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Das Rätsel Sigma

Das Rätsel Sigma

Titel: Das Rätsel Sigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Computer arbeitet schon. Mann, lassen Sie doch nicht die Flügel hängen – sagt man so, ja? Zu so einer Frau kann man Sie doch nur beglückwünschen! Es ist vielleicht anstrengend, mit ihr zu leben, aber ganz bestimmt nie langweilig!“
    Wieder hatten die Meßtrupps alle Stationen abgeklappert, wieder waren sie zuletzt im Labor gewesen, und erneut blieb alles ergebnislos.
    Ratlos standen sie herum. Die meisten beschäftigten sich irgendwie mit ihren Geräten, man merkte, daß niemand diese Ergebnislosigkeit gleichgültig war.
    „Wir brauchen eine Denkpause“, sagte der Direktor, „ich lade Sie alle zu einem Imbiß ein. Es kann ja sein, daß wir noch den ganzen Tag lang suchen müssen, und da kann es nichts schaden, wenn wir dabei eine handfeste Grundlage haben!“
    Der Direktor war ein Menschenkenner – alle folgten seiner Einladung gern, die einen, weil sie wirklich Hunger hatten, die anderen, weil sie ihm dankbar waren, daß er sich derartig für diese Sache engagierte.
    Aber mitten bei diesem verspäteten Frühstück stand Herbert auf und ging hinaus. Fred und der Direktor sahen ihm beunruhigt nach. Dr. Willenius beruhigte sie jedoch. „Ich ahne schon, wo er hingeht. Laßt ihn. In fünf Minuten geh ich hinterher.“
    Mit größter Seelenruhe aß er auf, was er sich auf den Teller gehäuft hatte, trank seinen Kaffee aus und erhob sich.
    „Wir möchten nicht gestört werden“, sagte er. „Wir melden uns schon von allein, wenn es soweit ist!“
    Er ging zum Labor. Die Tür war nur angelehnt. Drinnen stand Herbert an den einen Türpfosten gelehnt. Er hatte anscheinend schon die ganze Zeit so gestanden.
    Dr. Willenius stellte sich schweigend neben ihn und lehnte sich an den anderen Pfosten. Eine ganze Weile betrachteten sie stumm das Labor.
    „Du kommst nicht drauf, wie?“ fragte der Chemiker dann. „Ich weiß nicht“, sagte Herbert etwas nervös, „ich habe vorhin, bei der ersten Meßserie, so ein Gefühl gehabt, kennst du das? Ich nenne es gestörte Symmetrie.“
    „Eine gute Bezeichnung, ich merk sie mir“, sagte der Chemiker. „Wo hast du denn da gestanden?“
    „Dort in der Ecke.“
    „Dann stehst du jetzt falsch.“
    Herbert sah den Chemiker überrascht an. „Natürlich, hast recht.“
    „Komm, wir stellen uns dahin und nehmen die Blickrichtung ein, die du hattest. Erinnerst du dich noch daran?“ Sie stellten sich beide in jene Ecke.
    „Da rüber!“ sagte Herbert und gab mit der Hand die Richtung an.
    „Und jetzt“, sagte der Chemiker, „unterhalten wir uns ein bißchen. Aber immer in die Richtung blicken. Also, wir kennen doch beide viele Labors, du doch auch, nicht?“
    „Na ja“, brummte Herbert, „sicher nicht so viele wie du.“
    „Also was haben wir denn hier“, fuhr der Chemiker unbekümmert fort. „Eigentlich nichts Besonderes. Die Geräteausstattung ist – nun ja, nicht hypermodern, aber auch nicht veraltet. Die Fenster sind schön groß, wie sich das gehört, gehen nach Süden, gehört sich auch so, da ist auch ein Schalter, mit dem man die Lichtdurchlässigkeit regulieren kann. Noch nichts? Also weiter. Selbstverständlich ist alles peinlich sauber. Die vorherrschende Farbe ist Hellgrün, nur hin und wieder ein paar Tupfer…“
    „Mann!“ rief Herbert. „Das ist es! Da!“ Er zeigte mit der Hand geradeaus.
    „Moment, nicht bewegen!“ rief der Chemiker. „Farbtupfer?“ Er folgte der Richtung, die der Finger wies.
    „Donnerwetter, das ist ja interessant!“
    Ein großes Gerät, offenbar eine Zentrifuge, stand auf einem Sokkel. Es sah aus wie alle andern, hatte die gleiche Farbe, nur die Stellen am Fuß, wo es auf den Sockel geschraubt war, hatten einen roten Überzug – so eine Art Siegellack, der abplatzte, wenn die Verschraubung sich auch nur geringfügig lockerte. Auch einige andere große Geräte waren so gesichert – aber dort war der Überzug gelb.
    „Das soll uns mal der Direktor erklären!“ murmelte der Chemiker. Er ging zum Telefon und bat den Direktor in das Labor.
    „Haben Sie etwas gefunden?“ fragte der Direktor, hastig atmend.
    Fred kam hinter ihm zur Tür herein, offensichtlich waren sie beide schnell gelaufen.
    „Warum haben die Verschraubungen am Fuß der Zentrifuge einen roten Überzug, während alle anderen einen gelben haben?“ fragte Herbert.
    „Wie soll ich das wissen?“ sagte der Direktor verständnislos. Dann ging ihm plötzlich ein Licht auf. Er stürzte förmlich zum Telefon.
    „Schlosserei? Haben Sie in den letzten Tagen

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