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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Mädchen in Gateside Recht gehabt hatte. Die Kleine hatte von großen Ratten gesprochen. Okay, so groß waren sie zwar nicht gewesen, aber das mit den Ratten stimmte schon.
    Und dann die Frau!
    Sie war wie eine Erscheinung gewesen. Ein nackter Engel, der vom Himmel gefallen war. Aber Engel und Ratten, das passte für mich nicht zusammen. Da musste es einfach noch eine andere Lösung geben, die ich finden würde, denn davon war ich überzeugt, weil ich mich jetzt als Köder fühlte.
    Ja, ich war jemand, den die nackte Unbekannte gesehen hatte. Sie konnte sich darauf konzentrieren, und ich hoffte stark, dass sie es auch tat.
    Nur wollte ich nicht, dass von mir die gleichen Dinge gefunden wurden wie von den anderen Menschen. Reste, nicht mehr. Arme und Beine. Ausgerissen und angenagt von scharfen Rattenzähnen. Furchtbare Dinge, mit denen die einheimische Polizei nicht zurechtgekommen war. Man hatte beim Yard Bescheid gegeben, und da war der Fall an mir und Suko hängen geblieben.
    Keine Verfolgung. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, in eine Rattenfalle zu laufen. Aber es gab die Ratten, und sie waren überall. Sogar in Gateside. Ich hatte sie in dem Kramladen gesehen. Eigentlich auch ein Unding, aber in diesem Ort schien man sich irgendwie mit ihrer Existenz abgefunden zu haben.
    Ich war natürlich auf der Hut, als ich wieder in den dunkleren Wald eintauchte. Ich schaute mich um. Ich glaubte überall Ratten zu sehen, obwohl das Unsinn war. Aber das Gefühl, von ihnen beobachtet zu werden, wurde ich nicht los.
    Auf dem Waldboden verteilten sich Licht und Schatten. Allerdings mehr Dunkelheit als Licht. Manchmal hatte ich den Eindruck, ins Leere zu treten. Dann orientierte ich mich lieber an den helleren Stellen, an denen es auch nicht so viele Stolperfallen gab.
    Ratten sah ich nicht!
    Und trotzdem war ich nicht beruhigt oder sicher. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sie mich verfolgten und dabei in Deckung blieben. Sich versteckten. Durch Laub und Gras huschten, und das möglichst geräuschlos.
    Ich konnte den Wald hinter mir lassen, ohne dass ich angegriffen wurde. Ich sah meinen abgestellten Wagen sehr bald wieder und natürlich auch die Hütte.
    Irgendwie hielt mich ein Gefühl davon ab, schnell auf die Hütte zuzugehen. Ich war vorsichtig geworden und erinnerte dabei an ein gebranntes Kind, das das Feuer scheut. Es war die normale Stille vor der Dämmerung um mich herum, obwohl es bis zum Einbruch der Dunkelheit noch Zeit war. Aber ich hatte einfach das Gefühl, hier besonders aufpassen zu müssen. Hier lebte ich. Hier war der Endpunkt, und hier konnte man mich auch unter Kontrolle halten.
    Das Zwitschern der Vögel hatte mich einen Teil meines Wegs begleitet und hörte auch jetzt nicht auf. Aber es drang verhalten an meine Ohren, als wüssten die Tiere von den anderen Bewohnern dieser Gegend. Zudem hatten wir keinen Sommer mehr. Es war auch nicht besonders warm, und in dieser recht feuchten Gegend würden sich bald die Dunstschwaden wie löchrige Leichentücher vom Boden erheben.
    Auf meiner Haut lag noch immer ein Kribbeln. Ich war angespannt. Den Wind spürte ich noch intensiver als zuvor. Als kalter Atem erreichte er mein Gesicht. Er ließ mich leicht frieren.
    Nahe der Hütte hatte sich nichts verändert. Nichts, was ich auf den ersten Blick sah. Aber die Tiere waren, klein genug, um sich im Gras verstecken zu können, das ziemlich hoch wuchs.
    Die Tasche hatte ich aus meinem Range Rover geholt. Weshalb ich trotzdem an das Fahrzeug herantrat, wusste ich nicht so genau. Es konnte ein gewisses Gefühl gewesen sein, dem ich gefolgt war. Jedenfalls blieb ich neben dem Range Rover stehen und schaute hinein.
    Meine Gesichtsmuskeln erstarrten.
    Was ich sah, war ungeheuer!
    Auf den Sitzen tummelten sich Ratten. Dabei waren die Türen geschlossen. Jemand musste die Nager in den Wagen hineingelassen haben...
    ***
    Der scharfe Geschmack in meinem Mund stammte von der säurestarken Flüssigkeit, die vom Magen her in die Höhe gestiegen war. Ich kam mir vor wie jemand, der mit allem nichts mehr zu tun hatte und trotzdem im Mittelpunkt stand.
    Die Ratten waren keine Einbildung. Es gab sie. Die Tiere hockten auf den Vordersitzen ebenso wie auf der Rückbank, und es waren mehr als ein halbes Dutzend.
    Sie kümmerten sich auch nicht darum, dass ich von außen her dicht an die Scheibe getreten war und in das Innere des Autos blickte. Sie waren da und basta. Das Fahrzeug gehörte jetzt ihnen. Sie fühlten sich darin

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