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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Kopf geschlagen hätte. Dann stand
     sie auf, atmete tief durch und schaute abwechselnd Freya und Anselm an. »Ich denke nicht, dass wir Gero und seine Kameraden
     so einfach ihrem Schicksal überlassen können. Ich will wissen, was da passiert. Wir gehen zurück.«
    |713| Anselms Brauen schnellten vor Überraschung in die Höhe. »Bist du verrückt?«
    »Du kannst ja abhauen, wenn du willst«, fauchte sie aufgebracht. »Ich werde mit Freya zurückgehen und sehen, ob wir irgendwie
     helfen können.« Geringschätzig musterte sie Anselms Kettenhemd. »Hier reicht es nicht, als Reenactor mit einem mittelalterlichen
     Schwert herumzustolzieren und sich dabei vorzukommen wie König Artus persönlich. Wenn du ein echter Ritter wärst, würdest
     du nicht einfach davonlaufen.«
    Anselm errötete vor Zorn. »Du hast doch gar keine Ahnung, um was es hier geht!«, brüllte er.
    »Es geht um Freundschaft, Ehre und Gewissen«, schleuderte Hannah ihm entgegen. »Etwas, von dem du anscheinend nichts verstehst.«
     Entschlossen zog sie Freya, die den neuhochdeutschen Schlagabtausch verwundert mit verfolgt hatte, auf die Füße. Ehe Anselm
     sich versah, war Hannah auf ihr Pferd gestiegen und hielt Freya die Hand hin, damit sie sich hochziehen konnte. Dann fiel
     ihr Blick auf Matthäus, der nicht minder verwirrt aussah.
    »Komm, Mattes«, rief sie und schickte sich an, dem Jungen auch noch auf ihr Pferd zu helfen. »Denk nicht, dass wir dich einfach
     zurücklassen würden!«
    »Verdammt«, schnaubte Anselm und stampfte mit dem Fuß auf. »Du hast keinen Funken Verantwortung im Leib.«
    »Aber du? Was machen wir denn, wenn wir nie wieder in unsere Zeit zurückkehren können. Meinst du, dein bisschen theoretisches
     Wissen hilft uns hier zu überleben? Vergiss es! Ohne Gero sind wir vollkommen aufgeschmissen.«
    Hannah hatte sich in Rage geredet. Im Grunde genommen war sie nicht nur wütend auf Anselm, der sie reichlich dumm anstarrte.
     Gero hätte ihr die Wahrheit sagen sollen!
    Anselm wendete leise fluchend seinen Wallach. Dann stieg er vor dem Jungen in den Sattel.
    »Wo willst du denn hin?«, rief er Hannah hinterher, während sie auf ein offenes Feld trabte. »Wenn wir schon zurückreiten,
     sollten wir uns wenigstens anschleichen und nicht wie auf dem Präsentierteller daher kommen.«
    |714| »Bitte sehr, der Herr.« Mit einer angedeuteten Verbeugung gab sie Anselm und seinem Pferd den Vortritt. »Dann reite voran,
     wir werden dir folgen.«
     
    Wenig später fand sich Hannah in einem kleinen Birkenwald auf einer Anhöhe wieder, von wo aus man die Straße nach Parilly
     überblicken konnte.
    »Runter von den Pferden«, befahl Anselm barsch, »sonst kann man uns sehen.«
    Matthäus band auf einen Wink hin die Tiere an einen Baum, und gemeinsam schlichen sie in geduckter Haltung auf einen Abhang
     zu.
    Der Nebel hatte sich beinahe vollends gelichtet. Der Himmel war wolkenverhangen. Unterhalb eines mit Sträuchern überwucherten
     Plateaus war das Jaulen von Hunden zu hören. Nicht weit davon entfernt lagen die Leichen einiger Soldaten, und ein kläglicher
     Rest von fünf Männern hatte sich hinter den offenbar Gefallenen verschanzt.
    »Ja!«, jauchzte Anselm leise und ballte seine Rechte zu einer triumphierenden Faust.
    »Was ist passiert?«, fragte Hannah, während sie unsicher aufschaute.
    »Siehst du das Wäldchen da hinten im Nebel?« Anselm rückte bäuchlings liegend ein Stück näher an sie heran und bog ein paar
     Äste zur Seite, die Hannah die Sicht versperrten. »Dort stehen Gero und seine Leute. Offenbar hat die Soldatenmeute nicht
     damit gerechnet, dass er und seine Männer über Armbrüste und Langbögen verfügen. Sie sind einfach drauf los geprescht, diese
     Idioten. Das geschieht ihnen recht.«
    »Haben wir gewonnen?« Matthäus schaute mit hoffnungsfroher Miene auf.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Anselm, »aber so wie es aussieht, steht es gerade eins zu null für die Templer von Bar-sur-Aube.«
    »Heilige Gottes Mutter Maria, gegrüßt seiest du, voll der Gnade …«, begann Freya zu beten. Sie hockte mit angewinkelten Knien
     im Dickicht und umklammerte ihren grünen Malachit-Rosenkranz.
    Hannah atmete tief durch. »Und jetzt? Was sollen wir tun?«
    |715| »Stillhalten«, befand Anselm leise. »Vielleicht macht Gero sein Versprechen doch wahr und versucht nachzukommen.«
    Für einen Augenblick war es ruhig, dann knackte unvermittelt laut ein Ast hinter ihnen.
    Anselm war so schnell auf den Beinen, dass es

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