei. Tatsächlich würde ich meinen Schwur ihm gegenüber leisten, wenn er hier wäre, aber Ihr seid sein Stellvertreter. Indem ich den Schwur Euch gegenüber leiste, leiste ich ihn auch ihm gegenüber.« Sie atmete tief ein und überwand sich zu einem weiteren Wort. »Bitte.« Sie roch jetzt verzweifelt, und ihre Augen schimmerten vor Angst.
Er zögerte dennoch. Dies war fast mehr, als Rand sich wünschen konnte, aber Perrin Aybara war nur ein Schmied! Konnte er sich das noch immer sagen, wenn er hierauf einging? Alliandre blickte flehend zu ihm hoch. Wirkte Ta’veren auch bei ihnen selbst? fragte er sich. »Unter dem Licht, ich, Perrin Aybara, nehme Euer Gelöbnis an …« Seine Kehle war trocken, als er die Worte ausgesprochen hatte, die Faile ihm zugeflüstert hatte. Nun war es zu spät, innezuhalten und nachzudenken.
Alliandre küsste mit erleichtertem Seufzen seine Hände. Perrin glaubte, noch niemals in seinem Leben so verlegen gewesen zu sein. Er erhob sich rasch und zog Alliandre mit sich hoch. Dann erkannte er, dass er nicht wusste, was er als Nächstes tun sollte. Die stolz strahlende Faile flüsterte ihm keine Hinweise mehr zu. Berelain lächelte mit gerötetem Gesicht ebenfalls erleichtert.
Er war sich sicher, dass Annoura die Stimme erheben würde – Aes Sedai hatten stets viel zu sagen, besonders wenn es ihnen die Gelegenheit verschaffte, die Führung zu übernehmen –, aber die Graue Schwester streckte nur ihren Weinbecher aus, um sich von Maighdin nachschenken zu lassen. Sie beobachtete ihn mit unlesbarer Miene, und Maighdin tat dies ebenfalls so angespannt, dass sie den Krug noch neigte, als der gewürzte Wein bereits über das Handgelenk der Aes Sedai lief. Annoura zuckte zusammen und starrte den Becher in ihrer Hand an, als hätte sie vergessen, dass er dort war. Faile legte die Stirn in Falten, Lini runzelte die Stirn noch stärker, und Maighdin eilte nach einem Tuch, um die Hand der Schwester abzutrocknen, während sie wieder leise murrte. Faile würde einen Anfall bekommen, wenn sie dieses Murren jemals hörte.
Perrin wurde sich bewusst, dass er sich zu viel Zeit nahm. Alliandre leckte sich besorgt die Lippen. Sie erwartete mehr, aber was? »Jetzt, da wir hier zu einem Ende gelangt sind, muss ich als Nächstes den Propheten finden«, sagte er und zuckte zusammen. Zu unverblümt. Er hatte kein
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