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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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der längst geschlossen war, sondern begab sich direkt zum Hintereingang. Dort klopfte er an, und kurz darauf wurde ihm von Sabine geöffnet.
    »Sie haben beschlossen, heute Abend anzuklopfen? Wie ungewöhnlich«, sagte sie, trat aber weder von der Tür zurück noch forderte sie ihn auf, hereinzukommen.
    »Sehr witzig. Darf ich hereinkommen?«, fragte er.
    »Wie Sie wollen.« Sie trat zurück, um ihn einzulassen, und schloss dann hinter ihm die Tür. »Aber lassen Sie uns hier unten bleiben«, schlug sie mit einem Blick auf die Treppe vor. »Ich würde es vorziehen, meine Tanten nicht mit noch mehr Gerede über Tod und Zerstörung zu beunruhigen.« Sie zog einen Stuhl an den kleinen Tisch heran und bedeutete Max, sich hinzusetzen. Dann fuhr sie fort, die Arbeitsutensilien wegzuräumen, die auf dem Tisch standen.
    »Glauben Sie nicht, dass Sie und Ihre Tanten bei mir zu Hause sicherer wären, solange ein Mörder auf der Jagd nach den Wächtern ist?«, fragte er. »Was ist, wenn dieser Mann hierherkommt?«
    Sabine fuhr zu ihm herum. »Ich habe nie gesagt, dass eine meiner Tanten eine Wächterin ist«, sagte sie scharf.
    »Wollen Sie etwa auch bestreiten, dass Sie sich alle in Gefahr befinden?«
    Sabine schwieg, schürzte die Lippen und wandte ihren Blick ab. Dann fuhr sie fort, Glasgefäße, Bänder und allen möglichen anderen Krimskrams wegzuräumen.
    »Ich finde es leichtsinnig, in diesem Haus zu bleiben. Es wäre für Sie und Ihre Tanten ratsamer, vorläufig zu mir zu kommen«, sagte Max.
    Wieder gab sie keinen Kommentar dazu ab.
    »Es ist ziemlich offensichtlich, dass ein Mörder hinter jemandem in diesem Haus her ist, sonst hätten Sie vorhin nicht so heftig reagiert, als ich von den Wächtern sprach. Ich kann Ihnen Schutz und Sicherheit anbieten«, beschwor er sie.
    Sie stieß einen tief empfundenen Seufzer aus. »Wir haben ein Geschäft zu führen, Mr Barrett. Und wir können uns sehr gut selbst beschützen.«
    »Ja, genau. Der Kerzenleuchter war ja auch eine sehr wirksame Waffe«, spöttelte er.
    »Er hat recht, Sabine«, sagte Agnes, die in diesem Moment mit ihren beiden Schwestern die Treppe hinunterkam. »Wir können die Prophezeiung nicht ignorieren.«
    »Es wäre schön, sich sicherer fühlen zu können«, sagte Calliope. »Besonders jetzt, da du verreisen wirst, Sabine.«
    Max beugte sich vor. »Sie verlassen die Stadt? Wo wollen Sie denn hin?«
    Sabine warf ihrer Tante einen ärgerlichen Blick zu. »Einen alten Freund besuchen. Nichts, was Sie etwas angeht oder kümmern sollte.«
    Vielleicht war es nur Einbildung, aber Max hätte schwören können, dass Calliope ihm kurz zugezwinkert hatte.
    »Wie denkst du darüber, Lydia?«, fragte Sabine ihre älteste Tante.
    »Wir gehören nicht dorthin«, sagte Lydia mit angespannter Stimme.
    Agnes seufzte übertrieben. »Ach Gott, ja, ich kann mir schon vorstellen, wie strapaziös es wäre, in einem schönen Stadthaus voller Dienstboten und allem möglichen anderen Luxus zu wohnen.«
    Max, der nicht anders konnte, lachte schallend.
    »Wir werden auf der Stelle unsere Sachen packen«, bestimmte Agnes. »Alle.«
    »Und ich warte solange hier unten«, sagte Max.
    Sabine nickte und ging ohne ein Wort hinaus. Calliope wartete, bis auch ihre Schwestern gegangen waren. »Morgen früh nimmt Sabine den Zug nach Cornwall«, flüsterte sie dann. »Sie braucht Schutz.«
    »Sie können davon ausgehen, dass sie den haben wird«, erwiderte Max lächelnd.
    Am nächsten Morgen stand Sabine in der Warteschlange vor dem Fahrkartenschalter der Victoria Station. Sie hatte sich in aller Frühe aus Max' Stadthaus herausgeschlichen, um nicht gesehen zu werden. Im Moment hatte sie nur noch eine Familie vor sich, ein nettes Ehepaar mit drei kleinen Kindern. Das kleinste Mädchen hörte nicht auf, Sabine hinter einer Holzpuppe, die es an seine Brust drückte, schüchtern zu beobachten. Sabine lächelte der Kleinen zu und winkte, was das Mädchen zum Kichern brachte und sie ihr Gesicht verstecken ließ.
    Endlich erhielt die Familie ihre Fahrscheine und machte sich zu ihrem Bahnsteig auf. Sabine trat an den Schalter.
    »Eine Fahrkarte für den nächsten Zug nach Cornwall bitte«, sagte sie und zählte das Geld ab, das sie auf den Schalter legte.
    »Tut mir leid, Miss, aber dieser Zug ist heute restlos ausgebucht«, erwiderte der Mann am Schalter.
    »Ausgebucht?« Sabine blickte auf den Fahrplan. »Wie ist das möglich?«
    »Tja, jemand hat einen ganzen Waggon reservieren lassen«, erklärte

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