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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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er die Angelegenheit wieder gerade rücken konnte.
    Pünktlich um 10 Uhr 59 erreichte Tom das Waldgebiet, das zum acht Kilometer entfernten amerikanischen Armeestützpunkt Spangdahlem
     gehörte und somit amerikanisches Hoheitsgebiet war. Mit einer drei Meter hohen Betonmauer, Panzersperren und mehreren Stacheldrahtrollen
     hatte man die Einrichtung nach außen hin hermetisch abgeschottet. Auf einem davor liegenden Rundkurs patrouillierten bewaffnete
     Soldaten mit Hunden. Zu den Parkplätzen auf dem Gelände kam man nur über eine streng kontrollierte Einfahrt, die mit einem
     automatischen Rolltor aus Stahl gesichert war. Dem jungen Wachmann reichte die Identitätsmarke und Toms Fingerabdruck, den
     er auf einen Scanner drückte, zwar aus, um ihm Einlass zu gewähren, aber mit der nicht gemeldeten Rostlaube seines Nachbarn
     verwehrte ihm der Wachmann den angestammten Tiefgaragenplatz unmittelbar neben der Laborhalle. Trotz heftigen Protests erhielt
     Tom nur die Erlaubnis, auf dem offenen Besucherparkplatz direkt neben dem Wachhäuschen zu parken.
    Toms Fußweg führte ihn an weiteren Sicherheitsschleusen vorbei |223| ins Innere eines unauffällig gehaltenen Flachbaus, an dessen hinteres Ende sich eine fünfundzwanzig Meter hohe, fensterlose
     Stahlbetonhalle anschloss. Ein filigranes, kuppelartiges Dach, bestehend aus unzähligen gläsernen Waben, krönte die ansonsten
     klobige Architektur.
    Was niemand auf den ersten Blick erahnen konnte, war, dass die ausgeklügelte Glaskonstruktion dem Tageslicht ungehemmt Einlass
     bot, aber gleichzeitig keinen Lichtschein nach außen dringen ließ.
    Toms Arbeitsplatz glich der Kabine eines Sportreporters in einem modernen Fußballstadion. Hoch oben im Innern der Halle, auf
     etwa zehn Meter Höhe, thronten er und seine Kollegen in einem aus der Wand herausragenden Vorbau aus speziellem Sicherheitsglas,
     von wo aus sie uneingeschränkt beobachten konnten, was sich unmittelbar auf dem Feld darunter abspielte. Die Innenwände der
     Laborhalle waren mit einer speziellen Keramik ausgekleidet, deren Farbe und grobporige Oberfläche an Eierschalen erinnerte.
     Den Boden, dessen Material hochgradig hitze- und kältebeständig war, hatte man in magentarote Kästchen eingeteilt, eine Farbe,
     die in der Natur kaum vorkam und auf deren Oberfläche andersfarbige Gegenstände elektronisch genau lokalisiert werden konnten.
    Der Kontrollraum, in dem Tom sich wie auf einem Präsentierteller fühlte, war mit einer Bildschirmanlage ausgestattet, ähnlich
     den Diensträumen der Fluglotsen im Tower eines Großflughafens. Einzig die weißen Laborkittel kündeten davon, dass hier wissenschaftliche
     Arbeit geleistet wurde. Eine wohldurchdachte Innenisolierung schluckte alle störenden Geräusche.
    Der unauffällige MP3-Player, den Tom an einem Band verbotenerweise unter seinem karierten Hemd trug, berieselte ihn zuverlässig
     mit Heavy-Metal-Musik.
    Einzige Abwechslung in den immer gleichen Arbeitsabläufen war sein Kollege Paul Colbach. Ein quirliger Luxemburger mit einem
     ganz speziellen Humor. Der sprachbegabte Dreißigjährige war ein hervorragender Informatiker, der sich ungewöhnlich rasch in
     die Programmierung der absolut neuartigen und streng geheimen Quantencomputer eingearbeitet hatte. Doch wie bei allen Kollegen,
     die an diesem Projekt beteiligt waren, blühte sein außergewöhnliches Talent eher im Verborgenen.
    |224| »Salü, Tom.« Er grinste ihm fröhlich entgegen, als sich die Tür mit einem Zischen öffnete und Tom den engen Sicherheitskorridor
     hinter sich ließ.
    »Dafür, dass du angeblich nicht vor die Tür gehst und bei sämtlichen scharfen Bunnys einen Haken schlägst, siehst du ganz
     schön fertig aus.« Pauls Grinsen wurde noch breiter.
    »Im Gegensatz zu dir«, erwiderte Tom missmutig. »Oder rührt deine Begeisterung etwa daher, dass du das Wochenende mit mir
     verbringen darfst anstatt mit Miss Baxter?«
    »Ob du es glaubst oder nicht, so enttäuscht bin ich gar nicht. Piglet hat Karens und meinen Dienst so gelegt, dass wir uns
     getrost an den nächsten sechs Wochenenden gemeinsam durch die Kissen wühlen dürfen. Ist das nicht toll?«
    »Ja, wirklich umwerfend«, antwortete Tom abwesend, während er sich an einem der Terminals zu schaffen machte, um seinen Rechner
     hochzufahren.
    »Ich wundere mich allerdings«, fügte er beiläufig hinzu, den Blick starr auf die am Bildschirm erscheinenden Wellenbewegungen
     einer graphischen Darstellung gerichtet, »dass

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