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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Hagen, dass er vor Aufregung am ganzen Leib zitterte.
    So wie es sich darstellte, saßen die Verfasser dieser unvollständigen Botschaft auf dem Tempelberg in Jerusalem fest. Und
     wenn die Berechnungen der 14 C-Datierung korrekt waren, hielten sie sich dort zu Zeiten der Kreuzzüge auf.
    Der offensichtliche Stand ihrer Technik ließ sich jedoch nicht mit dem Entwicklungsstand dieser Zeit vereinbaren. Das Wort
     Server war mit Sicherheit ebenso wenig gebräuchlich wie das Wort Datenbank.
    Das wiederum ergab den Beweis, dass jemand existierte, dem es gelungen war, nicht nur etwas aus der Vergangenheit herbeizuholen,
     sondern sogar selbst dorthin zu gelangen.
    Der Hinweis auf den kommenden Samstag sowie einen bestimmten Ort schlug den berühmt-berüchtigten Sechser im Lotto um Längen.
     Eine kurze Abstimmung der vorgefundenen Daten auf dem Pergament mit den GPS-Koordinaten eines modernen Navigationssystems
     bestätigte Hagen, dass nur die Anlage in Himmerod in Frage kam. Das angekündigte Wunder, einen Menschen aus der Vergangenheit
     ins Jahr 2004 zu transferieren, würde also sein eigenes sein, auch wenn er dem noch kräftig nachhelfen müsste.
    Während die letzten Strahlen der Herbstsonne ihren Weg durch die halb herabgelassenen Rollos suchten und ein regelmäßiges
     Muster auf den völlig unordentlichen Arbeitsplatz des Professors zeichneten, summte die Intercom-Anlage und kündigte auf dem
     Kleinbildschirm |203| den erwarteten Besuch von Doktor Piglet an. Hagens Büro war hermetisch abgeschirmt, und wer ihn aufsuchen wollte, musste zunächst
     eine Sicherheitsschleuse durchqueren, indem er sich mittels Fingerabdruck identifizierte. Erst danach betätigte Hagen einen
     Schalter auf seinem Schreibtisch, direkt neben dem Telefon, der dem Besucher Einlass in das Büro des Leiters der streng geheimen
     Forschungsanlage mit dem ungewöhnlichen Namen »Center of Accelerated Particles in Universe and Time« – kurz »CAPUT« – gewährte.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt, und ein kleiner, unspektakulär aussehender Mann von Mitte Vierzig, steckte vorsichtig seinen
     Kopf hindurch. Mit seiner altmodischen Brille und den noch altmodischeren taubenblauen Anzügen wirkte der Mann aus Milwaukee
     immer ein wenig derangiert.
    »Ah, Mr. Piglet!« Hagens Stimme klang ungewohnt freundlich, während er seinen Referenten begrüßte. »Setzen sie sich! Möchten
     Sie etwas trinken? Einen Kaffee?«
    »Danke nein«, erwiderte Piglet, der sichtlich überrascht war, dass sein Chef ihm etwas anbot.
    »Ich habe Neuigkeiten von meinem Freund aus Israel«, begann Hagen mit einem verschwörerischen Augenaufschlag.
    Piglet, der sich ihm gegenüber in einem der bequemen Besucherstühle niedergelassen hatte, hob fast unauffällig eine Braue,
     ansonsten blieben seine Gesichtszüge bemerkenswert neutral. »Und?«, fragte er nur.
    »Es ist ein weiteres Dokument aufgetaucht. Und die Spur führt nach Europa.«
    »Das ist aber ein recht großes Einzugsgebiet«, gab Piglet zu bedenken und erlaubte sich ein knappes Lächeln.
    »Halten Sie sich fest, Piglet!«, fuhr Hagen enthusiastisch fort. »Aus absolut sicherer Quelle weiß ich, dass uns am kommenden
     Samstagnachmittag ein wahrer Quantensprung gelingen wird.«
    Piglet schenkte Hagen einen Blick, der besagte, dass er trotz eines IQs von 153 nicht die geringste Ahnung hatte, was sein
     Chef meinen könnte. »Bei allem Respekt für Ihre Arbeit, Sir, soweit ich weiß, gehören Quantensprünge zu Ihrem Tagesgeschäft.
     Was soll daran so besonders sein?«
    |204| »Ich sehe schon«, schmunzelte Hagen jovial. »Mir bleibt nichts weiter übrig, als ins Detail zu gehen. Ich muss Sie ja nicht
     darauf hinweisen, dass ich Sie zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet habe.« Hagens graue Augen funkelten. Er hatte es
     nicht gern, wenn ihm die National Security Agency, kurz NSA, die seine Arbeit turnusmäßig überwachte, ins Handwerk pfuschte.
    »Worauf Sie sich verlassen können«, erwiderte Piglet leicht beleidigt. Obwohl er vom amerikanischen Inlandsgeheimdienst in
     einer aufwendigen Tortur bis in den hinterletzten Winkel seiner nicht sonderlich aufregenden Vergangenheit überprüft worden
     war, um seine Loyalität gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika sicherzustellen, hatte Hagen ihn längst für sich vereinnahmt.
     Mit Piglets Unterstützung hatte er bereits mehrmals geheime Informationen aus dem Nahen Osten an seinen amerikanischen Auftraggebern
     vorbei geleitet.
    »Was haben Sie

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