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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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entleeren. Noch Fragen?“
    „Nur eine: Wie lange kannst du schätzungsweise ohne Rüstung überleben? Die werden dich zerreißen!“
    „Eins nach dem anderen!“
    „Wenn ich mich recht erinnere“, meinte Brise versonnen, „hast du schon einmal auf deinen Panzer verzichtet und kurz darauf die Goblins in die Flucht geschlagen. Eventuell hast du ja wieder Glück.“
    „Ich kämpfe ohne Rüstung besser“, erklärte Rupert mit leerem Blick, während er gegen den nächstbesten Stallpfosten pinkelte. „Kettenpanzer sind zwar nicht so schlimm wie Platte, aber das Ding passt wie ein Sack und ist mir nur im Weg. Aber keine Angst, ich bin nicht völlig verdummt: Den Brustpanzer behalte ich. Wolltest du etwas sagen?“
    „Das würde ich niemals wagen.“
    Rupert schnallte das Schwert um und schlenderte zu Brise zurück.
    „Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte das Einhorn.
    „Viel“, sagte Rupert.
    „Dann könntest du mir vielleicht verraten, wie du unsere Chancen einschätzt, lebend aus dieser Geschichte herauszukommen.“
    Rupert wandte den Blick ab und zuckte müde die Achseln. „Ich weiß es nicht, Brise. Wir haben den Erzmagier auf unserer Seite, falls er rechtzeitig nüchtern wird, und die Höllenklingen müssten auch einen Unterschied machen, wenn wir sie unter Kontrolle halten können. Unsere persönlichen Chancen sind nicht besonders gut, aber wir sind es gewohnt, aussichtslose Kämpfe zu gewinnen, oder?“
    „Mit anderen Worten“, sagte Brise, „wir werden da draußen sterben.“
    Rupert schwieg für einen Augenblick. „Es sieht so aus“, bestätigte er schließlich. „Wir haben unser Glück ziemlich ausgereizt. Nur ein Wunder wird uns retten. Aber wenn wir kämpfen, haben wir zumindest die Möglichkeit, ein paar Dämonen mit in den Tod zu reißen.“
    „Kein echter Trost, wenn man es genau nimmt“, meinte Brise.
    „Rupert ...“ Julias Stimme klang unsicher. „Ich muss mit dir sprechen.“
    Rupert sah sich rasch um. Julias Schattenriss zeichnete sich gegen die offene Stalltür ab. Langsam kam sie näher, bis der Schein der Laterne sie erfasste, und Rupert wusste nicht, ob er lachen, sich verbeugen oder sich abwenden und die Flucht ergreifen sollte. In ihren alten Sachen sah sie aus wie früher, und er wollte nicht an diese Zeit denken.
    „Ich habe gerade zu tun, Julia. Kann das nicht warten?“
    „Nein“, sagte Julia. „Kann es nicht.“
    Sie musterte Rupert schweigend, sah die dunklen Ringe der Erschöpfung unter seinen Augen und seine abwehrende Haltung. In seinen Zügen lag ein bitterer, niedergeschlagener Ausdruck, den sie noch nie an ihm bemerkt hatte, und einen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, vor einem Fremden zu stehen. Der Augenblick verging, und Julia setzte ein Lächeln auf. Ihre Zweifel ließen sich am besten ausräumen, wenn sie direkt zur Sache kam.
    „Ich liebe dich.“
    Er zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen. „Natürlich, und darum heiratest du Harald.“
    „Nein. Sie können drohen und bitten, sie können mich gegen meinen Willen vor den Altar schleifen, aber ich lasse mich nicht zwingen, mit ihm die Ehe zu schließen.“
    „Wirklich?“ Rupert schien nicht genug Kraft zu haben, um richtig wütend zu werden. Er war einfach zu müde für Gefühlsausbrüche. Julia legte ihm eine Hand auf den Arm, und er empfand die sanfte Berührung wie eine Last.
    „Ich will nicht, dass du in diese Schlacht ziehst und an eine Lüge glaubst. Mir liegt nichts an Harald oder dem Thron des Waldlands. Ich will mit dir zusammen sein.“
    „Ich habe dich im Audienzsaal gesehen“, sagte Rupert mit schwacher Stimme. „Mit Harald ...“
    „Ich war sauer“, erläuterte Julia. „Ich wollte dir weh tun, dich eifersüchtig machen, weil ... ach, Rupert!“
    Sie kam auf ihn zu und umarmte ihn. Er klammerte sich wie ein Ertrinkender an sie, vergrub das Gesicht an ihrem Hals, und sie drückte ihn an sich, ohne darauf zu achten, dass er ihr die Luft abschnürte.
    „Lass mich nicht allein“, flüsterte Rupert heiser. „Ich habe nur noch dich.“
    „Ich lasse dich nie mehr allein“, versprach Julia. „Nie mehr, Liebster!“
    „Ich auch nicht“, sagte Brise und stieß die beiden erstaunlich sanft mit dem Kopf an. Ohne sich umzudrehen, streckte Rupert einen Arm aus und schlang ihn um den Hals des Einhorns.
    Nach einer Weile hatte Rupert sich wieder in der Gewalt und richtete sich auf. Julia gab ihn sofort frei. Sie strich sein Kettenhemd glatt und strich über seine

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