Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
Erstarrung zu lösen vermochten,
     hatte auch er sie gepackt und ihre Köpfe gegeneinander geschlagen.
    Leise stöhnend sanken die Männer zu Boden.
    Von der Treppe herab ertönte eine müde Stimme, wie von jemandem, der soeben aus tiefem Schlaf erwacht war.
    »Was macht ihr für einen Krach? Hugo? Alles in Ordnung da unten?«
    Ohne lange zu überlegen, dämpfte Gero seine Stimme mit dem Unterarm und rief: »Der Kartentisch ist umgefallen.«
    »Hatte Jorge wieder nicht das richtige Blatt?«, entgegnete der Soldat ungehalten. »Ihr sollt euch nicht ständig streiten!«
     Dann hörte man schlurfende Schritte, die sich entfernten.
    Struan steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Dann kramte er in seiner ledernen Gürteltasche und zückte einen Feuerschläger,
     Zunder und Werk, um die beiden Fackeln, die während des kurzen Kampfes erloschen waren, wieder zu entzünden.
    Gero begann inzwischen, die drei bewusstlosen Soldaten zu knebeln und zu fesseln. Als er damit fertig war, sah er sich suchend
     um. Der Eiskeller lag hinter einer mächtigen Eichentür. Zu seiner Erleichterung ließ sie sich geräuschlos und erstaunlich
     leicht öffnen. Im Innern des Raumes war es stockfinster und lausig kalt.
    Struan trat hinzu und hielt eine der Fackeln über die drei vermeintlich toten Templer. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht,
     sie von ihren Lumpen zu befreien und gar in ordentliche Leichentücher einzuhüllen, aber zu seiner großen Erleichterung hatte
     man ihre Hände und Füße von den eisernen Ketten befreit.
    |685| Stumm reichte der Schotte Gero die Fackel und beugte sich über Henri d’Our, um ihn zu untersuchen. Seine Haut war kalt, und
     seine Gliedmaßen waren steif, doch Struans sensible Fingerkuppen ertasteten das winzige Pulsieren an einer bestimmten Stelle
     hinter dem Ohr. Nachdem er auch die anderen beiden Kameraden auf diese Weise untersucht hatte, erhob er sich mit einem Lächeln.
     »Sie leben noch«, sagte er zu Gero, der vor Freude ein paar Tränen hinunterschluckte.
    Hastig legten sie die drei bewusstlosen Soldaten an die Stelle der Templer und begannen mit dem Abtransport der Ordensbrüder.
    Als erstes lud sich Struan seinen Komtur auf die Schulter. Von dessen Überleben würde auch das ganz persönliche Schicksal
     des Schotten abhängen. Nur Henri d’Our konnte ihn ehrenhaft aus dem Orden entlassen, damit er Amelie zu seiner rechtmäßigen
     Gemahlin nehmen durfte.
    Ohne sich noch einmal umzublicken, stapfte der Schotte den Gang entlang, um schnellstmöglich nach draußen zu gelangen.
    »Warte einen Augenblick«, flüsterte Gero, nachdem er sich unter einem leisen Ächzen Arnaud de Mirepaux auf die Schultern geladen
     hatte. Der sehnige, dunkelhaarige Südfranzose war abgemagert, aber wegen seiner Größe trotzdem kein Leichtgewicht. Als Gero
     den erschlafften Körper sicher zu halten glaubte, griff er nach Anselms Leuchte, die er zuvor an seinen Gürtel gesteckt hatte.
     Mit einem Knopfdruck entfachte er das taghelle Licht. »Geh voran!«, raunte er Struan zu.
     
    Anselm zitterte vor Kälte und Aufregung. Erst als er im Schein der Taschenlampe den langen Schatten des schottischen Templers
     im Zugang zum Eiskeller erkennen konnte, beruhigte er sich ein wenig. Dicht hinter dem Schotten folgte stöhnend und ächzend
     Gero. Beide trugen etwas über der Schulter, das man auf den ersten Blick für erlegtes Wild hätte halten können. Anselm lief
     den beiden entgegen, um zu helfen. Gero schüttelte abwehrend den Kopf, hielt ihm aber die Lampe hin, damit er sie entgegennahm.
     Um kein unnötiges Aufsehen zu erregen, dimmte Anselm das Licht herunter.
    Nachdem Gero und Struan ihre beiden bewusstlosen Brüder auf den Leiterwagen gelegt hatten, schlug der Schotte vor, den bewusstlosen
     Wächtern die Tinktur aus der gebliebenen Phiole einzuflößen, damit |686| sie nicht so bald zu sich kamen. Immerhin mussten die Männer des Königs noch ganze zwei Stunden unentdeckt bleiben. Solange
     würde es dauern, bis das Stadttor beim ersten Hahnschrei geöffnet wurde und sie mit den befreiten Kameraden den Weg zurück
     in die Sümpfe antreten konnten.
    Anselm schauderte. Es hatte also doch einen Kampf gegeben.
    Gero und Struan eilten in den Gang zum Eiskeller zurück, um den letzten der drei Templerbrüder zu holen. Nach einer halben
     Ewigkeit, wie Anselm meinte, kehrten sie endlich zurück.
    Beinahe lautlos verstellte Gero den Weg zum Kellereingang mit all dem Gerümpel, das sie zuvor beiseite geschafft

Weitere Kostenlose Bücher