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Das Rätsel

Titel: Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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protestiere dagegen, dass er in welcher Weise auch immer in diesen Fall eingeschaltet wird.«
    »Das hatten wir schon«, winkte der Kahle ab. »Der Einwandwurde zur Kenntnis genommen. Ihre Auffassung wird in den Schlussbemerkungen zu dem Fall und in den Entscheidungsprotokollen Niederschlag finden.«
    Der Mann signalisierte mit einem Schnauben seine Zustimmung.
    »Ich kann gerne wieder gehen«, erklärte Jeffrey. »Auf der Stelle, wenn Sie wollen. Ich habe nicht die geringste Lust zu bleiben.«
    Der Kahle ignorierte die Bemerkung. »Agent Martin hat Sie vermutlich über die Präliminarien in Kenntnis gesetzt?«
    »Haben Sie auch Namen?«, fragte Jeffrey. »Mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Namen tun nichts zur Sache«, verkündete der junge Mann und wechselte die Stellung auf dem Sofa, so dass das Leder knirschte. »Sämtliche Aufzeichnungen dieser Sitzung unterstehen strengster Kontrolle. Ihre bloße Anwesenheit im Territorium unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe.«
    »Vielleicht bin ich aber der Meinung, dass Namen etwas zur Sache tun«, widersprach Jeffrey trotzig. Er warf einen kurzen Blick zu Agent Martin neben sich, doch der klobige Mann hatte sich in seinen Sessel vergraben und ließ sich nicht unter die Schädeldecke schauen.
    Der Kahle lächelte. »In Ordnung, Professor. Wenn Sie darauf bestehen, dann bin ich Tinkers, er ist Evers und der Mann drüben auf dem Sofa ist Chance.«
    »Sehr witzig«, meinte Jeffrey. »Und ich bin Babe Ruth. Oder Ty Cobb.«
    »Wäre Ihnen Smith oder Jones vielleicht lieber und, sagen wir, Gardner?«
    Jeffrey erwiderte nichts.
    »Vielleicht«, fuhr der Kahle fort, »nennen wir uns Manson, Starkweather und Bundy? Das klingt schon fast wie eine Anwaltskanzlei,meinen Sie nicht? Passt auch besser zu Ihrem Arbeitsgebiet, finden Sie nicht auch?«
    Jeffrey zuckte die Achseln. »Meinetwegen, Mr. Manson, wie Sie wünschen.«
    Der Kahle nickte und grinste. »Gut, dann also Manson. Und jetzt lassen Sie mich bitte versuchen, diese Unterhaltung etwas einfacher zu gestalten, Professor. Oder zumindest reibungsloser. Zunächst einmal der finanzielle Rahmen für Ihren Besuch, der für Sie sicher von Interesse ist.«
    »Ich höre.«
    »Also, sollten Ihre Ermittlungen Informationen erbringen, aus denen andere wiederum Beweismaterial gewinnen können, das schließlich zu einer Verhaftung führt, werden wir Ihnen eine Viertelmillion Dollar zahlen. Sollten Sie tatsächlich unsere Zielperson identifizieren und ausfindig machen, dann zahlen wir Ihnen eine Million Dollar. Beide Summen oder irgendeine Zwischensumme, die wir für Ihren jeweiligen Beitrag zur Lösung unseres Problems für angemessen halten, ist steuerfrei und wird bar ausgezahlt. Dafür müssen Sie Ihrerseits versprechen, dass keinerlei Informationen, die Sie erlangen, kein Eindruck, den Sie sich machen, keine Erinnerung an Ihren Besuch hier je durch physische oder elektronische Mittel aufgezeichnet werden und dass Sie nicht das Geringste über Ihren Aufenthalt und seinen Zweck jemals an Dritte weitergeben oder in irgendeiner Weise publizieren. Keine Zeitungsinterviews. Kein Buchvertrag. Keine akademischen Abhandlungen, selbst wenn sie nur innerhalb der Vollzugsbehörden kursieren. Ich will damit Folgendes sagen: Die Ereignisse, die Sie hergebracht haben, und alles, was sich ab heute daraus ergibt, existieren offiziell nicht, und für diese absolute Geheimhaltung werden Sie reichlich entschädigt.«
    Jeffrey sog langsam die Luft durch die zusammengepresstenZahnreihen ein. »Offenbar haben Sie wirklich ein Problem«, sagte er bedächtig.
    »Professor Clayton, ist die Sache abgemacht?«
    »Welche Hilfe bekomme ich? Wie sieht es mit Zugang …«
    »Agent Martin ist Ihr Partner. Er wird Ihnen Zugang zu sämtlichen Aufzeichnungen, Dokumenten, Örtlichkeiten, Zeugen verschaffen – was immer Sie benötigen. Er wird sich um alle Ausgaben kümmern, für Unterkunft und Fahrzeug sorgen. Hier geht es nur um ein einziges Ziel, und das hat Vorrang vor allem anderen, besonders vor finanziellen Erwägungen.«
    »Wenn Sie sagen,
wir
bezahlen Sie, wen genau habe ich mir darunter vorzustellen?«
    »Es geht dabei um Bargeld aus dem frei verfügbaren Fonds des Gouverneurs.«
    »Es muss einen Haken geben. Wo liegt der Haken, Mr. Manson?«
    »Es gibt keinen Haken, das heißt, da ist nichts, das wir nicht offenlegen, Professor«, erklärte der Glatzkopf. »Wir stehen unter beträchtlichem Druck, diese Ermittlungen zu einem schnellen und befriedigenden

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