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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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war eingetreten. Eine ihrer Gefährtinnen war eine Schattenfreundin, und der Tag fühlte sich plötzlich unsagbar kalt an, aber die Nähe ihrer Freundinnen wärmte sie.
    Für die letzten zehn traurigen Meilen nach Caemlyn brauchten sie durch den Schnee zwei Tage. Obwohl selbst die Windsucherinnen bedrückter Stimmung waren, hieß das nicht, dass sie Merilille auch nur annähernd weniger hart bedrängten. Auch hörten die Kusinen nicht auf, verschwörerisch miteinander zu tuscheln und schlagartig zu verstummen, sobald eine Schwester oder ein Mitglied des Nähkränzchens in die Nähe kam. Vandene, die ihrem Pferd den silberbeschlagenen Sattel ihrer Schwester aufgelegt hatte, schien fast noch ebenso gelassen wie an Adeleas’ Grab, aber Jaems Blicke trugen das stille Versprechen des Todes in die Welt, das gewiss auch Vandene im Herzen trug. Elayne hätte auch dann nicht glücklicher sein können, der Mauern und Türme Caemlyns ansichtig zu werden, wenn der bloße Anblick ihr die Rosenkrone beschert und Adeleas zurückgebracht hätte.
    Sogar Caemlyn, eine der großen Städte der Welt, hatte niemals zuvor eine Gruppe wie die ihre beherbergt, und als sie erst innerhalb der wuchtigen Stadtmauern aus grauem Stein gelangt waren und die Neustadt entlang breiter, schlammiger, von Menschen und Karren und Wagen bevölkerter Straßen durchquerten, erregten sie Aufmerksamkeit. Ladenbesitzer standen in ihren Eingängen und gafften. Kutscher zügelten ihre Gespanne, um sie anzustarren. Hoch aufragende Aiel-Männer und große Töchter des Speers beobachteten sie anscheinend von jeder Ecke aus. Die meisten Leute schienen die Aiel nicht zu bemerken, aber Elayne tat es durchaus. Sie liebte Aviendha ebenso sehr wie sich selbst, vielleicht sogar mehr, aber sie konnte keinen Gefallen an einem Heer bewaffneter Aiel finden, das durch Caemlyns Straßen zog.
    Elayne verspürte allmählich das Gefühl, nach Hause zu kommen. Die Straßen folgten den Windungen der Hügel, und jede Erhebung bot eine neue Aussicht auf schneebedeckte Parks, Monumente und bunt gedeckte Türme, die in der Nachmittagssonne in hundert Farben schillerten. Schließlich befanden sie sich vor dem Königlichen Palast selbst, eine Ansammlung von hellen Erkern, goldenen Kuppeln und kunstvoll durchbrochenen Steinmetzarbeiten. Das Banner Andors, der Weiße Löwe auf rotem Feld, wehte von fast jeder Spitze, und von den übrigen wehten das Drachenbanner und das Banner des Lichts.
    An den hohen, vergoldeten Palasttoren ritt Elayne in ihrem von der Reise verschmutzten grauen Reitgewand voraus. Tradition und Legende besagten, dass Frauen, die sich dem Palast beim ersten Mal in Prunk näherten, stets scheiterten. Sie hatte deutlich gemacht, dass sie dies allein tun musste, und doch wünschte sie fast, Aviendha und Birgitte wäre es gelungen, sie umzustimmen. Die Hälfte der zwei Dutzend Wächter vor den Toren waren Töchter des Speers der Aiel, die übrigen Männer mit Helmen und blauen Mänteln mit einem rot-goldenen Drachen über der Brust.
    »Ich bin Elayne Trakand«, verkündete sie laut und überrascht darüber, wie ruhig sie klang. Ihre Stimme war weit zu hören, und überall auf dem großen Platz wandten sich Menschen von ihren Begleitern ab und ihr zu. Die uralte Formel ging ihr leicht von den Lippen. »Im Namen des Hauses Trakand, nach dem Recht der Abstammung von Ishara, bin ich gekommen, um den Löwenthron von Andor zu beanspruchen, wenn das Licht es will.«
    Die Tore wurden weit geöffnet.
    Aber es würde natürlich nicht so leicht werden. Selbst der Besitz des Palasts genügte nicht, um den Thron Andors unangefochten innezuhaben. Sie übergab ihre Begleiter der Obhut einer erstaunten Reene Harfor – sie war sehr erfreut zu sehen, dass die bereits ergrauende Haushofmeisterin, rundlich und herrschaftlich wie jede Königin, den Palast noch immer in ihren fähigen Händen hatte – und eines erlesenen Kreises von Dienern in rot-weißer Livree und eilte zum Großen Saal, dem Thronsaal Andors. Dies war jedoch noch nicht Teil des Rituals. Sie hätte sich eigentlich umziehen und ihr rotes Seidengewand mit dem perlenverzierten Leibchen und den weißen Löwen auf den Ärmeln anlegen sollen, aber sie fühlte sich getrieben. Dieses Mal erhob nicht einmal Nynaeve Einwände.
    Weiße, zwanzig Fuß hohe Säulen säumten die Seiten des Großen Saals. Der Raum war leer und still, aber das würde nicht lange vorhalten. Das klare Nachmittagslicht, das durch die hohen Fenster entlang den

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