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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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seinem Schreibtisch auf und sah das Mädchen an. Es war neu, unerfahren und furchtbar ängstlich. »Was gibt’s?«
    Das Dienstmädchen fuhr zusammen. »Draußen sind zwei Herren, die Ihre Majestät sprechen möchten.«
    »Wer sind sie?« Spencer stand auf, ging um den Tisch herum und lehnte sich dagegen. »Du musst wissen, wer die Besucher sind, bevor du hier hereinkommst. Ich habe dir das schon des Öfteren gesagt.«
    Ihr Kinn zitterte, aber sie weinte nicht. »Ja, Sir, Mr Cole. Die Herren sind ein Inspektor Salinger vom Scotland Yard und der Marquess of Lindberg.«
    »Inspektor Salinger.« Cole dachte einen Moment über den Namen nach, aber er kannte ihn nicht. »Das ist niemand, mit dem wir normalerweise beim Yard Umgang pflegen.« Und der Marquess of Lindberg. Ein interessantes Paar. Spencer wusste kaum mehr über den Aristokraten, als dass er Mitglied dieses lächerlichen Clubs namens Solomon's war, in dem sich überspannte Männer trafen, die sich als Schatzsucher betrachteten. Aber Spencer wusste, dass Lindberg die Karte von Atlantis hatte. Einmal hatte er versucht, bei ihm einzubrechen und sie zu stehlen, was ihm jedoch misslungen war. Die ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen im Hause des Marquess hatten es verhindert. Und damals war er auch noch jung und dumm und unerfahren gewesen. All das war heute anders.
    War der Inspektor zu Lindberg gegangen, um ihn als Experten für Atlantis zu dem Fall zu konsultieren? »Führ sie herein«, befahl Spencer der Angestellten.
    Sie knickste wohlerzogen und verließ den Raum. Einen Moment darauf betraten die beiden Männer das Wartezimmer. Da es sich direkt vor den Arbeitsräumen Ihrer Majestät befand, war es das der Königin am nächsten liegende Zimmer.
    Der Inspektor schien etwa in Spencers Alter zu sein, während der Marquess vielleicht fünf Jahre älter als sie beide war. Wäre Spencer auf traditionelle Weise erzogen worden, hätten sie sich vielleicht von der Schule her gekannt. »Bitte nehmen Sie doch Platz«, forderte er die beiden Herren auf. Aber sie machten keine Anstalten, die angebotenen Stühle zu benutzen. »Soviel ich hörte, haben Sie um eine Audienz bei Ihrer Majestät gebeten«, sagte Spencer.
    »So ist es«, bestätigte der Marquess. »Inspektor Salinger«, sagte er, auf seinen Begleiter deutend, »hat etwas Dienstliches mit Königin Victoria zu besprechen.«
    »Bedauerlicherweise ist sie heute ein wenig unpässlich.« Spencer lächelte. »Es ist nichts Beunruhigendes, wie ich Ihnen versichern kann, aber sie hat mich gebeten, ihre Termine wahrzunehmen und ihr dann Bericht zu erstatten. Was kann ich also für Sie tun, meine Herren?«
    Der Inspektor sah den Marquess fragend an, doch der nickte und ermutigte seinen Freund vorzutreten.
    »Es scheint, als erlaube sich jemand einen schlechten Scherz mit unseren Offizieren«, sagte der Inspektor.
    Ah, deswegen waren sie hier. Der Yard war endlich aufmerksam geworden. War es seine Nachricht an den Wächter gewesen, die sie hellhörig hatte werden lassen? Oder war dieser Inspektor vielleicht nur schlauer als die anderen? »Einen Scherz mit unseren Offizieren?«, wiederholte Spencer, als wüsste er nicht, wovon sie sprachen.
    »Jemand ermordet sie, Sir. Bisher waren es fünf.« Die gefurchte Stirn des Inspektors verriet seine Besorgnis. »Ich halte es für ratsam, Ihre Majestät zu informieren, damit sie die nötigen Vorsichtsmaßnahmen treffen kann. Und die Offiziere müssen gewarnt werden, auf der Hut zu sein. Vielleicht sollte man ihnen sogar zusätzlichen Schutz anbieten.«
    »Sind Sie sicher, dass das keine Unfälle waren? Diese Männer waren schließlich Soldaten«, wandte Spencer ein, und wenn auch nur zu seinem eigenen Amüsement. »Ich habe von unzähligen Unfällen auf dem Schlachtfeld und sogar von solchen in deren eigenen vier Wänden gehört. Beim Reinigen einer Waffe beispielsweise.« Natürlich würde er als Auserwählter nicht versuchen, den Inspektor davon zu überzeugen, dass die Todesfälle keine Morde gewesen waren. Aber er konnte nicht widerstehen, mit diesen beiden Männern ein wenig Katz und Maus zu spielen, wenn auch nur für kurze Zeit.
    »Nein, wir wissen mit Sicherheit, dass die Todesfälle miteinander in Verbindung stehen«, mischte sich nun auch der Marquess ein.
    Er war also tatsächlich vom Yard herangezogen worden, um bei den Ermittlungen zu helfen.
    »Und da ist noch mehr«, fuhr der Inspektor fort. »Am letzten Tatort fanden sich Beweise, die darauf hindeuten, dass Ihre

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