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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Notiz. »Das wußte ich nicht. Sicher hat es auch nichts zu bedeuten.«
    Bill stimmte ihm zu. »Das fürchte ich auch. Aber ich mußte gerade daran denken, wie sie es uns erzählt hat.«
    Er erinnerte sich an ihre Freude, wie sie sie wiederhatte, und an seinen Ärger darüber. Was für ein gemeiner Kerl war er bloß gewesen! Alle diese Erinnerungen machten die Sache nur noch schlimmer; denn Bill gehörte zu jenen ziemlich schweigsamen Leuten, die die unglückselige Gewohnheit haben, sich selbst Vorwürfe zu machen wegen Lappalien, die jeder andere längst vergessen hätte.
    »Nein, das hat anscheinend nicht viel zu sagen«, fuhr Wright fort. »Und doch scheint diese Brosche, die, wie Sie sagen, nur einen geringen Wert hatte, eine Rolle in der ganzen Sache zu spielen. Mrs. Cox besteht darauf, sie zu kaufen. Die Brosche verschwindet, und die Frau wird ermordet. Nein, natürlich kann die Brosche nichts dafür. Dann trägt Beth sie bei einer Party, sie wird angerempelt, und wieder verschwindet die Brosche.«
    Hier unterbrach ihn Bill: »Aber das war ja die andere Brosche, die, die sie gekauft hatte, weil sie so traurig war, daß sie die erste an Mrs. Cox verloren hatte. Sie kaufte eine, die in Form und Farbe der ersten ganz ähnlich war, aber sie ging nicht so sorgfältig damit um wie mit der anderen.« Dabei sah er Bruce Ellis verständnisvoll an, der verletzt darüber schien, wie Beth mit seinem Geschenk umgegangen war.
    »Verkauft? Aber warum denn? Sie war ja nichts wert!« sagte er und guckte verärgert in die Runde.
    Bill erklärte, was es mit dem Kauf- und Verkaufsstand und auch mit Beths plötzlichem Einfall auf sich hatte. »Ja, warum hat sie das getan? Fragen Sie mich! Warum machte sie überhaupt dies oder jenes? Ich dachte — vollkommen falsch, wie ich vermute — , daß sie sich irgendwie über Sie geärgert hatte. Sie waren nicht gekommen, um ihr Lebewohl zu sagen. Vielleicht hat sie Ihnen das verübelt. Sie wissen ja, wie Mädchen sind, und Beth macht da keine Ausnahme. So etwas ist sie nicht gewohnt.«
    Bruce nickte. Er schien jetzt alle Empfindlichkeit überwunden zu haben und sagte nur: »Ja, es war zu dumm. Ich hatte mir vorgenommen, am Flughafen zu sein, und ich wollte gerade losfahren, als dieser Kunde aufkreuzte. Er hatte nur die eine Stunde Zeit, weil sein Flugzeug dann ging. Es blieb mir keine Wahl. Ich mußte eben dableiben und ihn empfangen. Ich wollte schreiben und es Beth erklären, aber dann bekam ich Bescheid, daß ich eher hier herüberkommen würde, als ich gedacht hatte, und da wollte ich ihr lieber alles selbst erzählen. Ich bin kein guter Briefschreiber.« Er sah richtig traurig aus. Man konnte förmlich sehen, wie leid ihm sein Versäumnis tat.
    Wright kam wieder auf die Brosche zurück. »Es hat nichts zu sagen, daß die Brosche wertlos war. Nur trifft da doch einiges höchst merkwürdig zusammen, und in meinem Beruf ist man von Hause aus mißtrauisch. Erstens: die Brosche geht verloren und wird wiedergefunden. Zweitens: sie wird von einer Frau gekauft, die in derselben Nacht ermordet wird. Jetzt weiß keiner, wo sie sich befindet. Leo Cox hat sie nicht gesehen und Clara auch nicht. Dann trägt Beth eine ganz ähnliche Brosche, wird angerempelt, und die Brosche wird ihr weggenommen oder geht verloren. Wir haben das ganze Grundstück außerhalb der Halle abgesucht und haben sie nicht gefunden. In der gleichen Nacht wird in dem Haus eingebrochen, und am nächsten Tage verschwindet das Mädchen.«
    Als erster meldete sich Jim. »Aber in der Kneipe wurde wegen Geld eingebrochen, und die Frau wurde ermordet, weil sie die Diebe überrascht hat. Und in das Sutherland-Haus wurde aus demselben Grund eingebrochen — wegen des Tanz-Geldes.«
    »Es sieht so aus. Aber war das der wirkliche Grund? In jedem Fall scheint doch die Brosche eine Rolle zu spielen, ein billiges Ding, das überall für wenig Geld zu kaufen ist. Man könnte es den >Fall der verschwundenen Brosche< nennen, statt wie die Zeitungen vom >Fall des verschwundenen Mädchens< zu schreiben. Das Schlimme ist«, fügte er erbittert hinzu, »daß ich noch völlig im dunkeln tappe!«
    Er verstummte.
    »Es tut mir leid, daß ich auch nichts zur Aufklärung beitragen kann!« unterbrach Bruce das drückende Schweigen. »Aber ich kann mich einfach nicht erinnern, daß in Honolulu irgend etwas Verdächtiges vorgefallen wäre. Ich bin überzeugt, wenn irgend etwas Besonderes passiert wäre, hätte Beth es mir gesagt. Sie war absolut keine

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