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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Retter im Frühjahr des Jahres 1303 als Angehörige
     eines Austauschbataillons nach Franzien beorderte. Beide wussten es zu schätzen, dass man sie gemeinsam der hiesigen Komturei
     zugeteilt hatte.
    Guy de Gislingham kannte diese Geschichte, aber sie beeindruckte ihn nicht – ihm war alles Schottische verhasst und ein schottischer
     Held undenkbar.
    »In meiner Heimat weiß jeder, dass die Schotten das Waschen für überflüssig halten«, erklärte er in gehässiger Selbstgefälligkeit.
     »In ihren feuchten Steinbaracken ohne Fenster hausen sie wie die Wilden. Das Torffeuer in ihren Hütten verbrennen sie ohne
     Abzug, und am Ende sind sie geräuchert wie die Aale …« Gislinghams Bemerkungen erhielten keinerlei Zustimmung, doch anscheinend
     störte es ihn nicht. Im Gegenteil, die meisten Brüder schauten peinlich berührt zu Boden, oder sie versuchten sich auffällig
     mit anderen Dingen zu beschäftigen und entfachten damit ungewollt in ihm den Ehrgeiz, noch einen Schritt weiterzugehen.
    »Wenn Ihr es nicht glaubt, Bruder Gero, dann reist doch selbst einmal hin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Hause Breydenbach
     solch widerwärtige Zustände herrschen.« Guy schenkte Gero einen provozierenden Blick, der mit einem gefährlichen Aufblitzen
     in den sonst so überlegt wirkenden blauen Augen erwidert wurde.
    »Lasst mein Zuhause aus dem Spiel und das von Struan erst recht«, zischte Gero wütend. »Hier sind wir alle gleich, falls unser
     arroganter Bruder das noch nicht bemerkt haben sollte.«
    Guy zuckte mit den Schultern und wandte sich gelangweilt ab. Sein |35| Desinteresse an Geros Retourkutsche unterstrich er damit, indem er akribisch die Reinigung seines Kettenhemdes fortsetzte.
    »Struan hat sich krank gemeldet«, wusste Francesco zu berichten und hoffte, damit die Spannung ein wenig beizulegen.
    Gero hob fragend die Brauen.
    Guy de Gislingham hielt inne und drehte sich langsam um. Linkisch legte er seinen Kopf schief, während sein wissender Blick
     über die Anwesenden glitt. »Schon ziemlich lange krank, der Junge – hat sich wohl ein hartnäckiges Leiden eingefangen, der
     Arme.« Ein höhnisches Grinsen glitt über seine Gesichtszüge, die nicht unbedingt so edel waren wie seine Herkunft. Abwechselnd
     blickte er von Gero zu Johan, die mittlerweile nebeneinander standen. »Vielleicht sollten wir Vater Augustinus befragen, ob
     es die speziellen Symptome einer Krankheit sind, vor der er uns fortwährend warnt.« Guys hässliches Kichern forderte Gero
     geradezu heraus.
    Mit zwei mächtigen Schritten war der deutsche Ritter am Bett des englischen Bruders angelangt. Seine eiserne Faust packte
     das Leinenhemd des Engländers und drehte es geschickt zu einem Strick. Dann riss er den unsympathischen Bruder ohne Gnade
     in die Höhe, geradeso, als ob er ihn an einen Haken hängen wollte.
    Guy de Gislingham, der eine halbe Elle kleiner war als Gero, röchelte, während sein Gesicht blutrot anlief und sein ansonsten
     unscheinbarer Kopf unter der Strangulation immer weiter anzuschwellen schien. Vergeblich versuchte er sich zu befreien, indem
     er mit den Beinen strampelte und sich verzweifelt bemühte, mit beiden Händen Geros Faust zu lockern. Das Einzige aber, was
     ihm blieb, war das Sehnenspiel in den mächtigen Unterarmen seines Gegners zu beobachten. Er besaß nicht einmal genug Luft,
     um zu schreien. Und es hätte ihm wahrscheinlich auch niemand geholfen, hätten die Brüder nicht gefürchtet, Gero könnte den
     Engländer töten und dafür am Galgen landen.
    Mit einem Mal spürte Gero, wie mehrere starke Arme an ihm zerrten und Johan van Elk beruhigend auf Deutsch auf ihn einredete.
     »Bruder, lass ihn los … du machst dich nur unglücklich und uns dazu … bitte!«
    Mit einem Ruck stieß Gero seinen Widersacher zu Boden. Seine |36| Nasenflügel blähten sich wie die eines schnaubenden Stiers, und sein Atem ging stoßweise. Es fehlte nicht viel, und er hätte
     vor dem immer noch nach Luft ringenden Bruder Guy ausgespuckt. Abrupt drehte er sich weg und ging zurück zu seinem Lager.
     Johan, der noch einen Moment verharrte und auf den verstört drein schauenden Bruder Guy herabblickte wie auf ein Stück Aas,
     vergaß hingegen seine gute Kinderstube.
    »Arschloch!«, zischte er auf Deutsch, und als Gislingham ihn mit blöden Augen anstierte, beugte er sich zu ihm hinab und buchstabierte
     dem begriffsstutzigen Bruder in englischer Sprache, indem er jeden einzelnen Buchstaben

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