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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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gehört zu einer Truppe von Reenactors, die hier ganz in der Nähe
     ein Lager aufgeschlagen haben. Ritterspiele. Schon mal was davon gehört?«
    Hannah schüttelte den Kopf. Mit Herzklopfen verfolgte sie, dass der andere Mann den Wagen samt Hänger aufmerksam beobachtete
     und auch Gero und den Jungen regelrecht abscannte.
    |363| »Tut mir leid«, sagte sie kurz angebunden. »Für so etwas haben wir keine Zeit. Wir sind auf dem Weg zum Tierarzt. Wenn sie
     uns jetzt bitte Platz machen würden.«
    »Nichts für ungut«, sagte der Kleinere und hob zu einem Gruß die Hand.
    »Was wollten die Kerle?«, fragte Gero, dem nicht entgangen war, dass Hannah kreidebleich geworden war.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie ehrlich, während sie auf die Straße abbog. »Hat euch jemand auf eurem Weg zur Burg angesprochen,
     oder ist etwas Besonderes vorgefallen?«
    »Da war so ein seltsamer Kerl mit einem Stock und einem Hund«, erklärte Matthäus, weil Gero offenbar nicht antworten wollte.
    »Und?« Hannah schaltete ungeduldig in den falschen Gang, so dass der Motor protestierend aufheulte und Gero erschrocken zusammenfuhr.
    »Mein Herr hat ihm angedroht, dass er ihn tötet, wenn er nicht das Weite sucht«, führte Matthäus treuherzig aus.
    »Du hast was?« Hannahs Kopf schnellte in Geros Richtung, und gleichzeitig riss sie ungewollt das Steuer herum. Fast hätte
     sie die Gewalt über den Wagen verloren.
    »Du wirst uns noch töten!«, rief Gero, während er seine Finger krampfhaft in den Sitz krallte. Rasch lenkte Hannah gegen und
     stoppte den Wagen für einen Moment.
    »Ich will jetzt wissen, was genau vorgefallen ist«, erklärte sie mit fester Stimme.
    »Da war ein Mann«, stieß Gero nervös hervor. »Er wollte mir auf dem Boden meiner Familie vorschreiben, welchen Weg ich zu
     nehmen habe. Du wirst verstehen, dass ich mir das nicht gefallen lassen konnte.«
    Hannah seufzte. »Wahrscheinlich ist der Typ schnurstracks zur Polizei gelaufen. Und jetzt suchen sie einen Mann in einem Templergewand,
     der unschuldige Spaziergänger bedroht.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich frage mich nur, ob es vielleicht Toms Amerikaner waren,
     die uns eben angehalten haben.«
    Auch auf der weiteren Fahrt blickte Gero starr vor sich hin und hüllte sich in eisernes Schweigen. Nachdem Hannah den Wagen
     vor ihrem Haus geparkt hatte, führte er die Stute ohne ein Wort aus dem |364| Hänger zurück in den Stall und versorgte sie mit Wasser und Heu. Unterdessen bereitete Hannah dem völlig durchgefrorenen Matthäus
     ein Bad. Anschließend steckte sie ihn ins Bett und setzte sich neben ihn.
    Der Junge rührte sich kaum. Er fühlte sich matt, und seine Stirn glühte.
    Bald darauf erschien Gero, um nach seinem Knappen zu sehen. Er hatte sich seiner durchnässten Kleidung entledigt und war in
     den schwarzen Jogginganzug geschlüpft.
    »Er hat die Hitze«, sagte Gero leise, während er dem Jungen prüfend die Hand auf Stirn und Wangen legte. »Wir müssen ihm einen
     Sud mit Heilkräutern bereiten. Kennst du dich damit aus?«
    Hannah bemerkte die Unruhe in seinen Augen. Sie stand auf und bot ihm ihren Platz an der Seite des Jungen an.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte sie zuversichtlich. »Das wird schon wieder. Zur Sicherheit rufe ich meine Freundin an. Sie
     ist Ärztin.«
    »Keinen Arzt«, sagte er abweisend. »Die machen einen Kranken oft noch siechender, als er ohnehin schon ist.«
    »Meine Freundin ist sehr tüchtig«, versuchte Hannah ihn zu beruhigen. »Außerdem hat sich in den letzten siebenhundert Jahren
     in Sachen Medizin einiges getan. Sie wird ihm eine Arznei verordnen, und dann geht es ihm morgen schon wieder besser.«
    Zwanzig Minuten später stand Senta im Zimmer. Sie kannte Matthäus ja bereits, und auch Gero, dessen Bewusstlosigkeit sie zu
     seiner Einweisung ins Krankenhaus veranlasst hatte, war ihr kein Unbekannter. Allerdings war sie erstaunt darüber, dass die
     Ärzte seiner frühen Entlassung zugestimmt hatten.
    Gero erinnerte sich nicht an die Frau und reagierte zurückhaltend auf ihre Begrüßung. Er stand auf und verbeugte sich leicht,
     während er es tunlichst vermied, ihr die Hand zu geben.
    »Na, dann lass mich mal schauen«, sagte Senta. Sacht schlug sie die Decke zurück und schob das Shirt in die Höhe, so dass
     sie den blassen Bauch des Jungen abtasten konnte. Dann steckte sie ihm vorsichtig ein Fieberthermometer ins Ohr.
    »Vierzig drei« murmelte sie. »Da bahnt sich was an.«
    Hannah beobachtete, wie Gero

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