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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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Er hatte ihre Landkarte und galt als Gelehrter, auch wenn er sich selbst als Abenteurer bezeichnete. Und hatte Agnes nicht gesagt, dass Phinneas eine Vision von einem »großen Mann« gehabt hatte, der ihre Karte entdeckte? Sabine entspannte sich ein wenig.
    »Es ist kaum mehr als ein Kratzer«, sagte sie.
    Lydia machte große Augen, und Calliope öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch Agnes schüttelte den Kopf. »Calliope, schenk dem Marquis noch etwas Whisky ein.«
    Er richtete sich gerader auf. »Das ist nicht meine erste Schusswunde«, ächzte er. »Und es wird auch bestimmt nicht meine letzte sein.«
    Lydia berührte eine Narbe an seinem Rücken. »Ein Schuss in den Rücken, wie ich sehe. Vielleicht sollten Sie nicht mitten in der Nacht in die Häuser anderer Leute eindringen.«
    »Lydia«, mahnte Calliope, als sie Max den Whisky reichte.
    »Wer waren diese Männer?«, fragte Sabine, während sie fortfuhr, seine Wunde auszuwaschen.
    Wieder zuckte er zusammen. »Keine Ahnung. Einbrecher, die angeheuert worden waren, um etwas zu suchen, schätze ich. Sie haben in Ihren Sachen herumgewühlt und wollten dann nach oben, um ihre Suche fortzusetzen.« Seine blauen Augen blickten forschend in die ihren. »Wollen Sie mir nicht sagen, was Sie hier verbergen?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Wir haben absolut nichts zu verbergen.« Sie ging zurück zum Becken und wechselte das Wasser in der Schüssel. »Sie müssen diesen Laden mit dem von jemand anderem verwechselt haben.«
    »Warum waren sie dann so entschlossen, hinaufzugehen?«, fragte Max.
    »Vielleicht wollten sie uns ja Gewalt antun«, sagte Calliope theatralisch.
    Sabine betastete die unmittelbare Umgebung seiner Wunde, bis er das Gesicht verzog. »Die Kugel scheint noch in Ihrer Brust zu stecken«, sagte sie.
    »Sagten Sie nicht, es wäre kaum mehr als ein Kratzer?«, stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    »Mein Fehler«, entschuldigte sie sich.
    »Lass mich die Kugel entfernen. Du kannst derweil die Salbe vorbereiten, Sabine.« Agnes trat vor. »Aber zuerst werden Sie mir sagen, wer Sie sind«, wandte sie sich streng an Max.
    Er nickte einmal. »Maxwell Barrett, Marquess of Lindberg.«
    »Und was hatten Sie in unserem Geschäft zu suchen?«, fuhr sie fort.
    Er suchte Sabines Blick. »Ich kam zufällig vorbei und sah die Eindringlinge. Vielleicht war ich ja nur zur rechten Zeit am rechten Ort.«
    Sabine machte keine Anstalten, ihn zu korrigieren. »Unser Held«, sagte sie nur und sah zu, wie ihre Tante die Instrumente holte, die sie brauchte, und dann auf den Tisch zuging.
    »Ich bin Agnes«, sagte sie, als sie sich auf dem Stuhl neben ihm niederließ und an ihn heranrückte. »Und dies sind meine Schwestern: Lydia, von der Sie angeschossen wurden, und Calliope, meine jüngste Schwester, die für dieses üble Getränk verantwortlich ist, das Sie mit alarmierender Geschwindigkeit verkonsumieren. Und diese junge Dame dort ist unsere Nichte Sabine, aber wie es scheint, sind Sie beide sich ja schon begegnet.« Sie machte eine Pause und erwiderte Max' Blick. »Ich fürchte, dass es wehtun wird.«
    »Na wunderbar«, sagte er trocken. »Dabei war dieser Abend bis jetzt doch so angenehm.«
    Sabine sah zu, wie Agnes mithilfe der Pinzette die Kugel aus der Brust des Marquess entfernte. Er biss die Zähne zusammen, und ein Muskel zuckte an seinem Kinn, aber kein Laut kam über seine Lippen. Aber nach drei Gläsern von Calliopes selbstgebranntem Whiskey konnte er eigentlich auch nicht mehr viel spüren.
    Während Lydia die Wunde noch einmal gründlich reinigte, wandte Sabine sich von ihnen ab, um die Salbe zuzubereiten. Dazu gab sie eine kleine Menge davon in ein flaches Schälchen und verrührte sie, um die Mischung aufzulockern. So hatte sie schon früher mitgeholfen, wenn ihre Mutter Dorfbewohner behandelt hatte. Aber das war lange her, lange bevor sich alles für Sabine geändert hatte.
    Max' Verletzung war schlimmer als befürchtet, und eine ihrer Tanten hatte sie verursacht. Es fehlte ihnen gerade noch, dass er sie bei der Polizei anzeigte und womöglich noch in der Presse darüber berichtet wurde. Keine besonders gute Art, sich zu verstecken, dachte Sabine.
    Andererseits war er in ihren Laden eingebrochen. Die Geschichte, die er ihren Tanten erzählt hatte, war plausibel und ersparte es ihr, sich ihre Fragen selbst beantworten zu müssen. Aber sie musste mit ihm allein sein, um die Wahrheit zu erfahren.
    Genau wie diese anderen Männer war er

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