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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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beginnst dort drüben.« Er zeigte auf die rechte Seite.
    »Es könnte drei Tage dauern, uns durch all das durchzuarbeiten«, meinte Sabine. »Es gibt so viele einfallsreiche Mittel und Wege, einen Menschen umzubringen.«
    »Wir wissen, dass wir Schilde und Rüstungen vergessen und uns nur auf Messer, Dolche und Schwerter konzentrieren müssen«, sagte er.
    »Auf alles, was eine Klinge hat.«
    »Genau.«
    Max ging vorbei an Samurairüstungen, Pferderüstungen und Musketen für ein ganzes Regiment, so schien es, bevor er einen Glaskasten mit Schwertern fand. Sie hatten die verschiedensten Längen und Größen, waren aus Gold und Silber, Bronze und Eisen, aber keins von ihnen war in irgendeiner Form mit einer Taube gekennzeichnet.
    »Meiner Meinung nach müsste die Waffe griechischen Ursprungs sein«, flüsterte Sabine. »Oder zumindest so erscheinen. Weil diese der atlantidischen Kultur am ähnlichsten ist.« Sie griff in ihre Tasche und holte ein Vergrößerungsglas hervor.
    »Altgriechisch oder älter«, stimmte er ihr zu. Dann runzelte er die Stirn und deutete auf ihre Hand. »Woher hast du das?«
    »Von Calliope. Ich dachte, es würde uns die Suche erleichtern. Bisher haben wir die Taubengravur auf einem Grabstein und an der Wand in dem Badehaus gefunden, aber beides war ziemlich groß im Vergleich zu einem Schwertgriff.« Sie zuckte die Schultern. »Ich wollte vorbereitet sein.«
    Max lächelte.
    »Was ist? Möchtest du es dir ausleihen?«, fragte sie und hielt es ihm hin.
    »Danke, aber ich kann sehr gut ohne sehen. Ich brauche dein Damenwerkzeug nicht.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Dann lass es mich wissen, falls du es dir anders überlegst. Du könntest einer weiteren Statue begegnen und das hier –«, sie schwenkte das Vergrößerungsglas –, »für eine genauere Betrachtung ihrer Brüste brauchen.«
    Max lachte leise. »Mach weiter«, sagte er.
    Nach mehr als einer Stunde hatten sie den Saal erst zur Hälfte durchsucht. Max hatte Stücke gesehen, die seiner Ansicht nach aus dem byzantinischen Reich und vielleicht sogar aus frühen chinesischen Dynastien stammen mussten. Doch so faszinierend die Sammlung auch war, konnte er jetzt doch sehr gut verstehen, warum die Mitglieder von Solomon's beschlossen hatten, Mr Flynn die Mitgliedschaft aufzukündigen. Er war nicht an einer Legende oder einem Mythos im Besonderen interessiert, sondern einfach nur ein Sammler aller Arten von Waffen. Ein nettes Hobby, aber nichts für die Legendenjäger, wie einige Außenstehende die Männer von Solomon's gern nannten. Außerdem war Flynn dafür bekannt, dass er seine Sammlung regelmäßig benutzte. Seine Gewaltbereitschaft war mehr als Grund genug gewesen, diesen Mann aus dem Club auszuschließen. Nachdem er aufgefordert worden war, Solomon's zu verlassen, hatte er auch London den Rücken gekehrt und war, soweit Max wusste, nie zurückgekommen.
    »Max«, flüsterte Sabine. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden.«
    Er ging zu dem Fenster hinüber, an dem sie vor einer kleinen Glasvitrine stand. Darin befand sich ein einzelner Dolch mit der grob geschnitzten Darstellung eines Vogels auf dem Griff. Auf der Klinge war eine griechische Inschrift zu erkennen: Die Große Armee wird angeführt, nachdem die zehn erschaffen wurden.
    »Das muss es sein«, sagte Sabine.
    Max betrachtete den Dolch eine Weile aufmerksam, dann machte er sich mit seinem Messer daran, das Schloss der Vitrine aufzubrechen.
    »Was zum Teufel tun Sie da?«, rief eine barsche Stimme hinter ihnen.
    »Wir sind in großer Gefahr, Sir«, begann Sabine. »Und wir brauchen diese Waffe.« Sie zeigte auf den Dolch in der Vitrine. »Wir werden ihn selbstverständlich zurückgeben, wenn wir ihn nicht mehr brauchen.« Es war vermutlich sinnlos zu versuchen, mit dem Mann zu handeln; er wirkte alles andere als sympathisch.
    »Das schert mich absolut nicht – und wenn Sie die Königin persönlich wären, Sie kriegen meinen Dolch nicht«, knurrte er. Er war groß, größer als Max, aber nicht so breitschultrig. Sein langes, braunes Haar hing ihm in wirren Strähnen bis auf die Schultern; sein grauer Vollbart bedeckte welke, faltige Haut, die zu viel der Sonne ausgesetzt gewesen war. Wie grobe Wolle auf abgenutztem Leder. »Ich selbst habe ihn entdeckt und unter einer Burg in Gloucester ausgegraben. Fast hätte ich dabei mein Bein verloren.« Dann, als würde ihm bewusst, dass er sich mit ihnen unterhielt, schüttelte er sein Gewehr.
    Max trat einen Schritt vor.

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