Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
ein Lächeln für die stämmige Frau aufzusetzen, die einen tiefen Hofknicks vollführte und Traber davonführte.
Die Fäuste in die Hüften gestemmt, stand Maighdin da und betrachtete die sich entfaltenden Banner, während ihr Pferd mit den anderen fortgeführt wurde. Überraschenderweise trug Breane ihre beiden Bündel, hielt sie jedoch unbeholfen fest. Sie betrachtete verdrießlich die anderen Frauen. »Ich habe von solchen Bannern gehört«, sagte Maighdin unvermittelt. Kein Zorn klang in ihrer Stimme mit, die ebenso glatt war wie ihr Gesicht, aber Perrin konnte ihre Wut riechen. »Sie wurden von Männern in Andor gehisst, in den Zwei Flüssen, die sich gegen ihren rechtmäßigen Herrscher auflehnten. Aybara ist wohl ein Name aus den Zwei Flüssen.«
»Wir wissen nicht viel über rechtmäßige Herrscher in den Zwei Flüssen, Frau Maighdin«, grollte er. Er würde jedem das Fell über die Ohren ziehen, der sie dieses Mal gehisst hatte. Wenn sich die Geschichten über die Aufstände schon so weit verbreitet hatten … Er stand bereits zu vielen Schwierigkeiten gegenüber, als dass er noch mehr hätte gebrauchen können. »Morgase war vermutlich eine gute Königin, aber wir mussten uns allein durchs Leben schlagen, und das haben wir getan.« Ihm wurde jäh bewusst, an wen sie ihn erinnerte. An Elayne. Nicht dass es etwas bedeutet hätte. Er hatte Männer tausend Meilen von den Zwei Flüssen entfernt gesehen, die zu Familien gehören konnten, die er zu Hause gekannt hatte. Dennoch musste es einen Grund für ihren Zorn geben. Ihr Akzent konnte andoranisch sein. »Die Dinge stehen in Andor nicht so schlecht wie Ihr vielleicht gehört habt«, belehrte er sie. »In Caemlyn war es friedlich, als ich das letzte Mal dort war, und Rand – der Wiedergeborene Drache – will Morgases Tochter Elayne auf den Löwenthron bringen.«
Maighdin war absolut nicht besänftigt, vielmehr drehte sie sich mit blitzenden Augen zu ihm um. »Er beabsichtigt, sie auf den Thron zu bringen? Niemand bringt eine Königin auf den Löwenthron! Elayne wird den Thron von Andor rechtmäßig beanspruchen!«
Perrin kratzte sich den Kopf und wünschte, Faile würde aufhören, die Frau lediglich aufmerksam zu beobachten, und etwas sagen. Aber sie steckte nur ihre Reithandschuhe hinter ihren Gürtel. Bevor er darüber nachdenken konnte, was er erwidern sollte, mischte sich Lini ein, ergriff Maighdins Arm und schüttelte sie so fest, dass ihre Zähne klapperten.
»Du wirst dich entschuldigen!«, befahl die alte Frau barsch. »Dieser Mann hat dir das Leben gerettet, Maighdin, und du vergisst dich. Wie kann eine einfache Frau vom Lande so mit einem Lord sprechen! Erinnere dich daran, wer du bist, und bring dich mit deinen Worten nicht in Teufels Küche! Wenn dieser junge Lord Streit mit Morgase hatte – nun, jedermann weiß, dass sie tot ist, und es geht dich gewiss nichts an! Jetzt entschuldige dich, bevor er ärgerlich wird!«
Maighdin sah Lini an, ihre Lippen bebten, und sie war noch bestürzter als Perrin. Sie überraschte ihn jedoch erneut. Anstatt die weißhaarige Frau zurechtzuweisen, richtete sie sich langsam auf, straffte die Schultern und sah ihm in die Augen. »Lini hat vollkommen recht. Es war ungehörig von mir, so mit Euch zu sprechen, Lord Aybara. Ich entschuldige mich. Demütig. Und ich bitte Euch um Verzeihung.« Demütig? Ihr Kinn war angespannt, ihr Tonfall dem Stolz einer Aes Sedai angemessen, und ihr Geruch besagte, dass sie noch immer äußerst wütend war.
»Es ist verziehen«, sagte Perrin hastig. Was sie anscheinend auch nicht besänftigte. Sie lächelte, und vielleicht wollte sie damit Dankbarkeit zeigen, aber er konnte sie mit den Zähnen knirschen hören. Waren Frauen alle verrückt?
»Diese Leute sind von der Reise erhitzt und schmutzig, mein Gemahl«, sagte Faile schließlich einlenkend, »und die letzten Stunden waren gewiss anstrengend für sie. Aram kann den Männern zeigen, wo sie sich säubern können. Ich werde die Frauen mit mir nehmen. Ich werde feuchte Tücher bringen lassen, damit Ihr Euch Gesicht und Hände waschen könnt«, sagte sie an Maighdin und Lini gewandt. Sie bedeutete Breane mit einer Geste, sich anzuschließen, und drängte sie zum Zelt. Auf ein Nicken von Perrin hin forderte Aram die Männer auf ihm zu folgen.
»Sobald Ihr Euch erfrischt habt, Meister Gill, würde ich gern mit Euch sprechen«, sagte Perrin.
Er hätte ebenso gut das sich drehende Feuerrad gestalten können. Maighdin fuhr herum und
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