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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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während er dem Poltern abgeschrammter Möbel und einstürzender Büchertürme lauschte. Schließlich kam Rupert zurück, achtlos einen Lehnstuhl hinter sich her schleifend. Harald bekam einen Hustenanfall, den König John mit einem verdrießlichen Blick erstickte. Der König drehte sich nicht um. Er wollte nicht sehen, welches Chaos Rupert angerichtet hatte. Das hätte er bei seiner aktuellen Laune nicht ertragen.
    „Entschuldigung“, brummte Rupert, während er den Lehnstuhl zwischen Harald und König John stellte.
    „Schon gut“, sagte König John höflich. „Es ist etwas eng hier.“
    Er wartete, bis Rupert Platz genommen hatte, und zupfte dann nachdenklich an seinem Bart, weil er nicht recht wusste, wie er anfangen sollte. Die Stille dehnte sich hin, und immer noch zögerte er. Er wusste, dass sein Vorhaben richtig und dringend war, aber das machte es nicht leichter.
    „Du wolltest uns sprechen“, begann Harald schließlich. „Geht es um die Vermählung?“
    „Nein“, antwortete der König. Ihm entging nicht, dass Rupert lässig mit dem Schwertgriff spielte. „Ich fürchte, deine Vermählung muss wieder mal verschoben werden.“
    „So ein Pech aber auch!“, spottete Rupert.
    „Das kannst du laut sagen“, antwortete Harald.
    „Warum sind wir dann hier?“, verlangte Rupert zu wissen. „Wegen meines Angriffsplans gegen die Dämonen?“
    „Ich würde das nicht wirklich einen Plan nennen“, erklärte Harald. „Ich würde eher von Massenselbstmord reden.“
    „Wenn du einen besseren Vorschlag hast, wird es Zeit, uns davon zu unterrichten!“, fuhr Rupert auf. „Was würdest du lieber tun – dich in der Burg verkriechen, bis uns die Dämonen holen? Glaub mir, es ist besser, im Kampf zu sterben!“
    „Es ist besser, gar nicht zu sterben“, sagte Harald. „Es muss einen anderen Weg geben. Vielleicht weiß der Erzmagier ...“
    „Nein“, unterbrach König John ruhig, „selbst auf dem Gipfel seines Ruhms war er nie so mächtig. Aber du hast recht. Es muss einen anderen Weg geben, und mir ist auch etwas eingefallen. Zumindest sollte es unsere Stellung gegen die Dämonen verbessern.“
    „Das verstehe ich nicht“, sagte Rupert und runzelte die Stirn.
    „Wenn es einen anderen Weg gibt, warum hast du ihn dann nicht vor Hofstaat erwähnt?“
    König John wich seinem Blick nicht aus. „Weil der Hofstaat ihn nicht gutgeheißen hätte.“
    „Es hat etwas mit Curtana zu tun, nicht wahr?“, warf Harald unvermittelt ein.
    „In gewisser Weise, ja“, entgegnete König John. „Ich hatte die feste Absicht, Curtana gegen die Dämonen einzusetzen, aber das ist nun nicht mehr möglich. Es gibt aber andere Schwerter, die ebenso mächtig, wenn nicht noch mächtiger sind.“
    Rupert und Harald sahen einander bestürzt an, als ihnen dämmerte, wovon er sprach, und John beobachtete mit einer Spur von Belustigung, dass sie sich zumindest in ihrer entsetzten Ablehnung einig zu sein schienen.
    „Du sprichst von den Höllenklingen“, sagte Rupert ungläubig. „Das kann nicht dein Ernst sein!“
    „Wieso nicht?“
    „Die Höllenklingen sind für uns tabu“, sagte Harald, doch König John sah sehr wohl die kalte Berechnung in seinem Blick.
    „Wir können sie nicht einsetzen“, sagte Rupert. „Curtana war schlimm genug, aber diese Klingen ... ich bin nicht sicher, was mir mehr Angst einjagt, die Dämonen oder diese verfluchten Schwerter.“
    „Verständlich“, entgegnete Harald. „Aber wir wissen ja, dass dir viele Dinge Angst machen.“
    Rupert sah ihn an, und Harald rutschte unruhig in seinem Sessel hin und her. „Sprich ruhig weiter“, sagte Rupert leise. „Reden ist schließlich deine Stärke.“
    „Schluss jetzt!“, fauchte König John. „Verschiebt eure Privatfehde, bis wir einen Weg aus der Dunkelheit gefunden haben. Das ist ein Befehl!“ Er blickte seine Söhne an, bis beide zögernd nickten. John lehnte sich zurück, und als er wieder das Wort ergriff, klang seine Stimme unbewegt: „Die Höllenklingen besitzen Macht. Genug Macht, um uns vor der langen Nacht zu retten, die das Land bedroht, und nur das zählt.“
    „Wir wissen nicht mal, was diese Schwerter bewirken“, widersprach Rupert. „Es ist so lange her, seit jemand die Klingen zu ziehen wagte, dass selbst die Legenden in diesem Punkt missverständlich sind. Blendflamm! Wolfsbann! Felsbrecher! Diese Namen können alles Mögliche bedeuten. Wahrscheinlich bringen sie mehr Unheil in die Welt, als die Dämonen je anrichten

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