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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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standen Talmanes und die Bande der Roten Hand bereit, sie wegzuschaffen. Licht, so wie er Elayne kannte, trug sie mittlerweile die Rosenkrone! Rand und Perrin lungerten vermutlich in irgendeinem Palast vor einem Kaminfeuer herum, gossen Wein in sich rein und erzählten sich Witze.
    Er verzog das Gesicht und rieb sich die Stirn, als in seinem Kopf ein Kaleidoskop aus Farben umherzuwirbeln schien. Das geschah in letzter Zeit, wenn er an einen der beiden Männer dachte. Den Grund dafür kannte er nicht und er wollte ihn auch gar nicht wissen. Er wollte einfach nur, dass es aufhörte. Wenn er doch nur aus Ebou Dar herausgekommen wäre. Natürlich mit dem Geheimnis des Feuerwerks, aber er hätte die Flucht dem Geheimnis jeden Tag vorgezogen.
    Thom und Beslan waren noch genau da, wo er sie zurückgelassen hatte; sie tranken mit Luca vor dessen aufwendig verziertem Wagen, aber er gesellte sich nicht sofort zu ihnen. Aus irgendeinem Grund hatte Luca auf den ersten Blick eine heftige Abneigung gegen Mat Cauthon gefasst. Mat erwiderte seine Gefühle, aber er hatte dafür seine Gründe. Luca hatte ein selbstzufriedenes Gesicht und er lächelte jede vorbeikommende Frau auf eine zweideutige Art und Weise an. Und er schien zu glauben, dass sein Anblick jede Frau auf der Welt begeisterte. Licht, der Mann war verheiratet!
    Luca rekelte sich in einem vergoldeten Stuhl, den er aus einem Palast gestohlen haben musste, grinste und machte großspurige Gesten, die für Thom und Beslan bestimmt waren; die beiden saßen zu beiden Seiten von ihm auf Bänken. Lucas hellroter Mantel und sein Umhang waren mit Sternen und Kometen bedeckt. Ein Kesselflicker wäre vor Scham errötet! Sein Wagen hätte einen Kesselflicker zum Weinen gebracht! Das Ding war nicht nur viel größer als Aludras Werkstattwagen, es schien zu allem Überfluss auch noch lackiert zu sein! Die Mondphasen zogen sich in unablässiger Folge in Silber um seine Seiten und der Rest der rot und blau gestrichenen Oberfläche war voller goldener Sterne und Kometen. Unter diesen Umständen sah Beslan in seinem mit herabsausenden Vögeln bestickten Mantel und dem dazu passenden Umhang beinahe gewöhnlich aus. Thom, der gerade mit dem Handrücken Wein aus dem Schnurrbart strich, erschien in seinem einfachen bronzefarbenen Tuch und dem dunklen Umhang richtiggehend schlicht.
    Eine Person, die hätte da sein müssen, war es nicht, aber mit einem schnellen Blick in die Runde entdeckte er eine Gruppe von Frauen, die in der Nähe vor anderen Wagen stand. Jedes Alter war vertreten, von seinem bis zu ergrauten Haaren, aber sie alle kicherten über das, worum sie sich versammelt hatten. Mit einem Seufzen begab sich Mat zu ihnen.
    »Oh, ich kann mich einfach nicht entscheiden«, ertönte die piepsende Stimme eines Jungen, der in der Mitte der Frauen stand. »Wenn ich Euch ansehe, Merici, habt Ihr die schönsten Augen, die ich je gesehen habe. Aber wenn ich Euch ansehe, Neilyn, dann sind es Eure. Gillin, Eure Lippen sind reife Kirschen, und Adria, die Euren erwecken in mir den Wunsch, sie zu küssen. Und Jameine, Euer Hals ist so anmutig wie der eines Schwans …«
    Mat schluckte einen Fluch herunter, beschleunigte seine Schritte, so gut es ging, und zwängte sich Entschuldigungen murmelnd an den Frauen vorbei. Olver stand genau in ihrer Mitte, ein kleiner blasser Junge, der posierte und eine Frau nach der anderen angrinste. Allein schon deshalb konnte sich jeden Moment eine von ihnen entscheiden, ihm so lange eins auf die Ohren zu geben, bis sie abfielen.
    »Bitte verzeiht ihm«, murmelte Mat und nahm den Jungen bei der Hand. »Komm schon, Olver, wir müssen in die Stadt zurück. Hör auf, mit deinem Umhang rumzuwedeln. Er weiß eigentlich gar nicht, was er da sagt. Und ich weiß nicht, wo er solche Dinge überhaupt aufschnappt.«
    Glücklicherweise lachten die Frauen und strichen Olver über das Haar, als Mat ihn fortführte. Eine murmelte doch tatsächlich, er sei ein süßer Junge! Eine andere griff mit der Hand unter Mats Umhang und kniff ihn in den Hintern. Frauen!
    Sobald sie unter sich waren, warf er dem Jungen, der fröhlich an seiner Seite ging, einen finsteren Blick zu. Olver war gewachsen, seit Mat ihn kennengelernt hatte, aber er war noch immer klein für sein Alter. Und mit diesem breiten Mund und den dazu passenden Ohren würde er nie ein hübscher Bursche. »Du bringst dich in echte Schwierigkeiten, wenn du so mit Frauen sprichst«, sagte Mat. »Frauen mögen es, wenn ein Mann

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